Von 3.900 auf 9.300: Zahl der Azubis mit Fluchthintergrund steigt binnen eines Jahres

Die Zahl junger Migranten, die eine betriebliche Ausbildung machen, hat sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. 2016 absolvierten 3.900 Migranten und Flüchtlinge eine Ausbildung, 2017 waren es bundesweit 9.300.
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Ausbildungsstellen im Einzelhandel stehen bei Deutschlands Jugendlichen weiter hoch im Kurs.Foto: Marijan Murat/Archivbild/dpa
Epoch Times14. März 2018

Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die in Deutschland eine betriebliche Ausbildung machen, hat sich binnen Jahresfrist stark erhöht. Absolvierten 2016 insgesamt 3.900 junge Menschen aus den acht wichtigsten Herkunftsländern eine Ausbildung, waren es 2017 bundesweit 9.300, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Mittwoch mitteilte.

Demnach kamen die meisten Azubis mit Fluchthintergrund aus Afghanistan (3470), gefolgt von Syrien (2700), dem Irak (800) und Eritrea (710). Aus dem Iran kamen 570 Azubis, aus Pakistan 450, aus Somalia 320 und aus Nigeria 280. Diese Staaten sind auch Hauptherkunftsländer von Flüchtlingen.

Laut den „Funke“-Zeitungen ist jedoch die Zahl der Auszubildenden im Vergleich zur Zahl der jungen arbeitslosen Menschen aus diesen Herkunftsländern gering. Laut Arbeitsagentur suchten rund 200.000 Menschen unter 25 Jahren aus diesem Kreis Ende 2017 einen Job.

„Für das kommende Jahr erwarten wir erneut einen deutlichen Anstieg der Zahlen“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks den Zeitungen.

Die Erfahrungen der Betriebe mit den Auszubildenden zeigten: „Junge Geflüchtete brauchen oft eine intensivere Förderung.“ Die Sprachkenntnisse reichten häufig nicht aus, um dem Berufsschulunterricht zu folgen.

Dercks forderte deshalb Unterstützung von der neuen Regierung vor allem für kleinere Betriebe. Junge Migranten und Flüchtlinge sollten ebenso wie deutsche Azubis mit Abschluss eines Ausbildungsvertrags die Möglichkeit zu berufsvorbereitenden Kursen und finanzieller Förderung bekommen. Außerdem fordert der DIHK, dass die diese dann unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus zwei Jahre über ihre Lehre hinaus in Deutschland arbeiten dürfen. (afp)



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