Merkel will Impfstoffhersteller „mit aller Kraft“ unterstützen – Söder besorgt ob mutiertem Virus

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Markus Soeder, Ministerpräsident von Bayern, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin kommen zu einer Pressekonferenz, nachdem sie über die aktuelle Situation der Coronavirus-Pandemie am 5. Januar 2021 in Berlin, Deutschland, gesprochen haben.Foto: Andreas Gora - Pool/Getty Images
Epoch Times5. Januar 2021

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten versichert, dass die Produktion von mehr Impfstoffen nicht am Staat scheitern werde. Sollten die Hersteller andere mögliche Produktionsanlagen sehen, „würden wir mit aller Kraft unterstützen“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Finanzen seien zwar derzeit nicht die Kernfrage, notwendige Darlehen oder Überbrückungsgelder aber möglich.

„Es ist wirklich eine sehr gute Nachricht, dass wir ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie bereits einen Impfstoff zugelassen haben“, sagte Merkel. Vielleicht sei so die Erwartung entstanden, dass bereits ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. Dies sei im ersten Quartal des Jahres zwar noch nicht der Fall. Es gebe aber die Aussicht, dass im zweiten Quartal sehr viel mehr Impfstoff zur Verfügung stehen werde. Sicherstellen will sie, dass gelieferter Impfstoff auch verimpft wird.

Merkel fordert „gemeinsames europäisches Vorgehen“

Merkel verteidigte das Vorgehen, die Verhandlungen mit den Herstellern auf EU-Ebene zu führen. Viele deutsche Geimpfte und nur wenige in den umliegenden Ländern wären nicht zum Wohl Deutschlands, sagte sie.

Der wirksamste Gesundheitsschutz für uns ist ein gemeinsames europäisches Vorgehen.“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) forderte zuverlässige Impfstofflieferungen. Die Länder seien mit Impfzentren und mobilen Teams gut vorbereitet, sagte er. Wenn nun auch die Lieferungen mit Impfstoffen verstetigt werden könnten, gebe es „ein weiteres Standbein, eine weitere Säule“ zur Bekämpfung der Pandemie.

Laschet verteidigt Strategie des gemeinsamen Impfens in der EU

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die in der Kritik stehende gemeinsame Impfstrategie der Europäischen Union verteidigt. „Wir halten den europäischen Weg, den man eingeschlagen hat, für richtig“, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf im Anschluss an den Corona-Gipfel von Bund und Ländern.

Er sei überzeugt, dass ein „Impfwettbewerb“ für Deutschland und auch die anderen europäischen Staaten Nachteile gebracht hätte. Der US-Konzern Pfizer, der Partner des Mainzer Unternehmens Biontech ist, sei ein harter Verhandler.

Dieser starken Marktmacht kann Europa nur geschlossen entgegen treten.“

In der EU ist derzeit nur der Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen. Von diesem gibt es aktuell nur begrenzt Impfdosen. Die SPD griff Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen der Beschaffung der Vakzine scharf an.

Söder äußert „große Sorge um mutiertes Virus“

Nach dem neuen Corona-Krisengipfel hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor den möglichen Folgen einer gefährlichen Mutation des Virus gewarnt. Es gebe eine „wirklich große Sorge um ein mutiertes Virus“, sagte Söder am Dienstag nach den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder in Berlin.

Wenn sich die zuerst in England entdeckte und inzwischen auch in Deutschland nachgewiesene Virusvariante durchsetze, „könnte uns noch einiges bevorstehen“.

Die Lage sei „nach wie vor ernst“, die Zahlen „sehr hoch“, sagte Söder. Es gebe „keine Möglichkeit zur Entwarnung“. Daher wäre es falsch, die Corona-Eindämmungsbemühungen „frühzeitig abzubrechen“.

Wir machen keine Experimente, wir setzen auf Sicherheit“, sagte Söder. „Je weniger intensiv wir einen Lockdown machen, desto länger wird er dauern mit der Gefahr der geringen Wirkung – je intensiver wir ihn machen, desto besser ist die Chance.“

(afp)



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