Vergewaltigung und Kindesmissbrauch – durch Armee, russische „Berater“ und UN-Truppe

Titelbild
UN-Soldaten in Tansania.Foto: FLORENT VERGNES/AFP via Getty Images
Epoch Times2. Oktober 2021

Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik hat Menschenrechtsverstöße durch eigene Truppen und russische „Militärberater“ bei ihrer Offensive gegen Rebellen eingeräumt. Justizminister Arnaud Djoubaye Abalene erklärte jedoch am Freitag bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts, dass „die meisten“ Verstöße von den Rebellen begangen worden seien. Daneben habe es noch Gewalttaten durch Soldaten der UN-Friedenstruppe Minusca gegeben.

Der mit der Überwachung der Zentralafrikanischen Republik beauftragte UN-Ausschuss hatte Ende März über „schwere Menschenrechtsverletzungen“ berichtet. Etwas mehr als die Hälfte dieser Verbrechen war Rebellengruppen zugeschrieben worden, der Rest Regierungstruppen sowie deren ausländischen Verbündeten wie etwa der privaten russischen Söldnergruppe Wagner. Nach der Veröffentlichung des UN-Berichts hatte Staatschef Faustin Archange Touadéra eine eigene Untersuchung angeordnet.

Abalene erklärte nun, dass die durch eigene Truppen begangenen Verbrechen bereits strafrechtlich verfolgt würden. Im Fall der in Verstöße verwickelten Blauhelm-Truppen forderte er die jeweiligen Regierungen auf, ihre Soldaten vor Gericht zu stellen.

Die UNO hatte 2014 Truppen in die Zentralafrikanische Republik entsandt, um einen Bürgerkrieg zwischen christlichen und muslimischen Milizen zu beenden. Seit Beginn des Jahres haben die Regierungstruppen unterstützt von Verbündeten aus Ruanda und Russland sowie Minusca zahlreiche von Rebellen kontrollierte Gebiete zurückerobert.

Moskau hat bislang nur die Anwesenheit von gut 1000 „unbewaffneten Militärberatern“ eingeräumt. Den Einsatz der Söldnertruppe Wagner, die von einem Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin kontrolliert werden soll, hat der Kreml jedoch wiederholt abgestritten.

Bei der UN-Friedensmission Minusca gibt es seit Jahren Berichte über Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch. Daran sollen unter anderem Soldaten aus Frankreich und mehreren afrikanischen Ländern beteiligt gewesen sein. Obwohl bereits die Soldaten einiger Länder abgezogen wurden, sind bis dato keine Verurteilungen bekannt geworden. (afp/oz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion