Grüne fordern Entlassung des Afrika-Beauftragten – er sagte: „Der Kalte Krieg hat Afrika mehr geschadet als die Kolonialzeit“

Die Grünen fordern die Entlassung von Günther Nooke, dieser hätte sich "im Kern rassistische" geäußert, erklärt Claudia Roth.
Titelbild
Eine Veranda an einem Haus in Afrika.Foto: iStock
Epoch Times28. Oktober 2018

Wenige Tage vor einer Afrika-Konferenz in Berlin haben die Grünen ihre Forderung nach der Entlassung des Afrika-Beauftragten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt. Günther Nooke habe sich in einem Interview „im Kern rassistisch“ geäußert, schreiben Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth und mehrere andere Grünen-Abgeordnete in einem Brief an Merkel, der der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag vorlag.

Nooke hatte der Zeitung „B.Z.“ zu den Folgen der Kolonialzeit in Afrika gesagt:

„Es gibt schon Nachwirkungen. Schlimm waren die Sklaventransporte nach Nordamerika. Auf der anderen Seite hat die Kolonialzeit dazu beigetragen, den Kontinent aus archaischen Strukturen zu lösen. Experten, auch Afrikaner, sagen: Der Kalte Krieg hat Afrika mehr geschadet als die Kolonialzeit.“

In dem Brief der Grünen an Merkel heißt es weiter, das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel einer kritischen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte sei mit Nooke als Afrika-Beauftragten „nicht mehr glaubwürdig zu verfolgen“.

Merkel solle Nooke von seinem Amt entbinden. Unterzeichner des Schreibens sind neben Roth unter anderen Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger, der außenpolitische Sprecher Omnid Nouripour und die Abgeordnete Kirsten Kappert-Gonther.

Für Dienstag hat Merkel zu einer Konferenz im Bundeskanzleramt eingeladen, bei der es um den sogenannten G20 Compact with Africa geht, mit dem die Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliche Investitionen in Afrika verbessert werden sollen.

Zu den Teilnehmern gehören mehrere afrikanische Staats- und Regierungschefs, der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz als EU-Ratsvorsitzender, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sowie Firmenvertreter. (afp)



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