Finanzierung des Ukraine-Krieges
IfW-Bericht: Europa kann Ausfall der US-Militärhilfe für Ukraine nicht ausgleichen
Von Januar bis Oktober 2025 erhielt die Ukraine Militärhilfen in Höhe von 32,5 Milliarden Euro. Das sind 9,1 Milliarden weniger als zuvor. Der Grund: Die USA fuhren ihre Hilfen deutlich zurück.

Europäische NATO-Staaten finanzieren stetig weitere US-Waffenlieferungen in die Ukraine.
Foto: Uncredited/Ukrainian Defense Ministry Press Service/AP/dpa
Die Militärhilfen für die Ukraine sind im zweiten Halbjahr nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft deutlich zurückgegangen. Die europäischen Verbündeten hätten es in den vergangenen Monaten nicht geschafft, die ausbleibende US-Unterstützung zu ersetzen, teilte das IfW mit.
Bis Oktober erhielt die Ukraine demnach Militärhilfen im Umfang von 32,5 Milliarden Euro. Um das Niveau der Jahre 2022 bis 2024 zu erreichen, wären bis Jahresende zusätzliche 9,1 Milliarden Euro erforderlich.
Das würde eine mehr als doppelt so hohe monatliche Zuweisungsrate wie in den vergangenen Monaten voraussetzen, erklärte das Institut.
Im 1. Halbjahr war Europa besser
„Auf Grundlage der bis Oktober verfügbaren Daten konnte Europa die Dynamik des ersten Halbjahres 2025 nicht aufrechterhalten“, erklärte der IfW-Vertreter Christoph Trebesch.
„Angesichts dieser Verlangsamung wird es schwierig für Europa, den Ausfall der US-Militärhilfe im Jahr 2025 vollständig auszugleichen.“ Bleibe es bei „diesem niedrigen Tempo“, werde 2025 das Jahr mit den geringsten neuen Hilfszuweisungen für die Ukraine seit dem ersten Kriegsjahr 2022.
Die USA stellten in den Jahren 2022 bis 2024 im Schnitt 21,4 Milliarden Euro und damit gut die Hälfte der gesamten Ukraine-Hilfen bereit
Als US-Präsident Donald Trump zu Jahresbeginn die Unterstützung für Kiew zurückfuhr, erhöhte Europa seinen Beitrag deutlich. Zwischen März und Juni steuerte die EU eine Rekordsumme von fast 20 Milliarden Euro bei.
Berlin, Paris und London zahlten mehr
Nach Angaben des IfW nahmen im Laufe des Jahres die Unterschiede zwischen europäischen Gebern zu. Deutschland, Frankreich und Großbritannien erhöhten demnach ihre Militärhilfen im Vergleich zu den Jahren 2022 bis 2024 signifikant.
Deutschland habe seine durchschnittlichen monatlichen Zuweisungen nahezu verdreifacht, während Frankreich und Großbritannien sie jeweils mehr als verdoppelten.
Gemessen an ihrem Bruttosozialprodukt von 2021 lagen die drei Länder nach Angaben des IfW hinter den führenden Gebern Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.
Zudem habe Italien seine ohnehin geringen Zuweisungen im Vergleich zu den Jahren 2022 bis 2024 um 15 Prozent reduziert, während Spanien 2025 keine neuen Militärhilfen gemeldet habe. (afp/ks)
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