Nach Absage von Streik: 90 Prozent der Züge sollen nach Plan fahren

Nach der kurzfristigen Absage des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) soll der Fernverkehr der Deutschen Bahn weitgehend normal ablaufen. Rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge würden am Montag fahren.
Der geplante 50-Stunden-Warnstreik bei der Deutschen Bahn ist abgesagt worden.
Der geplante 50-Stunden-Warnstreik bei der Deutschen Bahn ist abgesagt worden.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times15. Mai 2023

Nach Absage des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sollen am Montag doch deutlich mehr Züge im Fernverkehr der Deutschen Bahn fahren als zunächst angenommen. Der Bahnbetrieb sei am Morgen „weitgehend planmäßig angelaufen“, sodass rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge am Montag fahren würden, teilte die DB mit. Reisende sollten sich informieren, welche Züge verkehren. Am Dienstag werde das vollständige Zugangebot zur Verfügung stehen.

Tausende Mitarbeiter seien am Wochenende kurzfristig kontaktiert worden, um so viele Schichten so schnell wie möglich zu besetzen, erklärte die Bahn. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe ohne streikbedingte Einschränkungen.

Weil die Gewerkschaft EVG nicht nur mit der Deutschen Bahn, sondern parallel mit kleineren Konkurrenten über Tarifverträge verhandelt, gibt es allerdings bei manchen privaten Gesellschaften Einschränkungen. Im Raum München ist etwa die Bayerische Oberlandbahn und die Gesellschaft Meridian, in Brandenburg die Ostdeutsche Eisenbahn und in Thüringen und Sachsen-Anhalt der Betreiber Abellio betroffen.

Ausstand überraschend abgesagt

Am Sonntag war die DB noch davon ausgegangen, dass ein Drittel der Fernzüge am Montag nicht fahren wird. Der Warnstreik sollte am Sonntag um 22:00 Uhr beginnen und am Dienstag um 24:00 Uhr enden. Die EVG sagte den Ausstand am Samstagnachmittag überraschend ab.

Daraufhin musste der Bahnbetrieb „von Runterfahren auf Hochfahren umorganisiert werden“, wie die DB erläuterte. Bundesweit rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wurden wieder neu geplant, Fahrzeuge neu disponiert und teilweise an neue Abfahrtsorte gebracht. Das funktionierte nun schneller als angenommen. Im Güterverkehr ist laut Bahn am Montag und Dienstag noch mit Einschränkungen zu rechnen.

Zuvor hatte es im Tarifkonflikt mit der Bahn unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main eine Verständigung gegeben, die nun Grundlage weiterer Tarifverhandlungen sein wird. Die Tarifrunde betrifft 230.000 Beschäftigte. 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn.

Für Fahrten bis einschließlich Dienstag hat die DB die Zugbindung aufgehoben. Bis 11. Mai gebuchte Fahrkarten des Fernverkehrs für Montag und Dienstag können sich die Kunden auch erstatten lassen.

(afp/dpa/red)



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