Corona-Pandemie im Newsticker 31.3.: Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten und Merkel am Mittwoch – Kommandant von US-Flugzeugträger schlägt wegen Virus Alarm

Ausgangssperren, Kontaktverbote, Quarantäne – weltweit. Die Entwicklungen zur Corona-Pandemie im Newsticker.
Epoch Times30. März 2020

Die neue Lungenkrankheit COVID-19 verbreitet sich rasant. Regierungsdaten zufolge, könne der erste Fall einer Person, die nachgewiesenermaßen an COVID-19 litt, auf den 17. November zurückverfolgt werden.

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als Corona-Tote gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

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Dienstag, 31. März

21:31 Uhr: Kommandant von US-Flugzeugträger schlägt wegen Virus Alarm

Der Kommandant des von Covid-19 betroffenen US-Flugzeugträgers „USS Theodore Roosevelt“ hat in einem dramatischen Brief Alarm geschlagen. „Wir befinden uns nicht im Krieg. Es müssen keine Seeleute sterben“, schrieb Kapitän Brett Crozier laut Medienberichten vom Dienstag an die Führung der US-Marine. Die Ausbreitung des Virus an Bord des Kriegsschiffes mit mehr als 4000 Besatzungsmitgliedern dauere an und beschleunige sich.

Crozier bat laut den Zeitungen „San Francisco Chronicle“ und „New York Times“ darum, fast die gesamte Besatzung auf der Pazifikinsel Guam, wo sich die „USS Theodore Roosevelt“ derzeit befindet, unter Quarantäne stellen zu dürfen. „Die Mehrheit der Besatzung eines US-Atomflugzeugträgers im Einsatz von Bord zu nehmen und zwei Wochen lang zu isolieren, mag wie eine außerordentliche Maßnahme erscheinen“, schrieb der Kommandant weiter. „Es ist ein notwendiges Risiko.“

Die US-Marine bestätigte den genauen Inhalt des Schreibens zwar nicht; ein Vertreter der Navy erklärte aber, der Kommandant habe dafür geworben, mehr Besatzungsmitglieder in Einrichtungen unterzubringen, die eine bessere Isolierung ermöglichen. Auf Guam befindet sich ein Stützpunkt der US-Marine. Dort gibt es aber nicht ausreichend Betten für alle Besatzungsmitglieder des Flugzeugträgers.

Auf der „USS Theodore Roosevelt“ waren Anfang vergangener Woche zunächst drei Seeleute positiv auf das Virus getestet worden. Laut „San Francisco Chronicle“ wurden inzwischen mehr als 100 Coronavirus-Infektionen bestätigt.

Der Flugzeugträger hatte vor Guam seinen letzten Stopp in Vietnam. Ob sich die ersten Marinesoldaten dort ansteckten, ist aber unklar.Kommandant von US-Flugzeugträger schlägt wegen Coronavirus Alarm

20:40 Uhr: Bayreuther Festspiele müssen aussetzen

Die Bayreuther Festspiele werden in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht stattfinden. Die nachfolgenden Festspieljahrgänge müssten dadurch umdisponiert werden, teilten die Festspiele am Dienstagabend mit.

Die für diese Saison geplante Neuproduktion „Der Ring des Nibelungen“ könne voraussichtlich erst im Jahr 2022 Premiere feiern.

Nächstes Jahr würden neben der vorgesehenen Neuproduktion „Der fliegende Holländer“ die Wiederaufnahmen „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“, „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Lohengrin“ aufgeführt. Außerdem stünden dann drei Konzerte von „Die Walküre“ auf dem Spielplan. Die bereits für 2020 gekauften Karten blieben für die Festspiele 2021 gültig. „Als begeisterter Anhänger der Bayreuther Festspiele und der ausdrucksstarken Musik Richard Wagners bedauere ich es sehr, dass wir dieses Jahr nicht in den Genuss der Aufführungen auf dem Grünen Hügel kommen“, sagte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU). „Für das kulturelle Leben ist der Ausfall ein herber Verlust.“

Richard Wagner (1813-1883) organisierte erstmals 1876 Festspiele in Bayreuth. Komplett wurde dabei die Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ aufgeführt. Das Festspielhaus wurde eigens nach den Plänen des Komponisten errichtet und gilt noch heute als einzigartig wegen der hervorragenden Akustik. Die Leitung der Festspiele hat inzwischen Katharina Wagner.

20:04 Uhr: Kanzlerin und Ministerpräsidenten ziehen Zwischenbilanz der Corona-Maßnahmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch in einer Telefonkonferenz eine Zwischenbilanz zu den Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ziehen.

Dabei wird es unter anderem um die Frage gehen, ob die seit Montag vergangener Woche geltenden Kontaktbeschränkungen bundesweit verlängert werden sollen. Diese Maßnahmen waren zunächst auf zwei Wochen befristet. Bayern hat bereits erklärt, dass seine Ausgangsbeschränkungen bis zum 19. April gelten sollen.

In den Beratungen soll es zudem um die Frage gehen, inwieweit eine Tracking App eingesetzt werden könnte, um die Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen und so die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Kanzlerin und die Länderchefs wollen außerdem darüber sprechen, wie bundesweit ein Überblick über freie Betten in Intensivstationen eingerichtet werden kann. Im Anschluss an die Beratungen am Nachmittag soll die Presse informiert werden.

19:49 Uhr: Bericht: Bayern rechnet mit Bedarf von einer Million Schutzmasken pro Tag

Der Bedarf an Schutzmasken wird in Bayern wohl noch erheblich steigen. Nach einer Lockerung der rigiden Ausgangsbeschränkungen rechne die bayerische Staatsregierung mit einem Bedarf von mindestens einer Million Schutzmasken pro Tag, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Sie gelte für einen Zeitraum, nachdem die jetzigen Ausgangsbeschränkungen gelockert sind, also frühestens ab dem 20. April.

Um den Schutz der Bevölkerung dann dennoch zu gewährleisten, erwäge die Staatsregierung die Einführung einer Maskenpflicht, generell oder an bestimmten Orten, berichtet die Zeitung weiter. Dies würde bedeuten, dass mehr oder weniger alle Einwohner des Freistaats eine Maske benötigten. Zudem sollen Schutzmasken nach einer bestimmten Zeit ausgewechselt werden.

Noch bestreite Bayern einen Großteil seines Bedarfs an Schutzkleidung über Bestellungen bei Händlern vor allem aus China, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eigene Informationen. Um unabhängiger zu werden, sollen bayerische Firmen selbst Masken und Schutzausrüstung produzieren.

Derzeit sei man auch in Abstimmung mit Firmen, um Atmungsgeräte herzustellen, teilte das bayerische Wirtschaftsministerium der „Süddeutschen Zeitung“ mit. Zudem würden in den Landkreisen Vliesrollen „zum Selbstnähen“ verteilt, aus denen insgesamt sechs Millionen Masken entstehen könnten. Um eine bessere Qualität, sogenannte FFP2-Masken, herzustellen, brauche es allerdings eine Zertifizierung, hieß es weiter.

18:43 Uhr: USA erwägen Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken gegen Coronavirus

In den USA wird wegen Covid-19 eine Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken erwogen. Die Corona-Task-Force der Regierung diskutiere „sehr aktiv“ über dieses Thema, sagte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, am Dienstag dem US-Nachrichtensender CNN. Bislang sei keine solche Empfehlung an die Bevölkerung ausgesprochen worden, damit kein Mangel an Schutzmasken für medizinisches Personal entstehe.

Mit der Ausweitung der Produktion werde es aber „sehr ernsthafte Überlegungen“ geben, eine „viel breitere Nutzung“ von Masken zu empfehlen, sagte Fauci, der US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen die Pandemie berät. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt das Tragen einer Maske – neben dem Gesundheitspersonal – bislang nur Kranken und Menschen, die sich privat um Patienten kümmern.

17:20 Uhr: Bußgelder für Verstöße gegen Corona-Maßnahmen in Brandenburg und Berlin

Auch in Brandenburg und Berlin sollen Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen künftig mit Geldstrafen geahndet werden. Der Brandenburger Bußgeldkatalog sieht Strafen zwischen 50 und 25.000 Euro vor, wie die Landesregierung aus SPD, CDU und Grünen am Dienstag nach ihrer Kabinettssitzung in Potsdam mitteilte. Der Bußgeldkatalog soll am Donnerstag in Kraft treten. Für die Organisation von Versammlungen droht demnach ein Bußgeld zwischen 500 bis 2500 Euro.

Die bloße Teilnahme an Versammlungen kann mit 50 bis 500 Euro geahndet werden. Wer einen Laden öffnet, für den keine Ausnahmeregelung vorgesehen ist, muss demnach mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro rechnen. Wiederholungsfälle können mit bis zu 25.000 Euro bestraft werden. Die Höhe des jeweiligen Bußgelds legen die Landkreise und kreisfreien Städte fest.

Auch Berlin will einen Bußgeldkatalog beschließen, wie ein Senatssprecher mitteilte. Bei seiner Sitzung am Dienstag einigte sich der rot-rot-grüne Senat darauf, diesen am Donnerstag zu beschließen. Nach Angaben der Landesregierung in Potsdam stimmten sich Berlin und Brandenburg bei der Ausgestaltung des Katalogs ab. Auch in anderen Bundesländern gibt es bereits solche Bußgelder.

16:28 Uhr: Spahn hält Pflicht zum Tragen für Schutzmasken für nicht erforderlich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Mundschutz-Pflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie derzeit für nicht erforderlich. „In der jetzigen Lage sehe ich keinerlei Notwendigkeit zu einer Verpflichtung“, sagte Spahn am Dienstag in Düsseldorf. In der Bevölkerung sehe er eine große Bereitschaft, Masken zu tragen und dadurch andere vor einer Ansteckung zu schützen. Dies sei ein „gutes Signal“ und ein Zeichen für „Solidarität“.

Spahn hob hervor, dass die Bürger zwischen zwei Arten von Masken unterscheiden müssten. Zum einen gebe es medizinische Masken, die wirksam vor einer Ansteckung schützen; diese sollten dem medizinischen Personal vorbehalten sein.

Dann gebe es noch andere Masken – etwa selbst genähte Stoffmasken -, die nicht vor einer eigenen Ansteckung bewahren, die aber andere Menschen vor einer Ansteckung durch den Träger schützen könnten. Das Tragen einer solche Maske könne „einen Unterschied machen, um andere vor einer Infektion zu schützen“, sagte der Minister.

Spahn sprach sich bei dem Besuch in Düsseldorf dafür aus, die Produktion medizinischer Schutzmasken in Deutschland zu fördern. Er sei mit dem Bundesfinanzministerium im Gespräch, um entsprechende Anreize für deutsche Unternehmen zu setzen.

Derzeit gebe es beim Bezug von Schutzmasken eine „starke Abhängigkeit von einem anderen Land“, sagte er mit Verweis auf China. „Das ist etwas, das mittel- und langfristig nicht so bleiben kann und sollte“, sagte Spahn. Es gehe darum, eine „stärkere Unabhängigkeit über eine Produktion im eigenen Land“ zu bekommen.

