Kanzlerin Merkel ohne Zittern bei Militärparade zum französischen Nationalfeiertag in Paris

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Paris der traditionellen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag beigewohnt – von Zittern war diesmal nichts zu sehen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte mit der Parade in diesem Jahr die militärische Schlagkraft Europas demonstrieren.
Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.Foto: ALAIN JOCARD/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Juli 2019

Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in Paris am Sonntag bei der traditionellen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag die verteidigungspolitische Kooperation in Europa unterstrichen worden.

„Ich sehe das als eine große Geste in Richtung der europäischen Verteidigungspolitik“, sagte Merkel nach der Parade, die sie auf dem Boulevard Champs-Elysées auf einer Ehrentribüne gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und weiteren EU-Staats- und Regierungschefs sowie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verfolgt hatte.

Von einem Zitteranfall wie mehrmals zuvor bei der Kanzlerin gab es am französischen Nationalfeiertag keine Berichte.

Macron wollte mit der Parade in diesem Jahr die militärische Schlagkraft Europas demonstrieren. Insgesamt marschierten rund 4300 Soldaten auf, ferner waren fast 200 Fahrzeuge, 237 Pferde, 69 Flugzeuge und 39 Hubschrauber zu sehen. Auch die deutsch-französische Brigade beteiligte sich.

An der Flugschau nahmen unter anderen Bundeswehr-Hubschrauber teil, auch britische Hubschrauber, ein spanisches Flugzeug und ein deutsches A400M-Transportflugzeug waren dabei. Abordnungen zahlreicher europäischer Streitkräfte marschierten mit, gezeigt wurden auch Drohnen und Roboterautos.

Besondere Attraktion: ein „Mini-UFO“ namens Flyboards Air

Besondere Attraktion war in diesem Jahr die Präsentation eines sogenannten Flyboards Air – einer fliegenden Plattform mit Miniatur-Düsentriebwerken für einen Menschen, die künftig militärisch genutzt werden soll. Der französische Jetski-Weltmeister Franky Zapata überflog mit dem Gerät rund eine Minute lang die Champs-Elysées in der Nähe der Ehrentribüne mit Merkel und den anderen Gästen.

Jetski-Weltmeister Franky Zapata auf seinem „Flyboards Air“. Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP/Getty Images

Vor der Parade hatte Macron mit Generalstabschef François Lecointre die Truppen in einem offenen Militärjeep fahrend inspiziert. Beim Eintreffen des Staatschefs waren Pfiffe von Vertretern der Protestbewegung der „Gelbwesten“ zu hören. Rund 40 „Gelbwesten“ wollten sich gewaltsam Zugang zu den Champs-Elysées verschaffen, wurden aber von Sicherheitskräften abgedrängt, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Zwei prominente Vertreter wurden nach AFP-Informationen in Gewahrsam genommen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (L) neben Generalstabschef bei der Inspektion der Truppen am französischen Nationalfeiertag auf den Champs-Elysees in Paris. Foto: ALAIN JOCARD/AFP/Getty Images

230. Jahrestag des Sturms auf die Bastille

Mit der traditionellen Militärparade wird an den Jahrestag des Sturms auf die Bastille erinnert. Er gilt als Auftakt zur Französischen Revolution von 1789. Im Jahr 1880 wurde der 14. Juli offiziell zum Nationalfeiertag.

Vor zwei Jahren hatte Macron US-Präsident Donald Trump in Paris zu Gast gehabt. Inzwischen sind die Beziehungen zwischen Paris und Washington allerdings angespannt. Nach der diesjährigen Parade war ein Mittagessen der Staats- und Regierungschefs im Elysée-Palast geplant.

Macron plant Aufbau einer französischen „Space Force“

Am Vorabend des Nationalfeiertags hatte Macron den Aufbau eines französischen militärischen Raumfahrtkommandos angekündigt. Das Kommando werde ab September bei der Luftwaffe angesiedelt, diese werde später zu „Luft- und Weltraumstreitkräften“ ausgeweitet, sagte Macron während eines traditionellen Militärempfangs.

Macron hatte bereits im vergangenen Jahr von der Notwendigkeit einer neuen Strategie zur Verteidigung im Weltraum gesprochen. Nun habe er die neue „Weltraum- und Weltraumdoktrin“ genehmigt, sagte der Präsident. Sie gebe seinem Land die Fähigkeit, sich „im Weltraum und vom Weltraum aus zu verteidigen“. Die Strategie diene auch dem besseren Schutz der französischen Satelliten.

Macron reagiert mit seinem Vorstoß auf den wachsenden Wettlauf Chinas, Russlands und der USA um die Vormacht im All. Auf Wunsch von US-Präsident Trump arbeitet das US-Verteidigungsministerium bereits an Plänen für den Aufbau einer „Space Force“ als Teil der US-Streitkräfte. Das Projekt muss allerdings noch vom US-Kongress gebilligt werden. (afp)



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