Österreicher gegen weitere Klimaschutz-Maßnahmen in Zeiten der Teuerung

Solange die Teuerung anhält, sollten zusätzliche von der Regierung geplante Maßnahmen zum Klimaschutz verschoben werden. Dieser Meinung sind 57 Prozent der Österreicher, die vom Meinungsforschungsinstitut Hajek für ATV befragt worden waren.
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CO₂-Steuer.Foto: iStock
Von 13. Juni 2022

Die anhaltende Teuerung, die auch in Österreich Unternehmen und Konsumenten beunruhigt, hat zur Folge, dass die Bereitschaft zur Akzeptanz weiterer Maßnahmen zum Klimaschutz sinkt. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die Meinungsforscher Peter Hajek für den Sender ARV durchgeführt hat und über die das Medium „heute.at“ berichtet.

Klimaschutz als zusätzliche Belastung

Von den 800 Befragten sprachen sich insgesamt 57 Prozent entschieden oder eher dafür aus, Klimaschutzauflagen notfalls auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, um der Teuerung entgegenzuwirken. Dies bezieht sich unter anderem auf das Projekt einer CO₂-Steuer, die eine zentrale Forderung der Grünen ist und im Koalitionsvertrag mit der ÖVP verankert wurde.

Lediglich 36 Prozent stimmten einer Verschiebung von Klimaschutzmaßnahmen, solange die Teuerung andauere, „weniger“ oder „gar nicht“ zu – bei den Wählern der Grünen waren es 76 Prozent. Demgegenüber sind 79 Prozent der Anhänger der FPÖ für ein Moratorium bezüglich weiterer Klimabemühungen.

Teuerung schlägt auch in Österreich in allen Bereichen durch

Klimaschutz bleibe damit, so Hajek, ein „Gut-Wetter-Thema“. Eine Mehrheit sei nicht der Auffassung, dass es einen Automatismus zwischen einem geschonten Klima und wirtschaftlicher Prosperität gäbe. Vielmehr würde der Klimaschutz vielfach als Kostenfaktor wahrgenommen, den man sich leisten können müsse.

Eine jüngst vorgenommene Untersuchung der Arbeiterkammer in Österreich, über die der „ORF“ berichtete, hatte zum Ergebnis, dass unter anderem im Bereich der Lebensmittel die Österreicher noch deutlich tiefer in die Tasche greifen müssten als die Deutschen.

Auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Mehrwertsteuersätze seien die Preise für einen österreichischen Einkaufskorb mit 43 ausgewählten Produkten des täglichen Bedarfs netto im Schnitt um 8,8 Prozent höher. Bei einzelnen Produkten wie Schokolade der Marke „Milka“ betrug die Differenz gar 118,64 Prozent. Auch bei den Treibstoffpreisen hat der früher günstige Tankstandort Österreich mittlerweile zum hohen deutschen Preisniveau aufgeschlossen.



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