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Zahl der Todesopfer gesenkt

US-Behörden starten Tollwutimpfaktion: Millionen Impfstoffköder über sechs Staaten

In mehreren Bundesstaaten der USA findet in diesen Tagen eine großangelegte Impfkampagne gegen Tollwut statt. Das Landwirtschaftsministerium will mit Millionen Impfködern Wildtiere immunisieren, um Menschen, Haus- und Nutztiere besser zu schützen.

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Eine tollwütige Füchsin macht das Kapitol „unsicher“ am 5. April 2022 in Washington, D.C.

Foto: Kevin Dietsch/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.


In Kürze:

  • Das US-Landwirtschaftsministerium verteilt bis Ende Oktober rund 2,5 Millionen Impfköder in sechs südlichen US-Bundesstaaten.
  • Die Impfaktion richtet sich vor allem gegen Tollwut bei Wildtieren.
  • Die Zahl der Tollwuttodesfälle in den USA ist seit den 1990er-Jahren stark gesunken.
  • Behörden raten Tierhaltern zur Impfung ihrer Haustiere.

 
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) wirft bis zum Ende des Monats in sechs Bundesstaaten Impfstoffköder zur Bekämpfung von Tollwut ab. Einer Erklärung auf der Website des Ministeriums zufolge werden die Südstaaten Alabama, Georgia, North Carolina, Tennessee, Virginia und West Virginia die ersten Empfängerstaaten sein. Einen genauen Startzeitpunkt der Aktion nannte die Behörde nicht.
Insgesamt ist ein Abwurf von knapp 2,5 Millionen Ködern über den betreffenden Gebieten vorgesehen. Die Verteilung wird über Hubschrauber, Fahrzeuge und Flugzeuge erfolgen. In anderen Bundesstaaten wie Pennsylvania, Maine, New York und Ohio hat die Impfaktion im August begonnen, in Massachusetts im September.

Zahl der Todesopfer durch Tollwut Anfang der 1990er noch bei mehr als 100

Michael Watson, einer der Verantwortlichen für das Programm, bezeichnete Tollwut bei Wildtieren als „erhebliches Risiko für Haustiere wie Nutz- und Haustiere“. Durch die Reduzierung der Fälle schütze man nicht nur die Gesundheit von Mensch und Tier, sondern verhindere auch eine Ausbreitung, die die bisherigen Erfolge gefährden würde, die der Tier- und Pflanzengesundheitsinspektionsdienst APHIS seit 1995 bei der Tollwutbekämpfung erzielt habe.
Die Beamten des USDA wiesen darauf hin, dass mit einem tödlichen Verlauf einer Tollwutinfektion zu rechnen ist, sobald Symptome aufgetreten sind. Bei Menschen kann dies verhindert werden, wenn sofort nach der Exposition gegenüber dem Virus medizinische Hilfe geleistet wird. Etwa 90 Prozent der Infektionen betreffen Wildtiere.
Tollwut wird durch ein Virus verursacht, das in das zentrale Nervensystem eindringt. In den frühen 1990er-Jahren belief sich die Zahl der jährlichen tollwutbedingten Todesfälle noch auf mehr als 100. Mittlerweile ist sie auf weniger als fünf gesunken.

Haustiere und Nutztiere ebenfalls gefährdet

Einem Bericht der Gesundheitsbehörde CDC aus dem Jahr 2022 zufolge kommt es pro Jahr zu schätzungsweise 60.000 Behandlungen nach einer möglichen Exposition gegenüber Tollwut. Grundsätzlich kann das Virus alle Säugetiere befallen, unter den Haustieren sind Katzen am häufigsten betroffen.
Unter den Wildtieren tritt die Tollwut am häufigsten bei Stinktieren, Fledermäusen, Waschbären, Füchsen und Kojoten auf. Die Amerikanische Tierärztevereinigung (AVMA) wies jedoch darauf hin, dass Tollwut auch Haus- und Nutztiere befallen kann:
„Tollwut tritt auch bei Hunden und Rindern in erheblicher Zahl auf und wurde, obwohl nicht so häufig, bei Pferden, Ziegen, Schafen, Schweinen und Frettchen diagnostiziert.“
Die AVMA rät Katzenbesitzern, ihre Haustiere impfen zu lassen. Diese könnten tollwütigen Wildtieren ausgesetzt sein, entweder im Freien oder wenn Fledermäuse ins Haus kämen. Im vergangenen Sommer mahnten Gesundheitsbehörden Besucher der Hütten im Grand-Teton-Nationalpark in Wyoming. Dort vorhandene Fledermäuse waren möglicherweise von der Tollwut befallen.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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