Maßnahmenpaket
Nach Amoklauf in Graz: Österreichische Regierung plant Verschärfung des Waffenrechts
Am vergangenen Dienstag hatte in Graz ein 21-Jähriger in seiner früheren Schule neun Schüler und eine Lehrerin getötet. Nun plant die österreichische Regierung eine Verschärfung des Waffenrechts.

Eine Glock-Pistole, ähnlich wie die, die bei der Schießerei im Grazer Gymnasium verwendet wurde.
Foto: Joe Klamar/AFP via Getty Images
Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz mit zehn Toten plant die österreichische Regierung eine Verschärfung des Waffenrechts.
Maßnahmenpaket nächste Woche geplant
Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Samstag unter Berufung auf das Bundeskanzleramt in Wien berichtete, sollen unter anderem die Voraussetzungen für den Waffenbesitz verschärft und der Zugang für bestimmte Personengruppen eingeschränkt werden.
Das Maßnahmenpaket soll demnach schon kommende Woche auf den Weg gebracht werden.
Weiter teilte das Bundeskanzleramt laut APA mit, die psychologische Betreuung an Schulen solle „massiv aufgestockt“ werden. Geplant seien zudem die Einführung verpflichtender Gespräche mit Schulabbrechern, ein verstärktes Monitoring sowie verpflichtende Maßnahmen für gefährdete Jugendliche.
Bundeskanzler Christian Stocker sagte im Gespräch mit dem Radiosender Ö1, er sei zuversichtlich, dass sein Kabinett die „ersten Schritte“ für die Änderungen bereits am kommenden Mittwoch auf den Weg bringen könne. Ob das Parlament diese noch vor der Sommerpause verabschieden könne, hänge vom Gesetzgebungsverfahren ab.
Der Amoklauf dauerte nur sieben Minuten
Am vergangenen Dienstag hatte in Graz ein 21-Jähriger in seiner früheren Schule, einem Oberstufenrealgymnasium, neun Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin getötet. Elf weitere Menschen wurden bei der Tat in der zweitgrößten österreichischen Stadt schwer verletzt.
Der laut Polizei genau geplante Amoklauf dauerte nur sieben Minuten, eine Minute nach dem Eintreffen der ersten Polizeistreife beging der Schütze auf einer Schultoilette Suizid.
Sein Motiv ist noch unklar. Laut Polizeikreisen gibt es Hinweise darauf, dass der 21-Jährige sich das im Jahr 1999 verübte Schulmassaker an der Columbine High School in den USA zum Vorbild genommen habe. (afp/red)
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