Bundespräsident Steinmeier: 13. August 1961 war „Schicksalstag für die Deutschen und die Welt“

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht im Rahmen einer Feierstunde zum 60. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 2021 in Berlin zu den Gästen.Foto: JOHN MACDOUGALL / AFP über Getty Images
Epoch Times13. August 2021

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den 13. August 1961, an dem der Bau der Berliner Mauer begann, als „Schicksalstag für uns Deutsche und für die Welt“ bezeichnet. Damals sei „die Teilung der Welt des Kalten Krieges buchstäblich zementiert“ worden, sagte er am Freitag bei einer Gedenkveranstaltung zum Mauerbau in Berlin.

Der 13. August vor 60 Jahren sei ein Tag gewesen, „der Kinder von Eltern, Enkel von Großeltern trennte, der schmerzlich und leidvoll in das Leben ungezählter einzelner Menschen eingriff“, fuhr Steinmeier fort. Dadurch dass die Mauer „mitten durch eine lebendige Stadt ging, dass sie Straßen und Wege, Plätze und Bahnlinien, Flüsse und Friedhöfe willkürlich teilte, daran konnten alle sehen, wie gewalttätig und unmenschlich diese Teilung war“.

Gebaut worden sei die Mauer von der DDR als einem Staat, „der seine eigenen Bürger in seinem Land einsperren musste, um überhaupt noch eine Zeit lang funktionieren zu können“, sagte der Bundespräsident. Das Bauwerk sei ein „Zeugnis eines hoffnungslosen Scheiterns“ gewesen und „das unübersehbare Zeichen eines Unrechtsstaates, der in den Augen seiner eigenen Bürger weder souverän noch legitim war“.

Im Grunde sei die Mauer damit auch  der Anfang vom Ende der DDR gewesen, „das allerdings noch allzu lange auf sich warten ließ“. In den 28 Jahren, in denen sie stand, habe die Mauer „unendlich viel Leid über die Menschen gebracht“, rief Steinmeier in Erinnerung. „Sie hat Familien getrennt, sie hat Freunde auseinandergerissen, sie hat Begegnungen unmöglich gemacht.“ Viele Fluchtversuche hätten tödlich geendet.

„Die Erinnerung an die Berliner Mauer darf nicht beim Rückblick stehenbleiben“, forderte Steinmeier zugleich. Sie sei vielmehr eine „bleibende Herausforderung“. Freiheit und Demokratie seien „nie naturgegeben, nie ein für alle Mal erreicht“, mahnte der Bundespräsident. Sie müssten „erkämpft, dann aber auch geschützt, verteidigt und erhalten werden“.

Freiheit und Demokratie brauchten „entschiedenes Engagement und Leidenschaft“ – das fange mit der Beteiligung an demokratischen Wahlen an, „die die Mauer und das, wofür sie stand, so lange so vielen verwehrte“, unterstrich Steinmeier. „Denken Sie alle daran, wenn bald ein neuer Bundestag gewählt wird.“ (afp)



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