US-Gericht ordnet Beschlagnahme von iranischem Tanker "Grace 1" an
Im Konflikt um den mit iranischem Öl beladenen Supertanker „Grace 1“ hat ein Bundesgericht in Washington die Beschlagnahmung des vor Gibraltar liegenden Schiffes verfügt.

Der iranische Öltanker "Grace 1" vor Gibraltar.
Foto: JORGE GUERRERO/AFP/Getty Images
Im Streit um den vor Gibraltar festgesetzten iranischen Öltanker hat die US-Regierung die Beschlagnahme der „Grace 1“ angeordnet. Das US-Justizministerium begründete den Schritt am Freitag mit der „illegalen Unterstützung“ von Lieferungen an Syrien durch das Schiff.
Die Lieferungen würden von den iranischen Revolutionsgarden organisiert, die in den USA als „Terrororganisation“ eingestuft werden.
Zuvor hatte die US-Regierung bereits mit Einreiseverboten für die Besatzung gedroht. Besatzungsmitgliedern von Schiffen, die durch den Transport iranischen Öls die Revolutionsgarden unterstützen, kann nach Angaben des US-Außenministeriums ein Visum für die Vereinigten Staaten verweigert werden. Die US-Regierung will zudem bereits erteilte Visa an Besatzungsmitglieder solcher Tanker widerrufen.
Die Behörden Gibraltars hatten die „Grace 1“ Anfang Juli mit Unterstützung britischer Spezialeinheiten aufgebracht. Nach britischen Angaben sollte der Tanker entgegen EU-Sanktionen iranisches Erdöl an den Krisenstaat Syrien transportieren.
Der Fall verschärfte massiv die Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Ländern. Zwei Wochen nach der Festsetzung des Tankers setzte der Iran im Persischen Golf das britische Schiff „Stena Impero“ fest.
Am Donnerstag gab das Oberste Gericht Gibraltars die „Grace 1″ wieder frei – trotz einer Forderung der US-Regierung, das Schiff dauerhaft zu beschlagnahmen. Teheran hatte Gibraltar zuvor schriftlich versichert, dass die Fracht nicht nach Syrien gebracht werde. (afp)
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