Bundesweite Wahldemos
Protestwelle gegen Rechtsextremismus rollt durch Deutschland
Einen Tag vor der Wahl zum Europaparlament haben in mehreren deutschen Städten mehr als Zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus protestiert.

Demonstranten gegen Rechtsextremismus versammelten sich am 8. Juni 2024 im Tiergartenpark Berlin.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Am Samstag (9. Juni) haben in mehreren deutschen Städten zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Dem Kampagnennetzwerk Campact zufolge gingen bundesweit insgesamt 120.000 Menschen auf die Straße. Das Netzwerk, das gezielt gegen die AfD mobil macht, appelliert: „Geht wählen und wählt demokratisch!“
In Berlin fand die Kundgebung vor der Siegessäule statt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin nahmen gut 15.000 Menschen daran teil, Campact zufolge waren es 30.000 Menschen. In Frankfurt am Main gingen laut Campact 36.000 Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße, in München waren es demnach 25.000 und in Dresden 8.000. In Hamburg wurde bereits am Freitag demonstriert – mit laut Polizei 26.000 Teilnehmenden.
Die Teilnehmer waren dem Aufruf „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen“ gefolgt, hinter dem ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen steht, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, der EKD, der Paritätische Gesamtverband, Greenpeace und der WWF.
Schauspielerin tritt bei Leipziger Demo auf
In Leipzig trat die aus Thüringen stammende Schauspielerin Sandra Hüller aus Suhl auf. Sie war in diesem Jahr für ihre Rolle „Anatomie eines Falls“ als beste Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert worden.
Auf der Demonstration des Leipziger Bündnisses „Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte“ auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, die ebenfalls ein Teil der Campact-Kampagne war, sagte die Schauspielerin: „Morgen ist Europawahl und ich bin Europäerin. Das heißt, dass auch ich dafür verantwortlich bin, wie dieses Europa aussehen wird in den kommenden Jahren.“
„Je sicherer ich mich fühle ,je sicherer wir uns fühlen, je mehr wir unsere Werte als gegeben annehmen und denken, wir müssen nicht für sie kämpfen, desto gefährlicher wird diese Wahl für uns“, warnte sie.
Laut Campact lag die Teilnehmerzahl in Leipzig rund 15.000 Menschen.
1,4 Millionen minderjährige Erstwähler
In Deutschland findet am Sonntag die Wahl zum Europaparlament statt. Rund 65 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Erstmals dürfen auch Wählerinnen und Wähler im Alter von 16 und 17 Jahren hierzulande teilnehmen – dies betrifft laut Statistischem Bundesamt rund 1,4 Millionen Menschen.
Auch die Wählerinnen und Wähler in den anderen 26 EU-Staaten bestimmen ihre Abgeordneten neu – EU-weit gibt es insgesamt rund 350 Millionen Wahlberechtigte. Das Ergebnis in Deutschland dürfte auch als Stimmungstest für die Parteien hierzulande gewertet werden. (afp/sua)
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