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Venezuela spricht von Piraterie

Trump: USA bringen Tanker vor Venezuela unter ihre Kontrolle

Die USA haben einen Öltanker vor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht – „den größten, der je beschlagnahmt wurde“. Es geht um illegale Öltransporte in den Iran.

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Ein Hubschrauber flog die Soldaten zu dem Schiff.

Foto: U.S. Attorney General's Office/X/AP/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Die USA haben einen Öltanker vor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht. „Wir haben gerade einen Tanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt“, sagte US-Präsident Donald Trump am 10. Dezember im Weißen Haus. Es handele sich „um den größten, der je beschlagnahmt wurde“. Venezuela verurteilte den Vorfall scharf.
Ein von US-Justizministerin Pam Bondi veröffentlichtes Video zeigte Soldaten, die sich von einem Hubschrauber aus auf das Deck des Tankers abseilten und anschließend mit erhobenen Gewehren die Brücke des Schiffes betraten.

Illegale Öltransporte in den Iran

US-Justizministerin Pam Bondi und FBI-Chef Kash Patel begründeten die Beschlagnahme des Tankers damit, dass das Schiff Teil eines illegalen Netzwerks zum Transport von Öl zur Unterstützung ausländischer Terrororganisationen gewesen sei.
Der Tanker sei für den Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran genutzt worden, schrieb Bondi auf der Plattform X. Der FBI-Chef sagte Ähnliches: Der Tanker sei verwendet worden, um Öl aus Venezuela an den Iran zu liefern.
Ölexporte sind Venezuelas Haupteinnahmequelle. Hauptabnehmer ist China.
Dieses Bild aus einem Video, das auf dem X-Account von Generalstaatsanwältin Pam Bondi gepostet und von der Quelle teilweise unkenntlich gemacht wurde, zeigt einen Öltanker, der von den US-Streitkräften vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt wird.

Dieses Bild aus einem Video, das auf dem X-Account von Generalstaatsanwältin Pam Bondi gepostet und von der Quelle teilweise unkenntlich gemacht wurde, zeigt einen Öltanker, der von den US-Streitkräften vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt wird.

Foto: U.S. Attorney General’s Office/X/AP/dpa

Die „New York Times“ berichtete unter Bezug auf einen ungenannten Mitarbeiter der Küstenwache, das Schiff fahre unter dem Namen „Skipper“ und habe Öl der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft transportiert. Früher sei es mit dem Schmuggel iranischen Öls in Verbindung gebracht worden.
Wohin das Schiff unterwegs war und unter welcher Flagge es fuhr, war angesichts widersprüchlicher Angaben zunächst unklar. An der Übernahme des Tankers waren nach Angaben Bondis die Küstenwache, das FBI und das Heimatschutzministerium beteiligt, unterstützt vom Pentagon.

Venezuela spricht von Piraterie

Das venezolanische Außenministerium verurteilte den „Diebstahl“ und den „Akt internationaler Piraterie“ aufs Schärfste.
Die venezolanische Regierung erklärte, sie werde „ihre Souveränität, ihre natürlichen Ressourcen und ihre nationale Würde mit absoluter Entschlossenheit verteidigen“ und die Beschlagnahmung des Tankers vor internationalen Gremien anprangern.
Der autoritär regierende Präsident des südamerikanischen Landes, Nicolás Maduro, wirft den USA vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf dieses Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen.

Es seien „weitere Dinge im Gange“

Der Vorfall bedeutet eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die Trump-Regierung hatte seit September immer wieder die Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler angegriffen und Kriegsschiffe vor Venezuela in Stellung gebracht.
Trump sagte im Weißen Haus, es seien zudem „weitere Dinge im Gange“, ohne Details zu nennen. Die Ankündigung des US-Präsidenten erfolgte wenige Stunden nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado, die Trump nahesteht.
Weil Machado nicht rechtzeitig in der norwegischen Hauptstadt Oslo eintraf, nahm ihre Tochter den Nobelpreis stellvertretend entgegen. Machados Tochter Ana Corina Sosa Machado verlas zudem eine Rede ihrer Mutter, in der die Oppositionspolitikerin Maduros Regierung „Staatsterrorismus“ vorwirft. Sie rief die Venezolaner auf, „für die Freiheit zu kämpfen“. (afp/dpa/ks)

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