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Infrastruktur

Die große Staubwolke: Brücke an der A45 im Sauerland gesprengt

Sprengmeister Michael Schneider und die große Staubwolke: Die Autobahnbrücke wurde wie geplant gesprengt. Der Ersatzneubau wird eine Weile benötigen.

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Nach der Sprengung der Brücke Rahmede auf der A45 (7. Mai 2023).

Foto: Sascha Schuermann/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

An der Autobahn 45 in Lüdenscheid ist die marode Talbrücke Rahmede erfolgreich gesprengt worden. Die Sprengung der 453 Meter langen und 17.000 Tonnen schweren Brücke lief wie geplant: Um Punkt 12:00 Uhr drückte Sprengmeister Michael Schneider auf den Knopf, das Bauwerk fiel nach unten zusammen. Es entstand eine riesige Staubwolke über dem Tal. Schneider sagte im „Westdeutschen Rundfunk“: „Es hätte nicht besser laufen können.“
Die Sprengung galt wegen der Hangneigungen an der Talbrücke als besonders herausfordernd. Die nahe der Brücke liegenden Gebäude wurden nach Angaben der Autobahn Westfalen umfangreich geschützt. Dazu wurden unter anderem auch Dutzende aufgetürmte Seecontainer als Schutzbarrikaden genutzt.

Während der Sprengung der Brücke Rahmede der A45 am 7. Mai 2023.

Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Seit Dezember 2021 war die Talbrücke an der wichtigen A45 voll gesperrt, nachdem bei einer Prüfung erhebliche Schäden festgestellt worden waren. Unter anderem wurden Verformungen im Überbau der Brücke entdeckt. Ein Weiterbetrieb war nicht mehr möglich.

Große Umleitungen belasten die Region

Die durch die Sperrung verursachte Lücke in der A45 wirkt sich weiterhin stark auf Verkehr und Wirtschaft in der Region aus. Die A45 gilt als wichtigste Verkehrslinie für Südwestfalen. Zahlreiche Pendler und Gütertransporte sind seitdem gezwungen, größere Umleitungen in Kauf zu nehmen.

Sprengladungen sprengen am 7. Mai 2023 die Rahmede-Talbrücke an der A45 bei Lüdenscheid, Deutschland. Der Abriss ist Teil des Ausbaus der A45 auf sechs Fahrspuren.

Foto: Sascha Schuermann/Getty Images

Weil vor Jahren bereits ein Ersatzneubau für die marode Brücke auf 2026 verschoben wurde, sorgt die Verkehrsmisere auch in der nordrhein-westfälischen Landespolitik für Diskussionen. Am Donnerstag begann ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag mit der Aufarbeitung der Hintergründe. Die Oppositionsparteien SPD und FDP hatten den Ausschuss beantragt.
Das Gremium soll hauptsächlich die Umstände des verschobenen Neubaus der Talbrücke untersuchen. Auch eine mögliche politische Verantwortung des heutigen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) steht im Raum.
Die Opposition wirft Wüst vor, als früherer Landesverkehrsminister die politische Verantwortung für die Verschiebung zu tragen. Wüst bestritt hingegen mehrfach, an der Entscheidung beteiligt gewesen zu sein.
Wann genau der Verkehr auf der A45 im Sauerland wieder ungehindert fließen kann, ist derzeit noch unklar. Schätzungen zufolge wird die Errichtung eines Ersatzneubaus mehrere Jahre dauern. Nach Angaben der Autobahn Westfalen soll die erste Brückenhälfte im Jahr 2026 stehen. (afp)

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