16:00 Uhr: Polen verschärft Ausgangsbeschränkungen gegen Corona

Polen hat seine wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen verschärft. Die Regierung in Warschau kündigte am Dienstag unter anderem verschärfte Bestimmungen für Kinder und Jugendliche an. Wer unter 18 Jahre alt ist, darf nur noch mit einem Erwachsenen vor die Tür. So will die Regierung Jugendliche daran hindern, sich weiterhin in Gruppen zu treffen. Außerdem werden Parks und Hotels geschlossen, die Zahl der Kunden in Geschäften wird begrenzt.

Jeder, der „rücksichtslos und unnötig“ das Haus verlasse, trage zu einer Ausweitung der Pandemie bei, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki. „Wir müssen uns strikt an die Regeln zur Einschränkung sozialer Kontakte halten.“

Neben Parks und den meisten Hotels müssen in Polen auch Friseur- und Schönheitssalons, Tattoo-Studios und Strände schließen. Leihfahrrad-Stationen in Städten werden stillgelegt. In den noch geöffneten Lebensmittelgeschäften und Apotheken dürfen pro Kasse künftig nur noch drei Kunden gleichzeitig einkaufen. Zwischen 10.00 und 12.00 Uhr dürfen nur Senioren einkaufen.

Die meisten der neuen Bestimmungen sollen am Mittwoch in Kraft treten und zunächst zwei Wochen gelten. Überwacht werden sie von der Polizei, bei Verstößen werden Geldstrafen von 5000 bis 30.000 Zloty (1100 bis 6600 Euro) fällig.

In Polen waren zuvor bereits Schulen, Theater, Schwimmbäder und Museen geschlossen. Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, Versammlungen von mehr als zwei Menschen sind untersagt. Ausländer werden nicht mehr ins Land gelassen. Die Präsidentschaftswahl am 10. Mai hat die Regierung trotz wachsenden Drucks bisher allerdings nicht abgesagt.

14:26 Uhr: Landesweite Schweigeminute und Fahnen auf halbmast in Italien

Mit einer landesweiten Schweigeminute hat Italien am Dienstagmittag der Opfer der Corona-Seuche gedacht. Überall in dem am stärksten von der Pandemie betroffenen Land Europas wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Mit der Aktion sollte zugleich ein Zeichen des Dankes für und der Solidarität mit den Beschäftigten im völlig überlasteten Gesundheitssystem gesetzt werden.

Auf dem Kapitol in Rom sprach Bürgermeisterin Virginia Raggi von „einer Wunde, die das ganze Land schmerzt“. Zugleich versprach sie ihren Landsleuten: „Zusammen werden wir es schaffen.“

In Italien starben bereits mehr als 11.500 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, über 100.000 Menschen infizierten sich. Mit am meisten betroffen ist die Region Bergamo, deren Präsident Gianfranco Gafforelli zu der Aktion aufgerufen hatte.

Aus Solidarität mit dem italienischen Volk setzte auch der Vatikan seine Fahnen auf halbmast.

14:22 Uhr: Reisebranche fürchtet „Massensterben“ bei Reiseveranstaltern

Der Deutsche Reiseverband (DRV) fordert die Bundesregierung auf, von Rückzahlungen für coronabedingt stornierte Reisen verschont zu werden. „Klar ist, wenn der Staat hier nicht ganz schnell unterstützend eingreift, werden wir in ganz kurzer Zeit ein Massensterben bei Reiseveranstaltern und Reisebüros sehen“, sagte DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger dem „Tagesspiegel“ (Mittwochsausgabe). Die Bundesregierung diskutiert darüber, ob Kunden künftig Gutscheine statt Geld bekommen sollen, wenn Reisen, Flüge oder Konzerte wegen Covid-19 ausfallen.

Das soll den betroffenen Unternehmen Liquidität verschaffen. Das Thema soll nach Informationen des „Tagesspiegels“ am Mittwoch im Kabinett erörtert werden. Die Reisebranche setzt sich für eine verpflichtende Gutscheinlösung ein. Das wäre „ein guter Weg, um den Reiseunternehmen Luft zu verschaffen. Die Alternativen wären staatliche Beihilfen für Reiseveranstalter und -büros oder die Übernahme der Rückzahlungen an die Kunden durch den Staat. Beide Lösungen wären aber für den Staat teurer“, so Inger.

Verbraucherschützer lehnen Zwangsgutscheine dagegen ab. „Wir erhalten jeden Tag viele E-Mails von betroffenen Verbrauchern, die sich in einer existentiellen Krise befinden und denen mit Gutscheinen nicht geholfen wäre. Sie fühlen sich von den Unternehmen und der Politik allein gelassen“, sagte Marion Jungbluth vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) der Zeitung.

Statt der Gutscheinlösung fordert Jungbluth einen Reisesicherungsfonds. Der Fonds könnte neben der Insolvenzsicherung für Reiseveranstalter auch die Entschädigungen für die Erstattungskosten der Reiseunternehmen in Zusammenhang mit Covid-19 übernehmen, sagte Jungbluth. Zum Start des Reisesicherungsfonds müsste dieser mit einer staatlichen Garantie ausgestattet werden, um sicherzustellen, dass der Fonds über genügend Liquidität verfügt, um Entschädigungsforderungen zu erfüllen. „Dieses Darlehen muss dann von den Reiseunternehmen über mehrere Jahre hinweg zurückgezahlt werden“, forderte Jungbluth.

13:55 Uhr: Russland beschließt strenge Strafen bei Quarantäne-Verstößen

In Russland werden Quarantäne-Verstöße künftig mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft. Das Unterhaus des russischen Parlaments verabschiedete am Dienstag im Eilverfahren ein entsprechendes Gesetz. Zudem wurden die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgeweitet. In mehr als 40 der 85 Regionen Russlands ist das öffentliche Leben damit weitgehend lahmgelegt.

Wer die Quarantäne missachtet und damit absichtlich viele Menschen infiziert oder den Tod eines anderen verursacht, dem drohen bis zu fünf Jahre Haft. Sterben zwei oder mehr Menschen, können bis zu sieben Jahre Haft verhängt werden. Die Abgeordneten der Duma verabschiedeten zudem ein Gesetz, das es der Regierung ermöglicht, den landesweiten Notstand auszurufen. Die Duma beriet am Dienstag zudem über einen Gesetzentwurf, der bis zu fünf Jahre Haft für das Verbreiten von Falschinformationen über das Virus vorsieht.

In rund 40 russischen Regionen wurden am Dienstag Ausgangsbeschränkungen verhängt. Den Anfang hatte am Montag die Hauptstadt Moskau gemacht. Dort dürfen die zwölf Millionen Einwohner ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen.

In Russland wurden nach offiziellen Angaben bis Dienstag 2337 Infektions- und 17 Todesfälle gemeldet, die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte jedoch höher liegen. In den vergangenen 24 Stunden wurden rund 500 Neuinfektionen gemeldet – der bislang höchste Anstieg binnen eines Tages. Die meisten Fälle wurden in Moskau registriert.

13:46 Uhr: Zwölfjährige in Belgien verstirbt nach Corona-Infektion

In Belgien ist ein zwölfjähriges Mädchen in Folge einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus gestorben. „Das ist ein sehr seltener Fall, aber er erschüttert uns sehr“, sagte der für die Corona-Pandemie zuständige Behördensprecher am Dienstag in Brüssel. Demnach hatte das Kind zuvor drei Tage lang Fieber gehabt.

Mehr dazu: Nach drei Tagen Fieber: Zwölfjährige in Belgien verstirbt an Corona

13:13 Uhr: WHO gibt keine Virusinformationen von Taiwan an die Mitgliedsstaaten weiter

Die WHO stellt ihren Mitgliedsstaaten keine Informationen über die Methoden Taiwans zur Verfügung. Taiwans Außenministerium beklagt die fehlende Zusammenarbeit und wirft der WHO vor, dass sie mit „den Leben taiwanesischer Bürger auf der politischen Ebene spielt“.

In einem Beitrag des Radiosenders „Radio Television Hongkong“ fragte eine Journalistin den WHO-Experten Dr. Bruce Aylward, ob die Organisation eine Mitgliedschaft Taiwans in Erwägung ziehen würde. Auf dem Filmmaterial sagte er, dass er nicht richtig hören könne. Er bat die Reporterin, zur nächsten Frage überzugehen.

Mehr dazu: Taiwans Außenministerium: WHO gibt keine Virusinformationen von Taiwan an die Mitgliedsstaaten weiter

13:08 Fiat Chrysler will Löhne zeitweilig um 20 Prozent kürzen

Der US-italienische Autobauer Fiat Chrysler hat wegen seiner Werksschließungen in der Corona-Krise eine zeitweise Lohnkürzung um 20 Prozent angekündigt.

In einem Brief an die Belegschaft, der AFP am Dienstag vorlag, erklärte Geschäftsführer Mike Manley, der Konzern werde „die meisten Beschäftigten weltweit“ darum bitten, um Entlassungen von festen Mitarbeitern im zweiten Quartal von April bis Juni zu vermeiden. Je nach Land könnten dabei gesonderte Vereinbarungen nötig sein.

Fiat Chrysler (FCA) hat die Produktion in allen Werken in Europa und in den USA wegen der Coronavirus-Pandemie derzeit gestoppt. Das Management geht laut Manley mit gutem Beispiel voran: Er selbst verzichte für drei Monate auf die Hälfte seines Gehalts, die anderen Mitglieder der Geschäftsführung auf 30 Prozent. Der Verwaltungsrat inklusive des Vorsitzenden John Elkann nimmt demnach bis Ende des Jahres kein Geld für seine Tätigkeit. „Es ist die Verantwortung aller, die finanzielle Gesundheit des Unternehmens zu schützen“, appellierte Manley.

Fiat Chrysler (FCA) hatte vor der Krise eine Fusion mit dem französischen Konzern PSA angekündigt. Die Pandemie könnte die Pläne allerdings zunichte machen, wie AFP aus Finanzkreisen erfuhr.

13:06 Lebensmittel-Tafeln richten Hilferuf an Bundesregierung

Wegen der Corona-Krise haben die Tafeln in Deutschland einen Hilferuf an die Bundesregierung gerichtet, weil sie die Versorgung bedürftiger Menschen mit Lebensmitteln in Gefahr sehen. Von den 949 Tafeln bundesweit seien derzeit mehr als 400 geschlossen, während die Nachfrage nach den Angeboten deutlich steige, schrieb die Organisation in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD).

„Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind in großer Sorge um die 1,65 Millionen Menschen, die sonst Unterstützung von den Tafeln bekommen“, erklärte Tafel-Chef Jochen Brühl. „Viele der 430.000 Rentnerinnen und Rentner sowie 500.000.. sind gerade jetzt wirklich auf die Lebensmittel angewiesen.“ Zudem seien die Tafeln wichtige Anlaufstellen und Begegnungsorte für arme Menschen.

12:43 Uhr: Umfrage: Zuspruch für Online-Sprechstunden deutlich gestiegen

Die Mehrheit der Bundesbürger würde den Arztbesuch angesichts der Corona-Pandemie gerne ins Internet verlegen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach meinen zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten, Ärzte sollten Online-Sprechstunden anbieten, um die Ansteckungsgefahr in der Praxis zu reduzieren.

