Handballer auf EM-Kurs – Neuling Pieczkowski stark

Mannheim (dpa) - Niclas wer? Diese Frage haben sich selbst Experten gestellt, als Bundestrainer Dagur Sigurdsson seinen Kader für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Spanien bekanntgab. Spätestens seit dem Spiel gegen Spanien ist Niclas…
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Niclas Pieczkowski (M) setzt sich gegen die spanische Abwehr durch.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times30. April 2015
Niclas wer? Diese Frage haben sich selbst Experten gestellt, als Bundestrainer Dagur Sigurdsson seinen Kader für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Spanien bekanntgab. Spätestens seit dem Spiel gegen Spanien ist Niclas Pieczkowski im deutschen Handball ein Begriff.

Mit sechs Treffern avancierte der 25-Jährige zum Sieggaranten beim 29:28 der deutschen Handballer gegen Spanien. Nun fehlen in den drei ausstehenden Qualifikationsspielen – darunter auch das Rückspiel beim Weltmeister von 2013 – nur noch zwei Punkte, um das Ticket zur EM 2016 in Polen zu buchen.

Auch dank Pieczkowski wahrte die DHB-Auswahl mit dem dritten Sieg im dritten Spiel ihre makellose Bilanz und ist alleiniger Tabellenführer. Unbekümmert, mutig, zielstrebig: Das waren die Attribute, mit denen der gebürtige Hagener punktete. Der Spielmacher vom TuS N-Lübbecke hatte zuvor beim 30:18-Testspielerfolg gegen die Schweiz sein Länderspieldebüt gleich mit vier Toren gegeben, am Mittwochabend sorgte er mit wichtigen Treffern für den Sieg vor 11 189 Zuschauern in der Mannheimer Arena.

Dass ihn nach dem starken Auftritt plötzlich zwei Dutzend Journalisten interviewten, war für den bescheidenen Pieczkowski eher unangenehm. „Bevor er mich aufs Feld schickte, sagte Dagur nur: Mach‘ dein Ding, und dann habe ich mein Ding gemacht, und am Ende war es ein glücklicher Tag für mich und die Mannschaft.“ Aber der Mann, der aus der Talentschmiede von Altmeister TuSEM Essen stammt, gab zu, dass er angesichts der großen Kulisse und der TV-Live-Übertragung schon „reichlich nervös“ war.

Dass er einen absoluten Glücksgriff bei seiner Nominierung hatte, war auch Sigurdsson bewusst. „Ich hatte Niclas schon vor der WM in Katar auf meiner Liste, weil er eine tolle Bundesligasaison spielt. Aber das wäre vielleicht noch zu früh gewesen“, sagte der Bundestrainer. Vom Fast-Debütanten gingen deutlich mehr Akzente aus als vom routinierten Martin Strobel.

Lob für Pieczkowski gab es auch von seinen Mitspielern: „Er ist unwahrscheinlich mutig an die Sache herangegangen, er hat alles richtig gemacht“, sagte der Kieler Steffen Weinhold. Torwart Carsten Lichtlein stimmte zu: „Das Spiel gegen Spanien – und speziell der Auftritt von Niclas Pieczkowski – hat bewiesen, dass wir in Deutschland ein unglaubliches Potenzial haben. Wir sind auf dem richtigen Weg zurück nach oben.“

Das wollen die Deutschen auch im Rückspiel im spanischen Leon am 3. Mai unter Beweis stellen. Mit einem Sieg wäre das EM-Ticket gelöst und der Gruppensieg fast schon gesichert, der bei der Vorrundenauslosung am 19. Juni möglicherweise für leichtere EM-Gegner sorgt. „Das 29:28 in Mannheim hat gezeigt, dass wir mit einer Topnation mithalten können, aber in Leon erwartet uns eine ganz andere Atmosphäre, das wird richtig schwer“, warnt Sigurdsson.

(dpa)


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