Arbeitsminister will die Rente anders berechnen: Rentenerhöhungen sollten gleichmäßig sein

Bundesarbeitsminister Heil plant, die Rente anders als bisher zu berechnen. Durch eine Korrektur in der Rentenberechnung will Heil erreichen, dass die Rentenentwicklung sich "an der tatsächlichen Lohnentwicklung orientiert".
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Alte und junge Frau sitzen am StrandFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. September 2019

Bundesarbeitsminister Heil plant, die Rente künftig anders als bisher zu berechnen. Es soll vermieden werden, dass die Rentenerhöhung in einem Jahr besonders hoch ausfällt und im darauffolgenden Jahr besonders niedrig. Ein Ministeriumssprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht der FAZ.

Hintergrund ist eine Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR), auf deren Grundlage die Lohnentwicklung ermittelt wird. Diese ist wiederum ausschlaggebend für die Rentenhöhe. Diese statistischen Werte würden durch die Revision nach oben korrigiert, hieß es.

Der sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Peter Weiß (CDU) sagte den Funke-Zeitungen: „Wenn wir jetzt eine Regel finden, die auf Dauer verlässlich ist und auf die man vertrauen kann, dann ist das gut. Rente ist kein Jojo-Spiel, sondern muss verlässlich sein.“

„Die Höhe der Rentenanpassung 2020 würde damit deutlich verzerrt und mit nach aktuellem Rechenstand 5,4 Prozent um rund zwei Prozentpunkte höher ausfallen als nach der tatsächlichen Lohnentwicklung“, zitierte die „FAZ“ aus einem Vermerk des Arbeitsressorts. Da der Sondereffekt 2021 wieder abgezogen würde, käme es dann demnach voraussichtlich zu einer Rentensteigerung von nur 0,7 Prozent in Westdeutschland.

Durch eine Korrektur in der Rentenberechnung wolle Heil nun erreichen, dass die Rentenentwicklung sich „an der tatsächlichen Lohnentwicklung orientiert“, heißt es dem Bericht zufolge weiter in dem Vermerk. Die Rentenerhöhung würde damit im kommenden Jahr also gedämpft.

„Mein Vorschlag ist, die Rente regelmäßig jedes Jahr nach der Lohnentwicklung steigen zu lassen“, sagte Rentenexperte Weiß.

Die ständige Korrektur von Statistikeffekten nütze unterm Strich niemanden und führe bei den Rentnern nur zu Verunsicherungen. Gefragt sei jetzt keine Einmal-Korrektur, sondern eine dauerhafte Lösung, die für alle Zeit verlässlich sei.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kann bei seinem Vorhaben auf Unterstützung der Grünen setzen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte: „Wir haben uns fraktionsübergreifend verständigt, dass Schwankungen in der Rentenanpassung aufgrund statistischer Effekte vermieden werden sollten.“ (dts/afp)



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