RKI-Präsident verlangt Fortführung harter Maßnahmen – nicht jetzt über Lockerungen diskutieren

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält, trotz positiver Entwicklungen bei den Infektionszahlen und einer infolge der harten Maßnahmen zusammenbrechenden Wirtschafts- und Sozialstruktur, nichts von einer Diskussion über eine Lockerung der Maßnahmen.
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RKI-Präsident Lothar H. Wieler hält auch am 8. April die Zeit noch nicht für gekommen, über eine Lockerung der Kontaktverbote zu diskutieren.Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS/dpa
Epoch Times8. April 2020

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat vor Nachlässigkeit angesichts des positiven Trends bei den Corona-Zahlen gewarnt. „Die Leute dürfen das Virus nicht unterschätzen“, sagte Wieler am Mittwoch im Deutschlandfunk. Er betonte erneut, dass es noch zu früh sei, über Lockerungen der Maßnahmen zu diskutieren. „Wir stehen immer noch am Anfang der Pandemie.“

Steigerung der Zahlen in Kliniken und Pflegeheimen

Zwar zeige sich, dass die strengen Einschränkungen des öffentlichen Lebens die Zunahme der Corona-Fallzahlen eindämmen könnten. Die Steigerung der Fallzahlen habe sich abgeflacht. Dies sei aber nur „eine Momentaufnahme“. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass „wir auch immer mehr Ausbrüche in Krankenhäusern sehen, auch in Altenheimen oder Pflegeheimen“, wo es die besonders anfälligen und gefährdeten Menschen treffe.

Wieler rief dazu auf, sich an die Abstandsregeln und die empfohlene Hygiene zu Halten. Die Ausbreitung des Virus hänge sehr stark vom Verhalten der Bevölkerung ab. „Darum ist es mir lieber, wenn die Menschen vorsichtiger sind, als wenn sie diese Krankheit vielleicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagte der RKI-Chef.

Wieler warnt vor „leichter Schulter“ sieht aber einfache Stoffmasken als Schutz

Angesichts der starken Einschränkungen im Alltag der Menschen äußerte Wieler zugleich Verständnis für die Ungeduld und den „Wunsch nach Lösung und nach Änderung“. „Aber ich kann nur noch mal sagen: Wir müssen über dieses Virus und über die Krankheit mehr lernen, und die Leute dürfen das Virus nicht unterschätzen“, betonte er. Auch einfache Stoffmasken seien „nur ein kleines Werkzeug“ in der Corona-Krise. Dies dürfe nicht dazu führen, „dass man denkt, mit solchen Maßnahmen hätte man ein bestimmtes Problem gelöst“.

Mit Blick auf eine mögliche Exitstrategie verwies Wieler auf die politischen Entscheider. Persönlich könne er sich jedoch vorstellen, dass es schrittweise bestimmte Änderungen geben werde. Nötig sei es aber nach wie vor, die Reproduktionszahl auf einen Wert unter eins zu senken. Das bedeutet, dass ein Infizierter statistisch weniger als einen Menschen ansteckt. (afp)



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