Seehofer will härteres Vorgehen gegen rechtsextreme Waffenbesitzer – AfD begrüßt Pläne

Titelbild
Demo der NPD.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times30. September 2019

Innenpolitiker mehrerer Parteien fordern eine stärkere Einbindung des Verfassungsschutzes gegen rechtsextreme Waffenbesitzer. CDU-Innenexperte Philipp Amthor sagte der „Welt“ (Montagsausgabe):

Waffenbehörden muss eine Abfrage über Antragsteller beim Verfassungsschutz möglich sein, und wir müssen über eine gesetzliche Grundlage diskutieren, dass bereits die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Vereinigung zur waffenrechtlichen Regelunzuverlässigkeit führt.“

Ein ähnliches Verfahren schwebt der FDP vor

„Die Innenministerkonferenz sollte sich bei ihrer nächsten Sitzung Anfang Dezember mit der Beziehung zwischen Landesämtern für Verfassungsschutz und Waffenbehörden beschäftigten. Bei entsprechenden Verdachtsmomenten dürfen erst gar keine waffenrechtlichen Erlaubnisse erteilt werden“, sagte der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Konstantin Kuhle.

Wenn nötig, müssten bestehende Erlaubnisse aberkannt werden. Diese Sicht teilt auch der Grünen-Innenexperte Konstantin von Notz: „Der einmalige Erwerb eines Waffenscheins darf kein Blankoscheck sein.“

Die Behörden müssten noch genauer als bisher hinsehen. Den Fehler, den man im Falle der Reichsbürger gemacht habe, die lange für kuriose Spinner gehalten wurden, dürfe die Regierung nicht wiederholen.

„Die Verfahren, nach denen Waffen zugeteilt werden, müssen stringenter und transparenter werden. Die Informationen, die gegen einen Waffenbesitz sprechen, müssen zügig weitergegeben werden“, so Von Notz.

Seehofer will entschieden vorgehen

Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatte ein entschiedenes Handeln gegen rechtsextreme Waffenbesitzer angekündigt. Denn die Zahl der bei rechtsextremen Straftätern aufgefundenen Waffen ist sprunghaft gestiegen.

Seehofers Pläne heißt auch die AfD gut. Deren Innenexperte Gottfried Curio sagte der Zeitung:

Ein geeignetes Vorgehen des Innenministers angesichts einer gestiegenen Zahl festgestellter Waffen bei rechten Straftätern ist zu begrüßen.“

Am weitesten will die SPD gehen. Fraktionsvize Eva Högl sagte dem Blatt: „Wir fordern: die personelle Aufstockung von Polizei, Verfassungsschutz und Justiz, die sofortige Vollstreckung aller Haftbefehle, die gegen Rechtsextreme seit Jahren bestehen und wo nichts geschieht, die Entwaffnung aller Rechtsextremen, das Verbot von rechtsextremen Vereinen, eine konzertierte Aktion zur Entfernung von Rechtsextremen aus dem öffentlichen Dienst und viel mehr Engagement bei Prävention.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion