Das Handy im Flugmodus
Medizin-Nobelpreisträger war wandern - und erfährt erst spät von seiner Ehrung
Mit erheblicher Verspätung hat einer der Empfänger des diesjährigen Medizin-Nobelpreises von seiner Ehrung erfahren: Fred Ramsdell war zum Zeitpunkt der Verkündung wandern. Eine andere Wissenschaftlerin sah die unbekannte Nummer aus Schweden als Spam an.

Die Medaille, die für einige Tage die Welt bedeutet: Der Nobelpreis.
Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Mit erheblicher Verspätung hat einer der Empfänger des diesjährigen Medizin-Nobelpreises von seiner Ehrung erfahren: Erst am Dienstag nahm Fred Ramsdell schließlich Kontakt zum Komitee in Stockholm auf, wie er der „New York Times“ schilderte.
Handy im Flugmodus
Der Forscher befand sich mit seiner Frau am Ende eines dreiwöchigen Wander- und Campingurlaubs im Westen der USA und hatte sein Handy auf Flugmodus gestellt, als das Nobelkomitee, zahllose Medien und Freunde am Montag vergeblich versuchten, ihn zu erreichen und ihm die gute Nachricht zu überbringen.
Bei einem Stopp im Bundesstaat Montana hatte das Handy von Ramsdells Frau schließlich wieder Empfang – und sie erhielt eine Flut von Nachrichten zur Nobelpreis-Auszeichnung ihres Mannes.
Ramsdell versuchte daraufhin, den Generalsekretär der Nobelversammlung, Thomas Perlmann, zurückzurufen, doch in Schweden war es mittlerweile bereits spät am Abend und niemand zu erreichen. Erst heute Morgen sprachen die beiden schließlich miteinander.
Ramsdell erhält den Medizin-Nobelpreis zusammen mit der US-Wissenschaftlerin Mary E. Brunkow und dem Wissenschaftler Shimon Sakaguchi aus Japan. Die drei werden für ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Funktionsweise des Immunsystems geehrt.
Unbekannte schwedische Nummer? Als Spam interpretiert
Das Nobel-Komitee hatte auch Mary E. Brunkow zunächst nicht erreichen können. Die Wissenschaftlerin, die wie Ramsdell an der US-Westküste lebt, hatte den Anruf wegen der Zeitverschiebung mitten in der Nacht erhalten und war angesichts der unbekannten schwedischen Telefonnummer nach eigenen Angaben von einem Spam-Anruf ausgegangen.
Sie habe daher das Telefon ausgeschaltet und sich wieder schlafen gelegt, sagte sie der Nobel-Stiftung. Später hatte das Nobel-Komitee dann doch noch Erfolg und konnte die gute Nachricht überbringen. (afp/red)
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