«Desaströser» FC Arsenal steckt wieder in der Krise

Kölns Europa-League-Gegner FC Arsenal präsentiert sich beim 0:4 in Liverpool erschreckend schwach. Trainer Wenger mahnt zur Geduld. Doch die Arsenal-Fans befürchten eine weitere enttäuschende Saison.
Titelbild
Arsenal-Trainer Arsène Wenger war angesichts der deutlichen Niederlage fassungslos.Foto: Mike Egerton/dpa
Epoch Times28. August 2017

Die mitgereisten Arsenal-Fans in Liverpool flüchteten sich in Sarkasmus. „Wir holen die Meisterschaft“ und „Wir verhindern den Abstieg“ sangen sie, während ihre Gunners in Anfield mit 0:4 deklassiert wurden.

Trainer Arsène Wenger bezeichnete den Auftritt seiner Mannschaft anschließend als „desaströs“ und „absolut inakzeptabel“. Doch bei der Frage nach den Gründen wirkte er ratlos. „Da kann ich momentan wenig zu sagen“, erklärte der Franzose, der seinen Vertrag gerade erst um zwei Jahre verlängert hat, nach drei Spieltagen aber schon wieder im Zentrum der Kritik steht.

Jürgen Klopps Liverpool führte die harmlosen Gunners mit ihrem deutschen Nationalspieler Mesut Özil über weite Strecken vor. Die britische Tageszeitung „The Telegraph“ urteilte, Wengers Mannschaft war „ein peinliches Chaos, ein blasser, grotesker Schatten des Teams, das sie eigentlich sein sollten“. Und BBC-Kommentator Danny Murphy stellte nach der zweiten Saisonpleite nacheinander fest, „dass sie taktisch nicht auf der Höhe der Konkurrenz um einen Platz unter den ersten Vier der Premier League sind“.

Wenger wollte nichts schönreden. „Von der ersten bis zur letzten Minute haben wir nicht das gezeigt, was für so ein Spiel nötig ist, nicht körperlich, nicht technisch und nicht mental“, gab er frustriert zu. Gleichzeitig bat er die Anhänger um Geduld und Vertrauen. Mal wieder. Vielen Arsenal-Fans dürfte das wie ein Déjà-vu vorkommen. Ähnliches hatte Wenger nämlich schon in der vergangenen Saison gesagt. Am Ende verpasste der FC Arsenal zum ersten Mal seit 20 Jahren die Teilnahme an der Champions League.

Der Pokalsieg am Ende der vergangenen Saison und der Supercup-Triumph zu Beginn der neuen Spielzeit waren nur ein kurzes Stimmungshoch, das bekannte Arsenal-Probleme vorübergehend kaschierte. Die Abwehr präsentiert sich lückenhaft, das Mittelfeld wirkt teilnahmslos, der Angriff harmlos. Beim kommenden Europa-League-Gegner 1. FC Köln wird man das zur Kenntnis nehmen.

Auf Nachfrage nach weiteren Transfers antwortete Wenger am Sonntag etwas nebulös. „Ich glaube immer noch, dass man denken sollte, diese Spieler sind gut genug“, sagte er, „aber klar ist natürlich, dass sie heute nicht auf dem Level waren.“ Zudem sorgte der Trainer in Liverpool mit seiner Aufstellung für Irritationen. Rekordtransfer Alexandre Lacazette kam erst nach einer Stunde für den müden Alexis Sanchez, der immer noch von Manchester City umworben wird. Neuzugang Sead Kolasinac, der von Schalke kam, um die Abwehr zu stabilisieren, blieb im gesamten Spiel auf der Bank.

„Kein guter Tag für uns. Wir müssen hart arbeiten, damit es im nächsten Spiel besser läuft,“ schrieb Kolasinac später bei Twitter. Ob das allein reicht? Dazu postete der Abwehrspieler ein Bild von sich auf der Bank zwischen den Mannschaftskollegen Sanchez und Shkodran Mustafi. Vielleicht das letzte Bild dieser Art, denn neben Wechselkandidat Sanchez steht auch der deutsche Nationalspieler Mustafi angeblich vor dem Absprung. Es soll Angebote aus Italien geben. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion