Corona-Krise drückt die Verdienste in Deutschland
Mehr Freizeit, aber weniger Geld: Deutsche Arbeitnehmer verdienen wegen der Corona-Krise deutlich weniger. Grund dafür sind Kurzarbeit und gekürzte Wochenstunden.

Porsche-Mitarbeiter in der Produktion in Stuttgart.
Foto: Marijan Murat/dpa/dpa
Die Bruttomonatsverdienste der Voll- und Teilzeitbeschäftigten in Deutschland sind im zweiten Quartal 2020 durchschnittlich um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. Die bezahlte Wochenarbeitszeit der Beschäftigten reduzierte sich unterdessen im Durchschnitt um 4,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung am Dienstag mit.
Der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hatte negative Effekte auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie der Arbeitszeit.
Die Bruttostundenverdienste wurden hingegen nicht durch die Kurzarbeit beeinflusst. Sie stiegen um durchschnittlich 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Ausmaß der Kurzarbeit sowie die Kontaktbeschränkungen und Geschäftsschließungen aufgrund der Corona-Pandemie hatten die einzelnen Branchen in Deutschland im zweiten Quartal unterschiedlich stark getroffen.
Die größten Rückgänge der Bruttomonatsverdienste im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es in den Wirtschaftszweigen Beherbergung mit -18 Prozent, Herstellung von Kraftwagen mit -17 Prozent sowie im Bereich der Reisebüros beziehungsweise Reiseveranstalter mit -15 Prozent.
Dies ist vor allem auf den durch Kurzarbeit bedingten überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitszeit zurückzuführen, der bei -20 Prozent (Beherbergung, Herstellung von Kraftwagen) beziehungsweise -18 Prozent (Reisebranche) lag, so die Statistiker. Ebenfalls stark von einer negativen Bruttolohnentwicklung betroffene Wirtschaftsbereiche sind die Luftfahrt, die Gastronomie und auch der Einzelhandel. (dts/nh)
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