G7-Staaten beschließen Bündnis für globale Ernährungssicherheit

Svenja Schulze:  «Es droht die schwerste Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg.»
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times19. Mai 2022

Die G7-Staaten haben ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit beschlossen. Wie Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag in Berlin mitteilte, sollen nach dem G7-Beschluss nun noch weitere Partner für das von ihr vorgeschlagene Bündnis gewonnen werden.

Zur Unterstützung der hungerleidenden Menschen will das neue Bündnis die Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft zur Ernährungssicherheit besser koordinieren. Neben kurzfristiger Nothilfe will es vor allem langfristig helfen und nachhaltige Strukturen schaffen, „die Länder dauerhaft robuster machen gegen die Preisschocks auf den Weltmärkten“, wie Schulze sagte.

Neben den G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA, der EU-Kommission und der Weltbank zählen den Angaben zufolge bereits die Globale Krisenreaktionsgruppe der UNO, Norwegen, Dänemark, die Afrikanische Union (AU), das UN-Welternährungsprogramm (WFP) und der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) zu den Unterstützern des Bündnisses. Es steht aber noch weiteren Ländern und Organisationen offen, etwa auch Schwellenländern, die über Lebensmittelvorräte verfügen.

Die Ukraine ist normalerweise einer der größten Getreideexporteure der Welt. Durch den Krieg liegen nun aber Felder brach, Getreidespeicher sind zerstört und Häfen blockiert, was zu einer Verknappung auf dem Weltmarkt und damit zu stark steigenden Preisen geführt hat.

Scholz: Russland hat drohende Ernährungskrise zu verantworten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die russische Führung für die weltweit drohende Ernährungskrise verantwortlich gemacht. „Neben den schrecklichen Folgen, die dieser Krieg in der Ukraine und für die Ukraine bedeutet, droht nun auch noch die Gefahr einer schweren Ernährungskrise, besonders im globalen Süden“, sagte Scholz am Donnerstag nach einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte in Den Haag.

„Um es klar zu sagen: Die Verantwortung dafür trägt allein Russland durch seine Aggression und dadurch, dass die Handelswege für den Getreideexport aus der Ukraine gegenwärtig blockiert sind.“ Deswegen habe Deutschland gemeinsam mit seinen G7-Partnern nun das Bündnis für globale Ernährungssicherheit ins Leben gerufen.

Der Kanzler forderte einmal mehr den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, den Angriffskrieg auf die Ukraine zu beenden, „einem sofortigen Waffenstillstand zuzustimmen“ und seine Truppen zurückzuziehen.

Der Kreml machte am Donnerstag dagegen „unüberlegte“ wirtschaftliche Entscheidungen der EU und der USA für die Krise verantwortlich. Der Kreml-Berater Maxim Oreschkin verwies damit auf die gegen Russland verhängten Sanktionen, die auch den Export von Weizen erschweren. Präsident Wladimir Putin habe schon seit Ende des vergangenen Jahres – also lange vor Kriegsbeginn – Maßnahmen ergriffen, um Russland auf eine globale Ernährungskrise vorzubereiten, sagte Oreschkin. (afp/dl)



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