Missbrauch im Erzbistum Köln
Kardinal Woelki lehnt Rücktritt nach Veröffentlichung von Gutachten ab

Kardinal Rainer Maria Woelki.
Foto: Marcel Kusch/dpa/dpa
Fünf Tage nach der Vorstellung eines Gutachtens zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln hat Kardinal Rainer Maria Woelki einen Rücktritt abgelehnt.
„Die moralische Verantwortung einfach mitnehmen und gehen, zum Schutz des Ansehens von Bischofsamt und Kirche – das ist mir zu einfach“, sagte Woelki am Dienstag vor Journalisten. Die Probleme würden auch nach seinem Weggang bleiben.
„So ein Rücktritt wäre nur ein Symbol, das höchstens für eine kurze Zeit hält“, sagte der Erzbischof. Er wolle sehr wohl moralische Verantwortung „annehmen und wahrnehmen“ und alles dafür tun, dass möglichst keine Fehler mehr passieren können.
Das Gutachten sei in diesem Prozess der Aufarbeitung nur ein Mosaikstein. „Der Bericht zeigt viel Dunkelheit“, sagte Woelki. „Aber wir wollen versuchen, Licht in dieses Dunkel zu bringen.“
Nach der Veröffentlichung des Gutachtens der Kölner Kanzlei Gercke Wollschläger bot der in dem Gutachten stark belastete Weihbischof Dominikus Schwaderlapp Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff wurde vorläufig freigestellt, Kirchenrichter Günter Assenmacher entbunden. Auch der frühere Kölner Generalvikar Norbert Feldhoff zog sich aus dem Kölner Priesterrat zurück. (afp)
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