Klage gegen OpenAI
Nach Suizid eines 16-Jährigen: OpenAI kündigt Kindersicherung für ChatGPT an
Eltern sollen ihr Nutzerkonto mit dem ihres Kindes im Teenageralter verknüpfen können – das kündigt das Unternehmen an, das ChatGPT betreibt. Damit könnten sie kontrollieren, was ihre Kinder tun und was die KI empfiehlt. Ende August hatten die Eltern eines 16-Jährigen OpenAI verklagt, da sie ChatGPT für den Suizid ihres Sohnes verantwortlich machen.

Der Einsatz von KI-Software wird zunehmend kritisch gesehen.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa/dpa-tmn
Das KI-Unternehmen OpenAI hat eine Kindersicherung für den populären KI-Chatbot ChatGPT angekündigt. „Binnen des nächsten Monats“ würden Eltern damit die Möglichkeit erhalten, ihr Nutzerkonto mit dem ihres Kindes im Teenageralter zu verknüpfen, erklärte OpenAI am Dienstag im unternehmenseigenen Blog.
In der vergangenen Woche hatten die Eltern eines 16-Jährigen OpenAI verklagt, da sie ChatGPT für den Suizid ihres Sohnes verantwortlich machen.
OpenAI erklärte nun, Eltern sollten künftig „kontrollieren können“, wie ChatGPT auf ihren Sohn oder ihre Tochter reagiert, indem sie für den mit Künstlicher Intelligenz betriebenen Chatbot „altersgerechte Verhaltensregeln festlegen“.
Eltern, die ihr Nutzerkonto mit jenem ihres Kinds verknüpft haben, sollen zudem künftig von ChatGPT benachrichtigt werden, wenn die Software bei diesem anhand der von ihm eingegebenen Anweisungen bei eine „akute Notlage“ feststelle.
Suizid eines Teenagers in Kalifornien
Bereits vor dem Suizid des Teenagers im US-Bundesstaat Kalifornien waren in den vergangenen Monaten mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen ChatGPT Nutzer in „wahnhaften oder schädlichen Gedankengängen“ bestärkt hatte, die diese im Austausch mit dem Chatbot äußerten.
OpenAI erklärte weiter, es arbeite daran, die Chatbots sicherer zu machen. Unter anderem sollten „manche heiklen Konversationen“ mit Nutzern an ein sogenanntes Reasoning-Sprachmodell weitergeleitet werden – also an ein aufwändigeres KI-System, das darauf ausgelegt ist, komplexe Denkaufgaben zu lösen.
Tests hätten gezeigt, dass Reasoning-Modelle „Sicherheitsrichtlinien konsequenter befolgen“.
KI gab genaue Anleitung zum Selbstmord
Die Eltern des 16-Jährigen, der sich in Kalifornien das Leben genommen hatte, hatten erklärt, ChatGPT habe eine „enge Beziehung“ zu ihrem Sohn Adam aufgebaut. Dieser habe im Lauf der Zeit eine „ungesunde Abhängigkeit“ entwickelt.
Unter anderem habe ChatGPT Adam geschrieben, dieser sei „niemandem sein Überleben schuldig“ und angeboten, beim Verfassen seines Abschiedsbriefs zu helfen. Das KI-Programm habe Adam schließlich dazu ermutigt, sich das Leben zu nehmen und ihm eine genaue Anleitung dafür gegeben.
Die Eltern verklagten ChatGPT auf Schmerzensgeld und forderten die Einführung verpflichtender Sicherheitsmaßnahmen in Chatbots, die unter anderem Gespräche zu Themen wie Selbstverletzung automatisch abbrechen. (afp/red)
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