EU-Kommission bewirbt Leitungswasser

Um Trinkwasser aus der Leitung populärer zu machen, will die EU-Kommission die Trinkwasser-Richtlinie überarbeiten. Die meisten hätten einen "sehr guten Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser".
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Die EU möchte die Menschen animieren, mehr Trinkwasser aus der Leitung zu trinken.Foto: Roland Weihrauch/Symbolbild/dpa
Epoch Times1. Februar 2018

Die EU-Kommission möchte die Bürger dazu animieren, mehr Leitungswasser zu trinken. Die meisten hätten einen „sehr guten Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser“ und ein geringerer Verbrauch von Flaschenwasser würde Einsparungen bringen und Abfall vermeiden, erklärte die Kommission am Donnerstag in Brüssel.

Auch um die Qualität von und den Zugang zu Trinkwasser weiter zu verbessern, schlug die Behörde eine Überarbeitung der Trinkwasser-Richtlinie vor.

Um Trinkwasser aus der Leitung populärer zu machen, sollen Wasserversorgungsunternehmen dazu angehalten werden, genauere Informationen über den Wasserverbrauch, die Kostenstruktur sowie über den Preis pro Liter bereitzustellen. So könnten die Verbraucher den Preis für Flaschenwasser besser vergleichen, erklärte die Kommission. So könnten die EU-Haushalte mehr als 600 Millionen Euro pro Jahr einsparen.

Um die Wasserqualität und -sicherheit zu verbessern, sieht die Kommission unter anderem vor, die Liste der Kriterien für Wassersicherheit um 18 Stoffe wie Legionellen und Chlorate zu erweitern. Außerdem soll etwa das Aufstellen von Trinkwasserspendern an öffentlichen Orten vorgeschrieben werden.

CSU: Die EU-Kommission betreibe „Mikromanagement“

Der Vorschlag der Kommission geht auf die europäische Bürgerinitiative Right2Water aus dem Jahr 2013 zurück. 1,6 Millionen Menschen hatten sich für einen verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser ausgesprochen. Es war die erste EU-Bürgerinitiative mit der erforderlichen Anzahl an Unterschriften.

„Es ist der große Erfolg der Europäischen Bürgerinitiative, dass die Europäische Kommission das Recht auf sauberes Trinkwasser verankert“, begrüßte Martin Häusling, Grünen-Abgeordneter im Europaparlament, den Vorschlag.

Kritik kommt hingegen aus der CSU. Der EU-Abgeordnete Markus Ferber erklärte, die Kommission betreibe „Mikromanagement“. Das Aufstellen von Trinkwasserspendern solle den Mitgliedstaaten überlassen bleiben. (afp)

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