Trotz steigender internationaler Nachfrage: Deutsche Schweinefleisch-Exporte gehen zurück

Trotz einer weltweit steigenden Nachfrage nach Schweinefleisch geht der deutsche Handel damit zurück. Die Ausfuhren sanken von 1,84 Millionen Tonnen 2017 auf 1,78 Millionen Tonnen 2018. 
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In einem Schweinestall in Deutschland.Foto: iStock
Epoch Times20. August 2019

Deutschland produziert den Angaben zufolge deutlich mehr Schweinefleisch, als hierzulande verbraucht wird. Der sogenannte Selbstversorgungsgrad liegt bei fast 120 Prozent. Die Exportmengen stiegen seit 2009 fast jedes Jahr an, ein Höchststand wurde 2016 mit 1,88 Millionen Tonnen erreicht.

Nun gehen trotz weltweit steigender Nachfrage die deutschen Schweinefleisch-Exporte zurück. Die Ausfuhren sanken von 1,84 Millionen Tonnen 2017 auf 1,78 Millionen Tonnen 2018, wie aus einer Antwort der Regierung auf eine FDP-Anfrage hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Hauptabnehmer sind demnach andere EU-Staaten, zugleich wird China als Kunde wichtiger.

Der größte Teil des exportierten Schweinefleisches geht in andere EU-Staaten; 2018 waren es den Angaben zufolge 1,33 Millionen Tonnen. Wichtigstes Abnehmerland bleibt Italien mit zuletzt 338.500 Tonnen. Auf Platz zwei schob sich China vor – dorthin wurden vergangenes Jahr 180.300 Tonnen Schweinefleisch exportiert.

Beim weltweiten Schweinefleischverbrauch wird laut Bundesregierung ein Anstieg von derzeit knapp 120 Millionen Tonnen pro Jahr auf rund 129 Millionen Tonnen im Jahr 2028 prognostiziert. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ über die Regierungsantwort berichtet.

Der FDP-Abgeordnete Karlheinz Busen warf Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vor, sie habe kein Konzept, um die international steigende Nachfrage nach Schweinefleisch und die Tierschutz- und Umweltstandards in Deutschland miteinander in Einklang zu bringen. Er forderte eine „Investitionsoffensive“ des Bundes zur einfachen und unbürokratischen Förderung der Modernisierung von Ställen.

Zugleich forderte Busen eine „konsequente“ Bejagung von Wildschweinen. Die Bestände müssten verkleinert werden, um dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen. Diese hat in anderen Teilen Europas – auch in den Nachbarländern Polen und Belgien – schon viele Wildschweine infiziert. Zum Teil starben auch bereits Hausschweine an der Seuche. Bräche die Schweinepest in Deutschland aus, hätte dies „verheerende Folgen“ auf die Schweinefleischbranche, warnte Busen. (afp)



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