12:41 Uhr: Geschlossene Zoos bitten um 100 Millionen Euro Soforthilfe

Die wegen der Corona-Krise geschlossenen Zoos in Deutschland haben den Bund dringend um 100 Millionen Euro Soforthilfe gebeten. Die Zoos arbeiteten derzeit „ohne Einnahmen bei gleichbleibend hohen Ausgaben“, erklärte der Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten, der Leipziger Zoodirektor Jörg Junhold, am Dienstag in Berlin. Aktuell müsse ein einzelner großer Zoo einen wöchentlichen Umsatzverlust von etwa 500.000 Euro verkraften.

„Anders als andere Einrichtungen können wir unseren Betrieb nicht einfach runterfahren – unsere Tiere müssen ja weiterhin gefüttert und gepflegt werden“, betonte Junhold. Der Verbandspräsident erinnerte zugleich daran, dass sich die Zoos im Rahmen internationaler Zuchtprogramme dem Erhalt vieler bedrohter Tierarten widmen. „Ein möglicher Verlust dieses wertvollen Tierbestands wäre ein herber Rückschlag für unseren Kampf um den Erhalt der Biodiversität“, mahnte Junhold.

Der Zooverband richtete seine Bitte um ein Soforthilfeprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro schriftlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Das Schreiben sollte auch an Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), die Ministerpräsidenten der Länder und den Städtetagspräsidenten und Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verschickt werden.

12:40 Uhr: Rund 800.000 Menschen leben in deutschen Pflegeheimen

In deutschen Alten- und Pflegeheimen, für die derzeit wegen der Corona-Pandemie strenge Zugangs- und Besuchsbeschränkungen gelten, leben mehrere hunderttausend Menschen.

Ende 2017 wurden in vollstationären Pflegeeinrichtungen rund 818.000 Menschen gepflegt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das war demnach knapp ein Viertel (24 Prozent) aller 3,41 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland. Mehr als 90 Prozent waren 65 Jahre oder älter.

Rund 2,59 Millionen Menschen wurden Ende 2017 zu Hause betreut. Dies waren gut drei Viertel (76 Prozent) aller Pflegebedürftigen.

In den insgesamt 14.480 Pflegeheimen in Deutschland arbeiteten laut der Statistikbehörde knapp 765.000 Menschen. Bei den 14.050 ambulanten Pflegediensten waren rund 390.000 Menschen beschäftigt.

12:38 Uhr: Erzeugerpreise legen zu

Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland sind im Jahr 2019 um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Erzeugerpreise stiegen damit in gleichem Umfang wie im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Gegenüber dem dritten Quartal 2019 stiegen sie im vierten Quartal mit +0,3 Prozent nur geringfügig.

In den meisten Branchen gab es 2019 Preiserhöhungen. Im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei stiegen die Erzeugerpreise 2019 im Vergleich zu 2018 um 1,1 Prozent, im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation um 0,7 Prozent.

Die Erzeugerpreise im Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen lagen 2019 um 1,5 Prozent über dem Vorjahresniveau, so die Statistiker. Am höchsten war die Preissteigerung im Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen mit 2,8 Prozent.

12:35 Uhr: Baden-württembergischer Landtag darf Sitzungen wegen Ansteckungsgefahr absagen

Der Verfassungsgerichtshof von Baden-Württemberg hat eine Klage gegen das Aussetzen von zwei Sitzungstagen des Landtags wegen der Corona-Krise abgewiesen. Das Gericht in Stuttgart wies am Dienstag die Verfassungsbeschwerde des fraktionslosen Abgeordneten und ehemaligen AfD-Politiker Heinrich Fiechtner ab, der gegen die Absage der Plenarsitzungen am 1. und 2. April geklagt hatte.

Das Landtagspräsidium, in dem alle Fraktionen vertreten sind, hatte die beiden Termine wegen der Gefahr der Verbreitung des Virus abgesagt. Gegen diese Entscheidung legte Fiechtner Verfassungsbeschwerde ein. Er warf Landtagspräsidentin Muhterem Aras „Willkür“ vor und führte ins Feld, dass der Landtag gerade in der Krise handlungsfähig bleiben müsse.

Der Verfassungsgerichtshof entschied nun, dass Fiechtner als einzelner Abgeordneter nicht klageberechtigt sei, weil er in der Ausübung seines Mandats durch die Entscheidung des Präsidiums nicht beeinträchtigt werde.

Der Landtag hatte in seiner jüngsten Sitzung im März wegen der notwendigen Corona-Hilfen einen Nachtragshaushalt in Höhe von 6,2 Milliarden Euro beschlossen.

12:22 Uhr: Experte warnt vor Zunahme von Computerspielsucht unter Jugendlichen

Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat wegen der Coronakrise vor einer Zunahme von Computerspielsucht unter jüngeren Menschen gewarnt. „In Niedersachsen spielt jeder vierte männliche Jugendliche jeden Tag viereinhalb Stunden und mehr – das ist ein Problem, das sich jetzt durch Corona noch einmal verschärft“, sagte der ehemalige Chef des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag.

Die Quote der Intensivspieler dürfte im Zuge der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen „beträchtlich anwachsen“, ergänzte der Experte. Damit gehe auch eine erhebliche Suchtgefahr einher. So könnten viele junge Menschen sich an das sehr häufige Spielen gewöhnen und dies auch nach einer Normalisierung fortsetzen.

12:20 Uhr: NRW-Minister lässt Grenze zu den Niederlanden weiter offen

Nordrhein-Westfalens Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) hat die Schließung der deutsch-niederländischen Grenze trotz des Verbots touristischer Übernachtungen in der Provinz Zeeland ausgeschlossen.

Für alle nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland gelte die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Gemeinsam mit den Regierungen von Belgien und der Niederlande habe die nordrhein-westfälische Landesregierung die Situation an der Grenze im Blick und bewerte die Situation regelmäßig neu.

12:10 Uhr: G20-Handelsminister bekennen sich zu regelbasiertem Handelssystem

Angesichts der Corona-Krise haben die Handelsminister der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) in einer Telefon-Konferenz Maßnahmen diskutiert, um den weltweiten Verkehr von medizinischer Ausrüstung, Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern sicherzustellen.

Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, verabschiedeten die Minister am Montag eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich zum „regelbasierten Handelssystem“ als wichtigem Instrument im Kampf gegen die Corona-Krise bekennen.

11:33 Uhr: American Airlines will zwölf Milliarden Dollar an US-Staatshilfen beantragen

Die US-Fluggesellschaft American Airlines will einem Medienbericht zufolge zwölf Milliarden Dollar (rund zehn Milliarden Euro) aus dem Hilfspaket der US-Regierung für die von der Corona-Krise schwer getroffenen Luftverkehrssektor beantragen.

Mit der Staatshilfe könne das Unternehmen selbst im „schlimmsten Krisenszenario“ überleben, heißt es in einem Schreiben der Unternehmensführung an die Mitarbeiter, aus dem das „Wall Street Journal“ am Dienstag zitierte.

Die geforderte Unterstützung entspreche fast einem Viertel der vom Staat zur Verfügung gestellten Gelder für die Branche, heißt es in dem Schreiben.

Der Kongress hat Unterstützungsgelder von insgesamt 50 Milliarden Dollar für die Luftfahrt vorgesehen. Berater der Regierung von Präsident Donald Trump fordern im Gegenzug, einen Einstieg des Staats bei den geförderten Airlines.

11:18 Uhr: Pro Asyl will abgelehnte Asylbewerber als Erntehelfer arbeiten lassen

Der Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl, Günter Burkhardt, hat angesichts der Forderungen, anstelle der wegen der Corona-Krise fernbleibenden Saisonarbeiter nun Flüchtlinge arbeiten zu lassen, angemahnt, auch abgelehnte Flüchtlinge und Asylbewerber darin einzubeziehen.

Zuvor hatten die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), und Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) angemahnt, das Arbeitsverbot zu lockern. Das Bundesinnenministerium hatte daraufhin erwidert, dass 156.000 arbeitslose Flüchtlinge sofort bereitstünden.

10:40 Uhr: Bürger sollen Verstöße gegen Corona-Regeln in Ba-Wü melden

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat die Bürger aufgefordert, wachsam zu sein und Verstöße gegen die Regeln zur Eindämmung der Pandemie der Polizei zu melden. „Ich finde es in Ordnung, wenn die Menschen wachsam sind. Es geht darum, die Ausbreitung der Seuche zu verlangsamen, und es geht darum, Menschenleben zu retten“, sagte der CDU-Politiker in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“.

Mehr dazu: Bußgeldkatalog in Baden-Württemberg: Bürger sollen Verstöße gegen Corona-Regeln melden

10:23 Uhr: Corona-infizierter Reporter musste um einen Test kämpfen – Klinik weist Vorwürfe zurück

Der aus Leipzig stammende „Welt“-Mitarbeiter Lutz Stordel ist mit dem Virus infiziert. Um ein Haar wäre die Infektion jedoch unentdeckt geblieben. Der in Leipzig ansässige Mitarbeiter der Tageszeitung schildert in einem Online-Interview, wie sein Fall gleich mehrere Unzulänglichkeiten der medizinischen Infrastruktur Deutschlands in Zeiten der Corona-Krise offenlegte. Die Klinik erklärt ihr Handeln mit den Vorgaben des RKI, nach denen sie sich richtet.

Mehr dazu: Corona-infizierter Reporter musste um einen Test kämpfen – Klinik weist Vorwürfe zurück

10:05 Uhr: Söder fordert „nationale Notfallproduktion“ für Schutzmasken gegen Coronavirus

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine „nationale Notfallproduktion“ für Schutzmasken gegen das Virus gefordert. Es müssten „dringend“ mehr medizinisch hochwertige Masken her, sagte Söder am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Es habe durchaus Vorräte in Deutschland gegeben, „nur waren die alle sehr schnell weg“.

Neue Masken müssten nun aus dem Ausland beschafft werden, teilweise müsse dies unter Polizeischutz erfolgen. Nötig sei aber auch, nun in der deutschen Wirtschaft eigene Kapazitäten und Produktion zu schaffen. Die Maschinen, mit denen in China Schutzmasken hergestellt werden, stammten ja aus Deutschland. Deshalb müsse hier nun wirtschaftspolitisch umgestellt werden.

Eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken, wie es in Österreich und Tschechien angeordnet wurde, solle es derzeit aber nicht geben.

9:15 Uhr: Jena verordnet Maskenpflicht in Supermärkten und Nahverkehr

Zur Eindämmung der Corona-Krise soll im thüringischen Jena ab der kommenden Woche eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken in Supermärkten und im Nahverkehr gelten. „In einer Woche soll das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes in Jenaer Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr verpflichtend werden“, teilte die Stadtverwaltung am Montagabend mit. Die Maßnahme sei vom Fachdienst Gesundheit angemahnt worden.

Mehr dazu: Mundschutz wird ab kommender Woche in Jena beim Einkaufen Pflicht

8:56 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Virus infizierten Menschen am Dienstag mit 61.913 angegeben – ein Plus von 4615 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 66.885 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 583 Todesfälle, die JHU 645 Tote.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen:

Bundes­land Elektro­nisch über­mittelte Fälle
An­zahl Dif­fe­renz zum Vor­tag Fälle je 100.000 Einw. Todes­fälle
Baden-Württem­berg 12.334 +1.391 111 165
Bayern 14.810 +821 113 162
Berlin 2.575 +111 69 13
Brandenburg 798 +37 32 2
Bremen 294 +8 43 4
Hamburg 2.191 +138 119 9
Hessen 3.283 +192 52 17
Mecklenburg-Vor­pommern 366 +10 23 1
Niedersachsen 4.063 +331 51 34
Nordrhein-West­falen 13.225 +1.047 74 117
Rhein­land-Pfalz 2.726 +142 67 19
Saarland 782 +76 79 7
Sachsen 1.882 +87 46 12
Sachsen-Anhalt 680 +88 31 6
Schles­wig-Holstein 1.120 +71 39 9
Thüringen 784 +65 37 6
Gesamt 61.913 +4.615 74 583

 

8:48 Uhr: USA wollen Italien mit medizinischem Gerät versorgen

Die USA werden medizinisches Gerät für den Kampf gegen die Corona-Pandemie nach Italien und in andere Länder schicken. Geplant sei die Lieferung von medizinischem und chirurgischen Gerät nach Italien im Wert von rund hundert Millionen Dollar (etwa 91 Millionen Euro), sagte Trump am Montag in Washington.

Lieferungen von medizinischem Gerät seien für später auch nach Frankreich, Spanien und in weitere Länder geplant, sagte US-Präsident Donald Trump. Es gebe in den USA ein Überangebot an bestimmtem medizinischen Gerät, dieses Material könne ins Ausland gehen.

8:24 Uhr: Große Pyramide in Gizeh mit Slogans zur Corona-Pandemie erleuchtet

Auf die Große Pyramide in Gizeh sind Botschaften zur Corona-Pandemie projiziert worden. „Bleibt sicher“, „Bleibt zuhause“ und „Dank an jene, die uns sicher halten“ war am Montagabend in blauen und grünen Lichtzeichen auf dem mächtigen Grabmal des Pharaos Cheops nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu lesen.

Die Pyramiden von Gizeh sind ebenso wie zahlreiche andere Touristenattraktionen des Landes wegen der Pandemie derzeit geschlossen.

In Ägypten gab es bis Montag 656 offiziell verzeichnete Corona-Infektionsfälle, mindestens 41 Menschen starben dort an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Der Tourismussektor des Landes ist infolge der Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommen.

8:10 Uhr: Spanien verbietet alle Beerdigungszeremonien

Spanien hat wegen der Corona-Pandemie alle Beisetzungszeremonien verboten. Die Teilnehmerzahl bei  Bestattungen ist bis auf Weiteres auf maximal drei dem Verstorbenen nahe stehende Menschen beschränkt, wie es in einem am Montag veröffentlichten Regierungsdekret heißt.

Die Einschränkungen bei Beerdigungen gelten bis zum Ende des derzeitigen offiziellen landesweiten Notstandes, der vorerst bis zum 11. April befristet ist.

Ähnliche Restriktionen für Beisetzungen gelten bereits in Italien. Spanien ist nach Italien das Land mit den weltweit meisten Todesopfern der Pandemie. Laut der jüngsten Bilanz vom Montag wurden in Spanien 7340 Todesopfer verzeichnet, in Italien waren es 11.591.

8:08 Uhr: AirBnB entschädigt Gastgeber für Ausfälle wegen Corona-Krise

Der Wohnungsvermittler AirBbnb will seinen unter der Corona-Krise leidenden Gastgebern Entschädigungen in Höhe von insgesamt 250 Millionen Dollar (227 Millionen Euro) zahlen. Die Gastgeber, die über die Plattform ihre Wohnungen anbieten, sollen bei durch die Pandemie bedingten Stornierungen 25 Prozent ihres Mietpreises von AirBnB gezahlt bekommen, wie das US-Unternehmen am Montag mitteilte.

Die Entschädigungszahlungen sollen bei Stornierungen von Wohnungsbuchungen für den Zeitraum zwischen dem 14. März und dem 31. Mai gezahlt werden. Für diesen Zeitraum bietet AirBnB den potenziellen Gästen bei Stornierungen volle Rückerstattungen oder entsprechend hohe Gutschriften für künftige Buchungen an.

Volle Rückerstattungen für Buchungen bis Mitte April hatte AirBnb bereits vor einigen Wochen angekündigt, dieser Zeitraum wurde nun also verlängert. Die damalige Ankündigung hatte für Verärgerung bei manchen Gastgebern gesorgt. Unternehmenschef Brian Chesky entschuldigte sich nun dafür, dass die Gastgeber vor dieser Entscheidung nicht konsultiert worden seien. Es bleibe jedoch richtig,  „Gesundheit und Sicherheit“ Priorität einzuräumen.

Das Geschäft von AirBnb ist von den massiven weltweiten Reise- und Einreisebeschränkungen stark betroffen. Chesky zeigte sich gleichwohl zuversichtlich, dass das Unternehmen die Krise durchstehen wird: „Dieser Sturm wird enden – egal, wie schlimm er ist.“. Nach Ende der Krise würden die Menschen ihre Wohnungen wieder verlassen und „die Welt erkunden“ wollen.

7:10 Uhr: Italien verlängert Ausgangssperren bis Mitte April

Die italienische Regierung hat die landesweiten Ausgangssperren aufgrund der Corona-Krise bis mindestens zum 12. April verlängert. Das teilte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza am Montagabend in Rom mit. Die Verlängerung der Ausgangssperren habe sich auf der Sitzung des wissenschaftlichen Beratergremiums ergeben.

Damit folge die italienische Regierung diesen Empfehlungen, so Speranza weiter. Zuvor hatte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte am 9. März die Bewegungsfreiheit der Bürger landesweit eingeschränkt. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen ist am Montag in Italien auf 101.739 gestiegen.

Die Gesamtzahl stieg seit Sonntag um rund vier Prozent oder 4.050 Fälle, wie aus Daten der Katastrophenschutzbehörde hervorgeht. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Virus stieg um rund 7,5 Prozent oder 812 Fälle auf 11.591.

Montag, 30. März

21:49 Uhr: Corona-Krise: Südkorea will Gutscheine verteilen

Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sollen in Südkorea 14 Millionen Haushalte in den Genuss von Geschenkgutscheinen im Wert von bis zu einer Million Won (etwa 738 Euro) kommen.

Die Regierung habe beschlossen, „Nothilfezahlungen von 9,1 Billionen Won (6,7 Milliarden Euro) für 70 Prozent der Haushalte in der unteren Einkommensgruppe“ zu leisten, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag nach dem dritten Treffen des „Notfall-Wirtschaftsrats“ mit.

Der Wert der Gutscheine oder Online-Coupons richtet sich nach der Größe der in Frage kommenden Haushalte. Ein Ein-Personen-Haushalt kann demnach mit 400.000 Won, eine vierköpfige Familie mit einer Million Won rechnen. Mit der Ausgabe von Gutscheinen soll sichergestellt werden, dass der Konsum angekurbelt wird.

Der größte Teil der geplanten Zahlungen soll durch einen weiteren Nachtragshaushalt im Umfang von 7,1 Billionen Won abgedeckt werden. Der Rest soll von den Lokalverwaltungen kommen. Die Entscheidung dafür sei nicht leicht gefallen, wurde Präsident Moon Jae In von seinem Büro zitiert. Die Menschen verdienten jedoch Ausgleich für die Probleme, die die monatelang ausgeübte soziale Distanz und auch die Quarantäne wegen des Covid-19-Ausbruchs mit sich gebracht hätten.

Der Nachtragshaushalt soll nach den für den 15. April geplanten Parlamentswahlen in der Nationalversammlung vorgelegt werden.

Südkorea hatte bereits in der vergangenen Woche entschieden, die Hilfen für die von der Pandemie gebeutelte Wirtschaft auf 100 Billionen Won zu verdoppeln. Der Rettungsschirm soll Unternehmen, Kleinhändler und Selbstständige vor einer Insolvenz schützen.

20:16 Uhr: EU gibt finales grünes Licht für Investitionsoffensive wegen Corona-Krise

Eine EU-Investitionsoffensive wegen der Corona-Krise hat final grünes Licht von den Mitgliedstaaten bekommen. „Der Rat hat heute zwei Rechtsakte angenommen, um rasch Mittel aus dem EU-Haushalt zur Bewältigung der Covid‑19-Krise freizugeben“, erklärte der Rat der Mitgliedstaaten am Montag. Demnach werden 37 Milliarden Euro aus den Töpfen der EU-Regionalhilfe ausgeschüttet, um Gesundheitssysteme zu stärken und kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen.

Die Mittel stünden nun rückwirkend ab dem 1. Februar bereit, „um Kosten zu decken, die bereits durch die Anstrengungen zur Rettung von Menschenleben und zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger entstanden sind“, erklärte der Rat.

Der zweite Rechtsakt betrifft demnach den Anwendungsbereich des EU-Solidaritätsfonds: Wegen einer Gesundheitskrise wie der Corona-Pandemie können nun wie etwa im Fall von Erdbeben oder Überschwemmungen Hilfsgelder des Fonds beantragt werden.

19:23 Uhr: Auch dritter Coronavirus-Test Merkels negativ

Auch das Ergebnis des dritten Corona-Tests von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist negativ. Die Bundeskanzlerin werde aber „auch in den nächsten Tagen die Dienstgeschäfte aus ihrer häuslichen Quarantäne wahrnehmen“, teilte ein Regierungssprecher am Montag mit. Merkel hatte sich am 22. März freiwillig in häusliche Quarantäne begeben.

Grund für die Vorsichtsmaßnahme war, dass sie zwei Tage zuvor Kontakt zu einem mit dem Virus infizierten Arzt hatte. Der Mediziner, der die Kanzlerin prophylaktisch gegen Pneumokokken geimpft hatte, war später positiv auf das Virus getestet worden.

18:14 Uhr: Italien meldet über 100.000 Corona-Infektionen

Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Italien seit Montag sechsstellig. Die Gesamtzahl stieg allerdings seit Sonntag „nur“ noch um rund vier Prozent oder 4.050 Fälle auf nun insgesamt 101.739 nachgewiesene Infektionen, wie aus Daten der Katastrophenschutzbehörde hervorgeht. Die Zahl der Todesopfer stieg um rund 7,5 Prozent oder 812 Fälle auf 11.591. Insgesamt sind die Steigerungsraten damit zurückgegangen, eine Entspannung der Lage in Italien ist aber weiterhin nicht in Sicht.

17:11 Uhr: 187 infizierte Soldaten und 767 Verdachtsfälle in der Bundeswehr

Die Zahl der Corona-Infektionen in der Bundeswehr ist einem Bericht zufolge deutlich angestiegen. Der Sanitätsdienst gehe von 187 bestätigten Infizierungen und 767 begründeten Verdachtsfällen aus, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Montag vorab. Gegenüber dem vergangenen Freitag habe es einen Anstieg von 36 Infektionen und 41 Verdachtsfällen gegeben.

Am 11. März betrug die Zahl der Infizierungen neun. Den ersten bestätigten Fall eines infizierten Soldaten hatte es Ende Februar gegeben.

16:55 Uhr: Prinz Charles ist wieder gesund

Der britische Thronfolger Prinz Charles (71) ist nach seiner überstandenen Corona-Infektion aus der Selbstisolation entlassen worden. Das teilte ein Sprecher seiner Residenz Clarence House am Montag in London mit.

Der älteste Sohn von Königin Elizabeth II. (93) hatte nur milde Symptome gezeigt. Er hatte während seiner Isolation weiter gearbeitet und unter anderem Telefonkonferenzen geführt. Bei seiner Frau, Herzogin Camilla (72), wurde bislang keine Infektion festgestellt. Das Paar hatte sich nach Schottland zurückgezogen. Die Queen und ihr Mann Prinz Philip (98) sind auf Schloss Windsor in der Nähe der britischen Hauptstadt.

15:03 Uhr: Auch Saarland verlängert Ausgangsbeschränkungen

Nach Bayern hat auch das Saarland die wegen der Coronakrise verhängten Ausgangsbeschränkungen verlängert. Sie sollen jetzt bis zum 20. April gelten, teilte Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Montagnachmittag mit. Mit den Maßnahmen habe man den Krankenhäusern „wertvolle Zeit“ verschafft.

Erste Erfolge könne man bereits ablesen. „Aber die Lage bleibt wegen noch immer steigender Infektionszahlen ernst“, so der CDU-Politiker weiter. „Wer die Maßnahmen zu früh lockern will, riskiert einen Rückfall.“ Mit einer vorzeitigen Lockerung würde man „sträflich aufs Spiel setzen“, was man an Zeit gewonnen habe. „Handeln wir jetzt nicht entschlossen, beginnen wir am Ende von vorn“, warnte der Regierungschef.

14:58 Uhr: Netanjahu begibt sich wegen Corona-Falls bei Mitarbeiter in Quarantäne

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu begibt sich wegen eines Corona-Falls in seinem Büro vorsorglich in Quarantäne. Wie der Pressedienst des Ministerpräsidenten am Montag mitteilte, befolgen nun Netanjahu und seine engsten Mitarbeiter sicherheitshalber die Quarantäne-Maßnahme.

Der Regierungschef habe keinen engen Kontakt zu dem mit dem neuartigen Virus infizierten Mitarbeiter gehabt und diesen auch nicht persönlich getroffen. In den vergangenen zwei Wochen seien Netanjahu und der Mitarbeiter niemals gleichzeitig im selben Raum gewesen.

Nun würden der Ministerpräsident und seine engsten Mitarbeiter Corona-Tests. In Israel wurden bisher mehr als 4000 Corona-Infektionen registriert.

13:46 Uhr: Onlinehandelsverband fordert Angleichung der Länder-Hilfen für den Mittelstand

Der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) kritisiert, dass nicht alle Bundesländer Förderprogramme für mittelständische Unternehmen zur Bewältigung der Corona-Krise aufgelegt haben.

Das föderale System der Bundesrepublik führe dazu, dass nahezu jedes Bundesland unterschiedliche Soforthilfe-Programme anbiete, erklärte BVOH-Präsident Oliver Prothmann am Montag. Das sei „aufgrund der unterschiedlichen Unternehmensstrukturen und Branchen“ je Bundesland zwar verständlich. Dass dann nicht alle mittelständischen Unternehmen davon profitieren sollen, sei dagegen „unverständlich“, kritisierte Prothmann.

So fehlten in Bundesländern wie Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein Soforthilfe-Programme für Unternehmen von zehn bis 249 Mitarbeitern. Gerade diese Unternehmen leisteten aber in den Regionen einen wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Beitrag, erklärte Prothmann.

Der Bundesverband Onlinehandel hatte am Sonntagabend einen Video-Livestream zu den Förderprogrammen der Länder veranstaltet, unter anderem mit Förderprogramm-Experten aus 14 von 16 Bundesländern. Mehrere tausend Interessierte schalteten sich nach Verbandsangaben zu.

Eine Umfrage während des Livestreams zeigte laut BVOH, dass 47 Prozent der Unternehmen einen Umsatzverlust befürchten und 20 Prozent Angst vor einer Insolvenz haben. Elf Prozent werden demnach voraussichtlich Mitarbeiter entlassen müssen.

Laut BVHO bestätigten Experten der Industrie- und Handelskammern während der Videokonferenz, dass große Banken Unternehmen abweisen würden, die Kredite der staatlichen Förderbank KfW über die Bank beantragen wollen. Sparkassen und Volksbanken dagegen würden den Unternehmen in der Krise helfen.

Auch in den vergangenen Tagen war bereits mehrfach eine „Förderlücke“ für mittelgroße Unternehmen beklagt worden. Die Bundesregierung will Betrieben mit bis zu fünf Beschäftigten einmalig bis zu 9000 Euro zahlen, bei bis zu zehn Beschäftigten sind es bis zu 15.000 Euro. Der „Wirtschaftsstabilisierungsfonds“ wurde aufgelegt, um großen Unternehmen mit Krediten und notfalls auch der Beteiligung des Staates durch die Krise zu helfen.

13:28 Uhr: Schriftstellerverband erwartet weitreichende Folgen der Coronakrise

Die Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS), Lena Falkenhagen, erwartet gravierende Auswirkungen der Coronakrise auf die Kulturszene. „Ich denke, dass in dieser Krise viel zerstört werden wird. Wir werden diese Zäsur in der Kultur noch sehr lange spüren“, sagte die Autorin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Falkenhagen verwies dabei vor allem auf die Situation von Autoren, die schon seit Jahren finanziell „am Limit“ arbeiteten. In Zeiten der Coronakrise seien Honorare weiter eingebrochen, Vorschüsse auf Buchveröffentlichungen würden immer weniger gezahlt. Die Auswirkungen der Epidemie hätten für Schriftsteller mit der Absage der Leipziger Buchmesse begonnen.

„Die größte Auswirkung ist, dass das Programm, das vorgestellt werden sollte, nun unsichtbar bleibt“, verwies Falkenhagen auf einen nicht wiedergutzumachenden Schaden. Nicht nur in Leipzig, sondern auch andernorts würden nun alle Lesungen entfallen. Auf die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen seien aber viele Autoren zwingend angewiesen.

Falkenhagen bezifferte die Einnahmeausfälle vieler Autoren jetzt auf einen Anteil von 20 bis 80 Prozent ihres Jahreseinkommens.

12:40 Uhr: 175.000 deutsche Reisende aus Urlaub zurückgeholt

Von den etwa 200.000 deutschen Urlaubern sind 175.000 wieder zu Hause. „Diejenigen, die noch im Ausland sind, bitten wir weiter um Geduld“, so Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter.

Er hatte vor zwei Wochen eine Rückholaktion gestartet, um zusammen mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa deutsche Reisende aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt. Das Auswärtige Amt hat dafür selbst Flugzeuge gechartert, die inzwischen 145 Sonderflüge absolviert haben. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts arbeiten rund um die Uhr – wir sind dran!“, schrieb Maas.

Probleme bereitet derzeit vor allem Neuseeland, wo noch mehr als 10.000 Deutsche festsitzen. Nach einem ersten Rückholflug am Samstag untersagte die neuseeländische Regierung weitere geplante Flüge bis einschließlich Dienstag. Darüber hatte das Auswärtige Amt am Sonntag in seinen Reisehinweisen informiert. Wie es weitergeht ist unklar.

12:26 Uhr: ADAC bietet kostenlose Pannenhilfe für systemrelevante Berufe

Der ADAC leistet ab sofort kostenlose Pannenhilfe für alle Menschen in systemrelevanten Berufen. Damit wolle der Automobilklub „einen relevanten Beitrag leisten, die Mobilität in der Krise für Einsatzkräfte, medizinisches Personal, Logistikunternehmen und Lebensmittelhandel zu erhalten“, erklärte ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze am Montag in München.

Der ADAC bringe der Leistung dieser Menschen in der Corona-Krise großen Respekt entgegen, betonte Schulze. „Ihre Mobilität ist entscheidend für den jeweiligen Einsatz sowie für die Gesellschaft insgesamt.“ Deutschlandweit sind knapp 1700 ADAC-Straßenwachtfahrer und rund 700 Mobilitätspartner unterwegs, um Hilfe bei einem Unfall oder einer Panne zu leisten.

12:24 Uhr: Österreich führt Schutzmaskenpflicht ein

Österreich setzt zur Eindämmung der Corona-Pandemie künftig auf eine Maskenpflicht. Ab Mittwoch sollen Supermärkte Schutzmasken vor den Eingängen verteilen, teilte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag mit. In den Geschäften müssten diese dann auch getragen werden.

Später sollen diese Masken auch überall dort verpflichtend sein, wo es zu Kontakten mit Menschen kommt. Kurz machte deutlich, dass die Maskenpflicht nicht die Träger schützen, sondern die Weiterverbreitung des Virus durch die Luft eindämmen soll. Die neuen Maßnahmen sollen laut Kurz ergänzend zu den bereits beschlossenen Einschränkungen gelten.

11:45 Uhr: Deutsche Maschinenbauer melden Lieferengpässe

Die deutschen Maschinenbauer klagen zunehmend über Lieferprobleme und Umsatzeinbußen durch die Corona-Pandemie. 84 Prozent der Betriebe leiden unter Beeinträchtigungen ihres Betriebsablaufs, fast jeder zweite davon unter „gravierenden“ oder „merklichen“ Störungen entlang der Lieferketten, wie der Branchenverband VDMA am Montag nach der Befragung von 965 Mitgliedsunternehmen mitteilte. Zwei Wochen zuvor habe der Anteil der beeinträchtigten Firmen noch bei 60 Prozent gelegen.

„Teile und Komponenten, die vor einigen Wochen in Asien bestellt wurden, sind nicht in den hiesigen Werken angekommen“, erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Dies führe zu Produktionsbelastungen und -ausfällen. Laut VDMA sind die Lieferketten zurzeit neben Deutschland insbesondere in Italien und China gestört.

11:16 Uhr: Easyjet stellt Flugbetrieb ein

Easyjet hat seinen regulären Flugbetrieb wegen der Corona-Krise vorerst eingestellt. Sämtliche Flugzeuge blieben bis auf Weiteres am Boden, teilte der britische Billigflieger am Montag mit. Das Unternehmen begründete die Entscheidung mit den weltweiten massiven Reisebeschränkungen und den Beschränkungen des öffentlichen Lebens in zahlreichen Ländern Europas. Wann der kommerzielle Flugbetrieb wieder aufgenommen wird, ließ Easyjet offen.

Die Airline hatte bereits vergangene Woche fast alle Flüge gestrichen. Zugleich beteiligte sich Easyjet aber an der Rückholung von Kunden aus dem Ausland. Nach eigenen Angaben startete das Unternehmen dafür 650 Flüge und brachte mehr als 45.000 Menschen zurück.

11:13 Uhr: EU-Kommission gibt Schutzausrüstung vorrangig an Gesundheitswesen

Mit Blick auf in der Corona-Krise stark nachgefragte medizinische Schutzbekleidung hat die EU-Kommission betont, dass diese vor allem in Krankenhäusern und anderen Versorgungszentren benötigt wird. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben), dass Schutzausrüstung vorrangig an Beschäftigte im Gesundheitswesen ausgegeben werden sollte.

Das von der EU-Kommission eingeleitete gemeinsame Beschaffungsverfahren der Mitgliedstaaten für medizinische Schutzausrüstung sei erfolgreich angelaufen, sagte Kyriakides weiter. Vergangene Woche habe die EU Angebote von Unternehmen für wichtige Gegenstände wie Masken, Handschuhe, Schutzbrillen, Gesichtsschutz, Operationsmasken und Overalls erhalten. „Bei einigen Artikeln übertrafen die Angebote sogar die Anfragen der Mitgliedstaaten“, sagte sie.

11:04: Finanzaufsicht verstärkt Liquiditätskontrolle der Banken

Die Finanzaufsicht hat in der Corona-Krise einem Medienbericht zufolge die Überwachung der Liquidität von Banken verschärft. Die größten systemrelevanten Institute der Eurozone müssen der EZB-Bankenaufsicht derzeit täglich in Telefonkonferenzen ihre Liquiditätskennziffern sowie ihre internen Planungen zur Steuerung der flüssigen Mittel durchgeben, wie das „Handelsblatt“ am Montag unter Berufung auf mehrere mit dem Thema vertraute Quellen berichtete. Eine zweite Gruppe an etwas kleineren Banken muss demnach gegenüber den Kontrolleuren ein bis zwei Mal pro Woche Rechenschaft ablegen.

10:37 Uhr: Neue Berliner Corona-Klinik entsteht in Messehalle

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet mit der Eröffnung der neu errichteten Corona-Klinik für bis zu tausend Patienten im April oder Mai. Die Vorbereitungen liefen „ganz gut“, sagte Kalayci am Sonntagabend im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie denke, „dass wir April, Mai dann auch starten können“. Kalayci wies darauf hin, dass die Lage in der Hauptstadt derzeit „noch bewältigbar“ sei.

Das Behandlungszentrum für Corona-Patienten soll in einer Messehalle entstehen und im Fall eines Engpasses genutzt werden. Für den Betrieb werden nach Angaben von Projektkoordinator Albrecht Broemme bis zu 800 Mitarbeiter benötigt. In Berlin gab es mit Stand vom Montagmorgen 2462 bestätigte Infizierte und elf Menschen, die in Verbindung mit dem Virus gestorben sind.

10:35 Uhr: RKI meldet neue COVID-19-Fallzahlen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Virus infizierten Menschen am Montag mit 57.298 angegeben – ein Plus von 4751 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 62.435 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 455 Todesfälle, die JHU 541 Tote.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

Baden-Württemberg: 10.943 / +1149 / 119 (mit Nachtrag vom Sonntag)

Bayern: 13.989 / +1108 / 127

Berlin: 2464 / +104 / 11

Brandenburg: 761 / +40 / 2

Bremen: 286 / +11 / 2

Hamburg: 2053 / +207 / 5

Hessen: 3091 / +486 / 13 (mit Nachtrag vom Sonntag)

Mecklenburg-Vorpommern: 356 / +8 / 1

Niedersachsen: 3732 / +282 / 26

Nordrhein-Westfalen: 12.178 / +778 / 101

Rheinland-Pfalz: 2584 / +188 / 18

Saarland: 706 / +146 / 7 (mit Nachtrag vom Sonntag)

Sachsen: 1795 / +178 / 9

Sachsen-Anhalt: 592 / +0 / 2 (Daten nicht aktualisiert)

Schleswig-Holstein: 1049 / +44 / 7

Thüringen: 719 / +22 / 5

Gesamt: 57.298 / +4751 / 455

Eine Übersicht zur Entwicklung in Deutschland finden Sie in unserem Diagramm.

7:21 Uhr: Über 500 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19 in Deutschland – 9.211 genesen

Am Wochenende haben die als Corona-Todesfälle gezählten Infzierten die Marke von 500 übersprungen. Laut Abfrage bei den Städten und Landkreisen starben am Sonntagabend mindestens 508 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion dem Virus. Das waren 86 mehr als am Vortag.

Das Johns-Hopkins-Institut meldet aktuell für Deutschland 62.435 Corona-Infizierte, 541 Todesfälle und 9.211 genesene Patienten.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen waren 88 Prozent der dem Institut bekannten 389 Verstorbenen 70 Jahre oder älter. In einem Pflegeheim in Wolfsburg starben in den vergangene Tagen zwölf Menschen.

Nach Auskunft des RKI werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als Corona-Tote gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt.

7:28 Uhr: USA: Todesfälle in Verbindung mit COVID-19 binnen 24 Stunden um 518 gestiegen

Die Zahl der verzeichneten Corona-Toten in den USA ist binnen 24 Stunden um 518 gestiegen. Damit starben bislang insgesamt mindestens 2409 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Virus in den USA, wie die in Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität am Sonntag mitteilte.  Die Zahl der registrierten Infektionsfälle in den Vereinigten Staaten stieg demnach um 21.333 auf insgesamt 136.880 Fälle. Das sind mehr als in den ebenfalls besonders betroffenen Ländern Italien, China und Spanien.

In den USA ist der Bundesstaat New York am schlimmsten betroffen. Dort starben nach Angaben von Gouverneur Andrew Cuomo bislang mindestens 965 Menschen, mindestens fast 60.000 Menschen infizierten sich mit dem Virus, das die Lungenkrankheit COVID-19 auslöst. Im New Yorker Central Park wurde am Sonntag ein Feldlazarett zur Versorgung von Corona-Patienten errichtet.

Mehr dazu: Trump befürchtet zwischen 100.000 und 200.000 Corona-Tote in den USA

Sonntag, 29. März

22:00 Uhr: Moskau verschärft Beschränkungen – Russland schließt die Grenzen

Wegen der Corona-Krise wird das öffentliche Leben in Moskau weiter eingeschränkt. Wie der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, am Sonntag mitteilte, dürfen alle Einwohner ab Montag ihre Wohnungen nur noch zur Arbeit in systemrelevanten Branchen, in medizinischen Notfällen und zum Einkauf in Apotheken und Supermärkten verlassen. Bislang waren davon nur Moskauer über 65 Jahre betroffen.

Ausnahmen gelten auch für das Rausbringen von Müll und Gassigehen mit dem Hund. Überwacht werden soll die Einhaltung der Regeln offenbar durch die zahlreichen Kameras im Stadtgebiet mit Gesichtserkennungssoftware.

Ab Montag riegelt Russland auch alle Grenzen komplett ab. Das Land hatte seine Grenzen vor einer Woche bereits für Ausländer geschlossen und internationale Flüge am Donnerstag eingestellt.

Nach offiziellen Zahlen wurden in Russland bisher 1534 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus diagnostiziert, acht Menschen starben.

21:30 Uhr: Frankreich meldet 292 weitere Todesfälle

In Frankreich sind inzwischen mehr als 2600 mit dem neuartigen Virus infizierte Menschen gestorben. Innerhalb von 24 Stunden seien 292 weitere Todesopfer verzeichnet worden, teilte der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, am Sonntagabend mit. Insgesamt seien somit 2606 mit dem Virus infizierte Menschen gestorben.

Allerdings sind in der Statistik nur Menschen erfasst, die in Krankenhäusern starben. Todesfälle im eigenen Heim oder in Alters- und Pflegeeinrichtungen werden bisher in Frankreich nicht erfasst. Dies soll erst ab Montag geschehen.

Von den über 40.000 bestätigten Infektionsfällen werden mehr als 19.350 in Krankenhäusern behandelt, mehr als 4630 davon auf Intensivstationen.

Wegen der Corona-Krise gilt in Frankreich seit dem 17. März eine strenge Ausgangssperre, die mittlerweile bis zum 15. April verlängert wurde.

20:00 Uhr: Deutschland 61.182 Personen als infiziert gemeldet – Klinikum Wolfsburg nimmt keine Patienten mehr auf

Laut Abfrage bei den Landesministerien, Städten und Landkreisen waren bis Sonntagabend 61.182 Personen in Deutschland positiv auf das Virus getestet. Das entspricht 74 Infizierten je 100.000 Einwohner. Über 1.100 Menschen liegen in Deutschland wegen Covid-19 auf einer Intensivstation. Mindestens 487 Menschen starben hierzulande im Zusammenhang mit der Infektion. Die Zahl der Genesenen in Deutschland stieg bis Sonntagabend einer Hochrechnung zufolge auf rund 15.600 an.

Klinikum Wolfsburg nimmt keine Patienten mehr auf

Das Klinikum Wolfsburg nimmt ab sofort keine Patienten mehr auf. „Da Mitarbeiter des Klinikums Wolfsburg positiv auf eine Infektion mit dem Virus getestet wurden, werden die Sicherheitsmaßnahmen weiter erhöht. Ab sofort sind keine Besuche mehr erlaubt (auch nicht die bisherigen Ausnahmen), es werden keine neuen Patienten aufgenommen“, teilte die Stadt Wolfsburg am Sonntag mit.

Neue Patienten verteile man auf umliegende Krankenhäuser. „Das gesamte Klinikumspersonal arbeitet ab sofort im Vollschutz. Die Patienten werden so verteilt, dass nur noch ein Patient pro Zimmer liegt“, heißt es in der Mitteilung. Man veranlasse weitere Tests auf Infektionen. Die Stadt Wolfsburg hatte am Sonntagnachmittag 145 Corona-Infizierte und insgesamt 15 verstorbene Corona-Patienten gemeldet.

19:40 Uhr: 756 neue Todesmeldungen – Die Zahlen neu gemeldeter Infektionen sinken langsam, aber stetig

In Italien ist die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten erneut deutlich gestiegen. Aber die Zunahme der Neuinfektionen hat sich weiter verlangsamt.

Wie der Zivilschutz mitteilte, erhöhte sich die Zahl der als Corona-Toten gemeldeten um 756 auf 10.779. Damit liegt Italien an der Spitze der offiziell gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Die Gesamtzahl der erfassten Infizierten stieg um 5217 auf jetzt 97.689. Der Tagesanstieg ist deutlich geringer als am Samstag (5974) und entspricht einer Zunahme um 5,6 Prozent. Vor einer Woche lagen die Zuwachsraten noch im zweistelligen Bereich.

Die Zahl der Geheilten stieg um 646 auf 13.030.

18:30 Uhr: : Ägypten sperrt Krankenhäuser nach Corona-Fällen zur Desinfektion

In Ägypten sind mehrere Krankenhäuser nach Corona-Infektionen geschlossen worden. „Wir desinfizieren derzeit das Krankenhaus zur Sicherheit aller Beteiligten“, sagte ein Mitarbeiter des Al-Salam-Krankenhauses im Westen der Hauptstadt Kairo am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP, nachdem dort ein Patient positiv getestet wurde und sich ein Angestellter infiziert hatte.

Einen Wiedereröffnungstermin für das Krankenhaus gibt es dem Mitarbeiter zufolge noch nicht. Auch das Universitätskrankenhaus in Alexandria und das Al-Schoruk-Krankenhaus in Kairo wurden in den vergangenen Tagen geschlossen, nachdem sich dort positiv auf das neuartige Virus getestete Menschen gemeldet hatten.

Am Samstag kündigte die Regierung zudem an, zehn Orte im ganzen Land, vor allem in Oberägypten, unter Quarantäne zu stellen. „Wir haben mehrere Fälle von Ansteckungen, die von derselben Quelle kommen“, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Chaled Megahed. Bevor sich das Virus weiter verbreite, werde vorsorglich beschlossen, die Dörfer „für 14 Tage unter Quarantäne zu stellen“, sagte Megahed im Fernsehen.

Ägypten hat nach offiziellen Angaben bislang 576 Corona-Infektionsfälle. 36 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, verhängte die Regierung am 25. März eine nächtliche Ausgangssperre. Zudem wurden Schulen und Universitäten, Gotteshäuser, Museen und archäologische Stätten bis zum 15. April geschlossen.

17:00 Uhr: Britische Regierung denkt über längere Ausgangssperre nach

Die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre in Großbritannien wird nach Angaben der Regierung deutlich länger als drei Wochen andauern. „Ich kann keine genaue Vorhersage treffen. Aber ich denke, jeder muss sich darauf einstellen, dass diese Maßnahme noch geraume Zeit in Kraft bleiben wird“, sagte Michael Gove, Staatssekretär für Kabinettsangelegenheiten, am Sonntag dem Sender BBC. Ein Experte warnte, die Ausgangsbeschränkungen könnten noch bis Juni andauern.

Premierminister Boris Johnson, der selbst am Coronavirus erkrankt ist, hatte vor rund einer Woche erklärt, die Ausgangssperre werde drei Wochen andauern. Großbritannien hatte die Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich später als die meisten europäischen Länder verhängt. Die Menschen dürfen inzwischen nur noch zum Einkaufen, zum Arbeiten, für Arzttermine und sportliche Aktivitäten außer Haus.

Der Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College London, der auch die Regierung berät, geht noch von einer monatelangen Sperrung aus. „Meiner Ansicht nach müssen wir diese Maßnahmen für einen bedeutenden Zeitraum beibehalten – wahrscheinlich bis Ende Mai, vielleicht sogar bis Anfang Juni. Mai ist optimistisch“, sagte er der „Sunday Times“.

Gove kritisierte in dem BBC-Interview zudem die chinesische Regierung. Peking habe zu Beginn der Pandemie „das Ausmaß, die Art und die Ansteckungsgefahr“ des Virus nicht deutlich gemacht.

In Großbritannien wurden bis Sonntag 1228 Todesfälle durch das Virus gemeldet. Insgesamt wurden 127.737 Menschen auf das neuartige Virus getestet, bei 19.522 fiel der Test positiv aus.

16:00 Uhr: Unterfranken stellt Flüchtlingseinrichtung unter Quarantäne

Wegen mehrerer Coronavirus-Infektionen ist in Unterfranken eine Einrichtung für Flüchtlinge unter Quarantäne gestellt worden. In einer sogenannten Ankereinrichtung in Geldersheim im Landkreis Schweinfurt sind sieben von insgesamt rund 600 Bewohnern sowie ein externer Beschäftigter mit dem Virus infiziert, wie die Regierung Unterfranken am Sonntag mitteilte. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Schweinfurt wurde demnach die gesamte Einrichtung unter Quarantäne gestellt.

Die infizierten Bewohner würden in einem gesonderten Gebäude untergebracht. Der externe Beschäftigte befinde sich in häuslicher Quarantäne. Für die Einrichtung gilt den Angaben zufolge ein Aufnahmestopp, Bewohner dürfen die Einrichtung nicht verlassen.

14:30 Uhr: Regierung will bis mindestens 20. April an Corona-Schutzmaßnahmen festhalten

Die Spitzen der großen Koalition sind sich darin einig, dass es für eine Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland zu früh ist. Sowohl Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) als auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) nannten am Wochenende den 20. April als Termin, bis zu dem geltende Einschränkungen auf jeden Fall beibehalten werden sollten. Scholz warnte dabei ausdrücklich davor, Wirtschaftsinteressen in der Abwägung über Menschenleben zu stellen.

„Noch geben uns die täglichen Zahlen der Neuinfektionen leider keinen Grund, nachzulassen oder die Regeln zu lockern“, warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Audio-Podcast. Maßstab bleibe die Zuwachsrate der Infizierten. Derzeit verdoppele sich deren Zahl etwa alle fünfeinhalb Tage. Dies sei bereits ein deutlicher Fortschritt, doch „es muss in Richtung von zehn Tagen gehen, damit unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird“.

12:45 Uhr: Spanien meldet 838 Corona-Todesfälle an einem Tag

Spanien meldete 838 Todesopfern durch das Virus binnen 24 Stunden, die Gesamtzahl der Corona-Opfer in dem Land stieg damit auf 6528, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Sonntag mitteilte.

Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg innerhalb eines Tages um 9,1 Prozent auf 78.797 Fälle. Mit Ausnahme von Donnerstag war die Zahl der neu hinzugekommenen Corona-Opfer in Spanien in den vergangenen Tagen stetig gestiegen.

Gleichzeitig stieg die Zahl der bereits wieder genesenen Patienten seit Samstag um 19,7 Prozent auf 14.709, wie das Ministerium weiter mitteilte.

12:00 Uhr: Maas: Bislang mehr als 160.000 deutsche Urlauber zurückgebracht

Nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sind wegen der Corona-Pandemie bislang mehr als 160.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt worden. Er dankte am Samstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter allen Beteiligten, die daran „unfassbar hart“ gearbeitet hätten. An die noch im Ausland Verbliebenen appellierte Maas: „Bitte haben Sie Geduld, wenn wir Ihnen noch nicht helfen konnten.“

Die Bundesregierung schätzt die Zahl der Rückkehrwilligen, zumeist Urlauber, auf etwa 200.000. „Wir machen weiter“, twitterte Maas. Zunächst hatten alle EU-Länder versucht, angesichts der im Zuge der Pandemie verhängten Reisebeschränkungen ihre Bürger in Eigenregie zurück nach Hause zu holen. Mittlerweile gibt es eine Koordination.

11:30 Uhr: Rund 800 deutsche Passagiere von Kreuzfahrtschiff werden ausgeflogen

Die rund 800 deutschen Passagiere des Kreuzsfahrtschiffes „Artania“ werden mit vier Maschinen aus der Hauptstadt Perth über das thailändische Phuket nach Frankfurt geflogen, sagte eine Sprecherin der deutschen Fluggesellschaft Condor der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben des deutschen Reiseveranstalters „Phoenix Reisen“ werden die Reisenden am Montagmorgen in Frankfurt landen.

Am Freitag durfte das Schiff im Hafen von Fremantle anlegen. Nach Angaben des australischen Gesundheitsministeriums wurden zwölf Passagiere der „Artania“ positiv auf das Virus getestet. Mindestens neun wurden zur Behandlung in Krankenhäuser in Perth gebracht. Nach Angaben der australischen Behörden befinden sich überwiegend Deutsche an Bord, aber auch einige Franzosen und Schweizer. Auch Letztere sollen nach Angaben des Reiseveranstalters nach Frankfurt geflogen werden, sofern ihre Weiterreise in ihre Heimat gewährleistet ist.

Die Passagiere werden die „Artania“ nach Behördenangaben am Sonntagnachmittag verlassen und direkt zum Flughafen gebracht. Bevor sie an Bord der Flugzeuge dürfen, müssen sie sich einem Gesundheitscheck unterziehen. Passagiere mit möglichen Symptomen würden in Australien behandelt, bevor sie nach Hause geflogen werden, sagte Premierminister Scott Morrison.

Die rund 500 Besatzungsmitglieder bleiben an Bord des Schiffes, das von den australischen Behörden angewiesen wurde, so schnell wie möglich in seinen Heimathafen zurückzukehren.

Auch das Kreuzfahrtschiff „Vasco da Gama“ war in den vergangenen Tagen auf der Suche nach einem Hafen vor der australischen Küste umhergeirrt. 98 neuseeländische Passagiere an Bord wurden am Sonntagmorgen per Charterflug von Perth aus ausgeflogen. Die restlichen rund 800 australischen Passagiere dürfen nach Behördenangaben am Montag von Bord gehen.

In Australien werden fast 500 Infektions- und mindestens fünf Todesfälle mit der Ankunft von Kreuzfahrtpassagieren in Verbindung gebracht. In ganz Australien wurden bislang nach offiziellen Angaben derzeit knapp 4000 Fälle und 16 Tote gemeldet.

11:00 Uhr: Lausannes Nachtwächter läutet die Corona-Warnglocke

Im schweizerischen Lausanne ertönt in diesen Tagen von der Kathedrale wieder eine jahrhundertealte Warnglocke. Sie wird nur dann geläutet, wenn der eher ruhigen Stadt Gefahr droht. Nachtwächter Renato Häusler läutet derzeit jede Nacht die Glocke „La Clémence“, um die Bewohner wegen der Corona-Pandemie zur Solidarität aufzurufen.

Häusler, der den Nachtwächter-Job seit 2002 in Vollzeit macht, steht mit Filzhut und Laterne mittelalterlich anmutend im Glockenturm und läutet die Glocke mit drei Schlägen gefolgt von einer Pause, sechs weiteren Schlägen und einer erneuten Pause. Dann wiederholt er den Rhythmus, das Ganze geht über drei Minuten. Die 3,4 Tonnen Stahl machen dabei einen Höllenlärm in der Stadt und über dem Genfer See.

Lausanne zählt zu den letzten Städten Europas, die noch einen Nachtwächter engagieren, der jede Stunde die Uhr schlägt. Neben Lausanne gelten die deutschen Orte Annaberg, Celle und Nördlingen sowie Ripon in Großbritannien, das polnische Krakau und das schwedische Ystad als letzte Nachtwächter-Städte Europas. In Lausanne wurde der Nachtwächter 1405 erstmals urkundlich erwähnt, nachdem ein Großbrand in der Stadt wütete. „Während der Katastrophe erklang die Glocke, um die Menschen zu ermutigen, sich zusammenzutun und gemeinsam gegen das Feuer zu kämpfen“, schildert Häusler. Jahrhunderte später soll die Glocke nun erneut Mut machen.

10:53 Uhr: Französischer Politiker Devedjian nach Corona-Infektion gestorben

Der französische Regionalpolitiker Patrick Devedjian ist an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Wie Devedjians Pressedienst der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, starb der Präsident des Départmentrats der französischen Region Hauts-de-Seine und frühere Minister in der Nacht zum Sonntag.

Der 75-Jährige war am Mittwoch zur Beobachtung ins Krankenhaus gekommen, nachdem er positiv auf das Virus getestet worden war. Am Donnerstag schrieb der konservative Politiker im Kurzbotschaftendienst Twitter, er sei „von der Pandemie betroffen“ und könne sich daher persönlich von der „außergewöhnlichen Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte“ überzeugen.

Wowereits Lebensgefährte Kubicki gestorben

Der Lebensgefährte des früheren Berliner Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), Jörn Kubicki, ist tot. Offizielle Angaben zur Todesursache gab es zunächst nicht. Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ starb Kubicki, der seit Jahren an einer Lungenkrankheit litt, in der vergangenen Woche an Herzversagen nach einer Corona-Infektion.

10:50 Uhr: Italiens Präsident: „Auch ich gehe nicht mehr zum Friseur“

Italiens Präsident Sergio Mattarella hat sich in einer ungewollt komischen Situation die Sympathie seiner Landsleute zugezogen: Als sich der in Italien äußerst respektierte Staatschef am Freitag für eine Ansprache im Fernsehen vorbereitete, hüstelte und räusperte, ertönte die Stimme seines Beraters Giovanni Grasso aus dem Off, der ihn aufforderte, eine rebellische Haarsträhne zu glätten.

Der 78-jährige Präsident kam der Aufforderung zunächst ohne große Überzeugung nach und erklärte dann: „Eh Giovanni, auch ich gehe nicht mehr zum Friseur.“

Mattarellas Auftritt wurde in allen Medien übertragen, ohne dass die fragliche Szene, die nicht zur Sendung bestimmt war, herausgeschnitten wurde. Der Präsidentenpalast entschuldigte sich später für den Fehler, in Onlinenetzwerken sorgte die Szene dagegen für Erheiterung: Der Hashtag #ehGiovanni verbreitete sich rasend schnell.

