Gewinn von Opel-Mutter PSA schrumpft im ersten Halbjahr um fast 70 Prozent

Wie werden die fusionswilligen Franzosen von PSA samt der Tochter Opel mit der Corona-Krise fertig? Konzernchef Tavares gibt Antworten.
Titelbild
Opel.Foto: Hannelore Foerster/Getty Images
Epoch Times28. Juli 2020

Der französische Autohersteller PSA hat im ersten Halbjahr wegen der Corona-Krise starke Verluste gemacht, bleibt aber in den schwarzen Zahlen. Der Nettogewinn schrumpfte von Januar bis Ende Juni um 67,5 Prozent auf 595 Millionen Euro, wie PSA mit den Kernmarken Peugeot, Citroën und Opel am Dienstag mitteilte. Der Umsatz sank um 34,5 Prozent auf 25,1 Milliarden Euro.

Opel-Chef Michael Lohscheller erklärte, die Gruppe könne sich vor dem Hintergrund des Corona-Lockdowns „mit ihrer Bilanz sehen lassen“. Der Konzern habe sich „beachtlich behauptet“.

Opel steuerte demnach einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 110 Millionen Euro bei. „Opel ist also nachhaltig profitabel“, und das schon das fünfte Halbjahr in Folge, wie Lohscheller betonte.

Der Opel-Chef warnte gleichzeitig, dass eine nachhaltige Erholung unsicher sei. Niemand wisse, ob ein zweiter Lockdown drohe. „Das könnte zum nächsten empfindlichen Nachfrageeinbruch und Unterbrechungen der Lieferkette führen.“ Opel halte aber an allen wichtigen Projekten fest, etwa an der geplanten Batteriezellfertigung in Kaiserslautern. In Rüsselsheim werde ab 2021 die nächste Generation des Astra produziert. Zugleich werde Opel weitere Märkte erschließen, nach Russland „werden wir unter anderem bald in Japan Fuß fassen“, kündigte Lohscheller an.

Starker Absatzrückgang

Der Hersteller mit den Stammmarken Peugeot und Citroën hatte bereits mitgeteilt, dass der Absatz von Fahrzeugen von Januar bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45,7 Prozent eingebrochen war. Grund war vor allem die Corona-Krise.

PSA will mit dem italienisch-amerikanischen Hersteller Fiat Chrysler (FCA) fusionieren und den viertgrößten Autokonzern der Welt bilden. Das neue Unternehmen soll dann „Stellantis“ heißen. Die EU-Wettbewerbshüter hatten Bedenken geltend gemacht und eine vertiefte Prüfung eingeleitet, die sich bis 22. Oktober hinziehen könnte. Die Fusion soll nach Plänen der Unternehmen Anfang des kommenden Jahres abgeschlossen werden.

PSA hatte im ersten Halbjahr nur rund 1,03 Millionen Fahrzeuge verkauft. Bei Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall gab es ein Minus um 53,1 Prozent auf rund 266.100 Fahrzeuge. Die Verkäufe neuer Modelle wie des Grandland X oder des neuen Corsa hätten sich aber gut entwickelt, hatte es Mitte des Monats geheißen. Opel gehört mit Schwester Vauxhall seit rund drei Jahren zu den Franzosen. PSA hat aber seither Tausende Stellen bei Opel abgebaut.

PSA kam laut Branchenbeobachtern bisher besser durch die Krise als der große heimische Konkurrent Renault. Der Hersteller mit Sitz in Boulogne-Billancourt geriet in den vergangenen Monaten in finanzielle Schwierigkeiten und kann inzwischen einen staatlich garantierten Kredit von bis zu fünf Milliarden Euro in Anspruch nehmen. Das Unternehmen hatte bereits den Abbau von weltweit rund 15.000 Stellen angekündigt, um wieder aus der Krise zu kommen.

PSA-Konzernchef Carlos Tavares hatte im Februar gesagt, sein Unternehmen sei einer der profitabelsten Autohersteller der Welt. Bei der Fusion ist der Manager davon überzeugt, zwei gesunde Unternehmen zusammenzuführen. Branchenexperten wiesen aber darauf hin, dass FCA unter Führung des inzwischen gestorbenen Managers Sergio Marchionne auf große Investitionen in Elektroantriebe verzichtet habe.

Taveres lobte die „Widerstandsfähigkeit“ des Konzerns, Ergebnis von „sechs Jahren harter Arbeit“. PSA sei „fest entschlossen“, im zweiten Halbjahr einen „soliden Wiederaufschwung“ hinzulegen.  (afp/dpa/sua)



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