Pariser Ex-Bürgermeisterkandidat und Macron-Vertrauter erstattet Anzeige wegen Sex-Videos
Benjamin Griveaux, ein Vertrauter von Macron, stellte Anzeige wegen Verletzung der Privatsphäre. Eine Webseite hatte zuvor kurze Videos gezeigt, auf denen zu sehen ist, wie ein Mann masturbiert. Auch wurden Chatnachrichten veröffentlicht, die angeblich von Griveaux stammten.

Benjamin Griveaux.
Foto: LUDOVIC MARIN/AFP via Getty Images
Nach der Veröffentlichung eines Sex-Videos hat der zurückgetretene Pariser Bürgermeisterkandidat Benjamin Griveaux Anzeige wegen Verletzung der Intimsphäre erstattet. In dem Fall wurden Ermittlungen eingeleitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Kreisen der Pariser Staatsanwaltschaft erfuhr.
Griveaux hatte am Freitag seinen Rückzug aus dem Rennen um den Bürgermeisterposten erklärt. Grund war ein zuvor veröffentlichtes intimes Video, das Botschaften an eine Frau enthielt und Griveaux zugeschrieben wurde. Der russische Künstler Pjotr Pawlenski nahm für sich in Anspruch, das Video zuerst veröffentlicht zu haben. Er habe Griveauxs „Scheinheiligkeit“ zur Schau stellen wollen, erklärte er.
Griveaux‘ Anwalt Richard Malka sagte dem Sender LCI, es sei Anzeige gegen Unbekannt gestellt worden. Der Anwalt bezweifelte, dass Pawlenski allein für die Verbreitung des Videos verantwortlich sei. „Natürlich glaube ich überhaupt nicht, dass er allein gehandelt hat“, sagte er. Weitere Details wollte er unter Verweis auf die Ermittlungen nicht nennen.
Pawlenski wurde am Samstag wegen einer anderen Angelegenheit in Polizeigewahrsam genommen. Er wird beschuldigt, an einer Auseinandersetzung in einer Pariser Wohnung am 31. Dezember beteiligt gewesen zu sein. Wie ein Zeuge AFP berichtete, brach damals zwischen mehreren Anwesenden ein Streit aus. Der russische Künstler habe daraufhin ein Messer aus der Küche geholt. Zwei Menschen wurden laut dem Internet-Portal „Mediapart“ mit diesem Messer verletzt.
Für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war Griveaux‘ Rückzug ein schwerer Rückschlag. Macron, der eine zweite Amtszeit nach der Präsidentschaftswahl 2022 anstrebt, hatte sich gegen heftigen Widerstand aus seiner Partei für Griveaux eingesetzt. (afp)
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