10:35 Uhr: Kanada schränkt Inlandsreisen für Menschen mit Corona-Symptomen ein

Menschen mit Symptomen einer Corona-Infektion dürfen innerhalb Kanadas nicht mehr mit dem Zug oder Flugzeug reisen. Die neuen Reiseeinschränkungen gelten ab Montag, wie Premierminister Justin Trudeau am Samstag auf einer Pressekonferenz ankündigte. Reisende müssen sich demnach vor dem Einsteigen einem Gesundheitscheck unterziehen.

Die neue Regelung gilt Trudeau zufolge vorerst nicht für Nahverkehrszüge, sondern nur für Verbindungen zwischen den Ortschaften. Auch Busreisen sind ausgenommen, da diese nicht in die Zuständigkeit der Bundesbehörden fallen.

Nach Angaben des kanadischen Verkehrsministeriums müssen Passagiere vor ihrem Reiseantritt Fragen nach ihrer Gesundheit beantworten und werden auf „sichtbare Anzeichen einer Krankheit“ hin untersucht. Nur wer ein ärztliches Attest vorlegen kann, dass seine Symptome nicht mit einer Coronavirus-Infektion zusammenhängen, darf seine Reise antreten. Alle anderen dürfen demnach zwei Wochen lang nicht mit Zug oder Flugzeug reisen.

Trudeaus Ehefrau Sophie Grégoire Trudeau ist inzwischen von ihrer Corona-Infektion genesen. Die Gesundheitsbehörden hätten bestätigt, dass sie nicht mehr krank sei, schrieb Grégoire Trudeau am Samstag im Onlinedienst Facebook. „Ich fühle mich viel besser.“ Die First Lady war Mitte März nach einer Reise nach London positiv auf das Virus getestet worden. In der Folge musste auch ihr Ehemann zwei Wochen lang in Quarantäne.

In Kanada wurden nach offiziellen Angaben bislang mehr als 5100 Infektions- und 55 Todesfälle verzeichnet.

9:37 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Virus infizierten Menschen am Sonntag mit 52.547 angegeben – ein Plus von 3965 seit dem Vortag. Die Johns-Hopkins-Universität meldete 57.695 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 389 Todesfälle, die JHU 433 Tote.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

Baden-Württemberg: 9794 / +13 / 101 (Daten nicht aktualisiert)
Bayern: 12.881 / +1731 / 107
Berlin: 2360 / +199 / 9
Brandenburg: 721 / +76 / 1
Bremen: 275 / +15 / 2
Hamburg: 1846 / +81 / 4
Hessen: 2605 / +1 / 9 (Daten nicht aktualisiert)
Mecklenburg-Vorpommern: 348 / +40 / 1
Niedersachsen: 3450 / +300 / 21
Nordrhein-Westfalen: 11.400 / +793 / 98
Rheinland-Pfalz: 2396 / +184 / 12
Saarland: 560 / +10 / 2 (Daten nicht aktualisiert)
Sachsen: 1617 / +185 / 9
Sachsen-Anhalt: 592 / +134 / 2 (mit Nachtrag vom Samstag)
Schleswig-Holstein: 1005 / +90 / 6
Thüringen: 697 / +113 / 5

Gesamt: 52.547 / +3965 / 389

9:20 Uhr: RKI-Chef: Zustände wie in Italien auch in Deutschland möglich

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hält es nicht für ausgeschlossen, dass es im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auch in Deutschland zu Zuständen wie in Spanien oder Italien kommt. „Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben“, sagte Wieler der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Ob es so komme, sei Spekulation.

„Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar“, fügte der RKI-Chef hinzu.

9:17 Uhr: Einkaufszentren und Parks in Moskau zu – sieben tage Zwangsurlaub in Russland

Seit Samstag sind in Moskau alle Einkaufszentren, Restaurants und größeren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. Nach Angaben der Regierung wird von kommendem Montag an die Grenze komplett abgeriegelt. Das gelte an allen Übergängen für Fußgänger, Autos, Eisenbahnen oder wer nach Russland per Schiff oder Boot einreisen möchte. Wie lange das gilt, wurde nicht mitgeteilt. Teile der Grenze sind bereits seit längerem geschlossen, etwa nach China.

In Russland gibt es noch vergleichsweise wenige Corona-Fälle, doch deren Zahl steigt rasant: Am Samstag wurden mehr als 1264 Infizierte offiziell registriert. Sieben Menschen starben demnach, drei allein am Samstag. Gegen die Ausbreitung des Virus desinfizierten Spezialisten in der Hauptstadt viele Gehwege und Straßen. In der Millionenmetropole gibt es die meisten Krankheitsfälle.

Im Kampf gegen die hochansteckende Krankheit werden die Russen von Montag an in einen siebentägigen Zwangsurlaub geschickt. Außerdem gibt es keine Flüge und Zugverbindungen mehr ins Ausland. Am Samstag wurden deshalb rund 600 in der Ukraine gestrandete Russen mit einem Sonderzug nach Moskau gebracht. Die Staatsagentur Ria Nowosti meldete unter Berufung auf Quellen, es werde nun erwogen, auch alle Flüge und Züge vorübergehend zu stoppen.

8:00 Uhr: Europaweit sind nach offiziellen Zahlen inzwischen mehr als 20.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben

Weltweit wurden inzwischen mehr als 30.000 Corona-Todesfälle gemeldet, mehr als 640.000 Menschen infizierten sich. Italien ist mit mehr als 10.000 Todesfällen stark betroffen, binnen 24 Stunden starben dort 889 Menschen an der ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19.

In Spanien wurden bis Samstag mehr als 5800 Todesfälle verzeichnet, auch dort erhöhte sich die Zahl der Opfer innerhalb eines Tages um mehr als 800. Im Kampf gegen die Pandemie ordnete die Regierung in Madrid die vorübergehende Schließung aller „nicht lebenswichtigen“ Unternehmen an. Alle Angestellten dieser Firmen sollten in den kommenden zwei Wochen zu Hause bleiben, teilte Regierungschef Pedro Sánchez am Samstagabend mit. Eine ähnliche Regelung gilt auch in Italien.

Auch in Deutschland geht der Anstieg der Corona-Fallzahlen weiter: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Samstag stieg die Zahl der Infizierten um 6294 auf 48.582. Die Zahl der Toten erhöhte sich auf 325. Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete für Deutschland knapp 57.700 Infizierte und 433 Todesfälle.

Die USA melden mehr als 124.000 Fälle, 2100 Menschen starben. Unter ihnen ist auch ein Säugling aus Chicago. Der Gouverneur des Bundesstaats Illinois, J.B. Pritzker, äußerte sich am Samstag erschüttert über den Tod des Babys, das nach Angaben der Gesundheitsbehörden noch kein Jahr alt war. Es ist äußerst selten, dass die Krankheit bei jungen Menschen einen schweren Verlauf nimmt. Als Hauptrisikogruppe gelten Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen.

New York ist mit mehr als 53.000 Infektionsfällen der am stärksten von der Pandemie betroffene US-Bundesstaat. In der Millionenmetropole New York City starben 672 Menschen an Covid-19. Im Kampf gegen die Pandemie hatte Trump am Freitag das größte Rettungspaket der US-Geschichte und unterzeichnet und ein Kriegswirtschaftsgesetz aktiviert, um den Autobauer General Motors zur Produktion von Beatmungsgeräten zu zwingen.

In Frankreich, das mit 2300 Toten die fünfthöchste Todesrate aufweist, war am Freitag die Ausgangssperre um weitere zwei Wochen bis 15. April verlängert worden. Aus Italien und Frankreich wurden am Samstag die ersten schwerkranken Corona-Patienten nach Deutschland ausgeflogen. Zwei Franzosen wurden aus dem nordostfranzösischen Metz nach Essen, sechs Italiener von Bergamo nach Köln geflogen. Auch die Berliner Charité nimmt nach Angaben der Berliner Senatskanzlei Patienten aus Italien und Frankreich auf.

Wegen der Pandemie leben noch immer mehr als drei Milliarden Menschen rund um den Globus in häuslicher Isolation.

7:15 Uhr: Entwicklungsminister will Corona-Krise in Syrien bekämpfen

Entwicklungsminister Gerd Müller hat eine Initiative zum Schutz von Flüchtlingsregionen vor der Corona-Pandemie angekündigt. „Es darf in der Corona-Krise nicht zu einer Benachteiligung der Armen gegenüber den Reichen kommen“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir erarbeiten ein umfassendes Programm für die notwendigen Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen in Entwicklungsländern, insbesondere in Flüchtlingsregionen wie dem Krisenbogen um Syrien.“

Das Entwicklungsministerium werde dazu auch seinen Etat umschichten. „Die Corona-Krise trifft jetzt mit aller Härte die ärmsten Menschen in den Flüchtlings- und Krisenregionen“, betonte Müller. Rund um Syrien seien sieben Millionen Flüchtlinge ohne Schutz. Nach der gezielten Bombardierung von Krankenhäusern sei das syrische Gesundheitssystem kaum handlungsfähig.

Aus der umkämpften Stadt Idlib im Norden des Landes strömten Hundertausende in Richtung Türkei. „Und dem Libanon, wo etwa jeder fünfte Einwohner ein syrischer Flüchtling ist, droht ohnehin schon der Staatsbankrott“, so der Minister. „Ohne Zugang zu Wasser und medizinischer Versorgung wird der Corona-Virus dort katastrophale Konsequenzen haben.“

Die Unterstützung der Flüchtlinge und ihrer Aufnahmestaaten in der Region müsse daher ausgebaut werden. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der Krisenregion um Syrien richtet sich bisher schon auf den Gesundheitsschutz aus. Nach Angaben des Ministeriums werden in Syrien etwa die Gehälter für das Gesundheitspersonal finanziert, was die medizinische Betreuung von mehr als 350.000 Personen sichere. Für 700.000 Menschen sei Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht worden – und für 645.000 Menschen zur Abwasserversorgung.

7:10 Uhr: Keine Quarantäne der Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut

Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump sind Überlegungen für eine Quarantäne der Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut vorerst vom Tisch. „Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein“, schrieb Trump auf Twitter.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo erklärte zu einer Quarantäne: „Ich weiß nicht, wie das rechtlich durchsetzbar sein sollte. Und ich weiß nicht, was man damit aus medizinischer Sicht erreichen würde.“

Auf Empfehlung der Corona-Arbeitsgruppe und nach Beratungen mit den Gouverneuren der drei betroffenen Bundesstaaten habe er die Gesundheitsbehörde CDC aufgefordert, „starke Reisehinweise“ zu veröffentlichten.

Darin werden Einwohner von New York, New Jersey und Connecticut nun dazu angehalten, in den kommenden 14 Tagen auf nicht notwendige inländische Reisen zu verzichten. Dies gelte nicht für Arbeitnehmer beispielsweise im Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungsunternehmen oder in der Lebensmittelindustrie. Eine generelle Reisewarnung oder -beschränkungen für inländische Reisen sprach die Behörde nicht aus. Allerdings wurden Reisende aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, sich anzustecken oder zur weiteren Ausbreitung des Virus beizutragen.

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(afp/dpa/dts/red)

 



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