Logo Epoch Times
EU verliert an Attraktivität

Teeverband: EU übertreibt Regeln und Auflagen

Für die Teeproduzenten spielt die EU als Exportziel eine geringe Rolle. Wenn Brüssel dann die Regeln immer weiter verschärfe, sei das kontraproduktiv, sagt der Deutsche Teeverband.

top-article-image

Die EU übertreibt nach Ansicht des Deutschen Teeverbands bei den Regularien zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln beim Teeanbau.

Foto: Duan Junli/XinHua/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Die EU hat mit ihren Restriktionen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln beim Teeanbau den Bogen überspannt. Das sagt der Deutschen Tee und Kräutertee Verband anlässlich des internationalen Tags des Tees am 21. Mai.
„Wir fordern eine realistische Unterscheidung zwischen notwendigem Verbraucherschutz und praxisfernen Rückstandshöchstgehalten von Pflanzenschutzmitteln in unseren Rohwaren“, sagte Verbandschef Frank Schübel.
Derzeit verliere die EU als Wirtschaftsstandort mit jeder weiteren Verschärfung an Attraktivität für die Erzeugerländer, insbesondere in Asien und Afrika.

Schübel: Brüssel lässt Dialog oft nicht zu

Nach Verbandsangaben liegen die EU-Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel im Mikro- oder Nanogrammbereich. Für die Analyse investierten die deutschen Teeunternehmen jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag.
Sowohl die von den Unternehmen veranlassten Kontrollen als auch Tests von Verbraucherschutzorganisation zeigten, dass die gesetzlichen Anforderungen in hohem Maße erfüllt würden.
„Uns ist es wichtig, mit den Behörden zu dieser Frage im Dialog zu sein“, sagte Schübel. „Dieser wird jedoch oft seitens Brüssel nicht mehr zugelassen.“
Generell seien die deutschen Teeunternehmen auf den guten Willen der Produzenten angewiesen, sagte Schübel.
„Mit einem Einkaufsvolumen von weniger als einem Prozent, zum Beispiel für Tee aus Indien, haben wir nicht die Möglichkeit, von unseren Lieferanten die Anpassung ihrer Produktionsbedingungen zu verlangen.“
So blieben nach Verbandsangaben von den weltweit fast 6,5 Millionen Tonnen Tee aus dem Jahr 2022 knapp 72 Prozent in den Erzeugerländern. Lediglich knapp 172.000 Tonnen oder 2,65 Prozent gingen in die EU und davon rund 51.000 Tonnen nach Deutschland.

Streitfall: Löhne für Teepflücker

Die Kritik, dass auf Teeplantagen oft Hungerlöhne bezahlt würden, wies Schübel nicht von der Hand. „Hier sind unsere Einflussmöglichkeiten leider begrenzt, denn man darf nicht unterschätzen, dass viele Löhne in Anbauländern staatlich oder gewerkschaftlich reguliert sind.“
Deutsche Teeunternehmen versuchen deshalb, die Lebensbedingungen auf den Plantagen auf andere Weise zu verbessern. So habe etwa ein Unternehmen in Ruanda Kühe gespendet. Auch der Anbau von Zitronengras entlang der Entwässerungsgräben der Teeplantage schuf weitere Einkommensmöglichkeiten. (dpa/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.