Auch das DRK sucht Mitarbeiter
Neuer DRK-Präsident für Rückkehr zum alten Zivildienstmodell
Hermann Gröhe, Präsident des DRK, will eine Debatte über die Wiedereinführung des Zivildienstes. Für die sozialen Organisationen sei der Einsatz der jungen Männer wichtig.

Einige DRK-Mitarbeiter begannen nach ihrem früheren Zivildienst ihre Arbeit in der Organisation.
Foto: EKH-Pictures/iStock
Der neue Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Hermann Gröhe, hat eine Debatte über die Wiedereinführung des Zivildienstes in Deutschland gefordert.
„Ein etwaiger verpflichtender Wehrdienst bräuchte auch Regelungen für die Wehrdienstverweigerung und damit für einen Zivildienst“, sagte der ehemalige Bundesgesundheitsminister der „Augsburger Allgemeinen“. Er gehe davon aus, dass viele Organisationen wieder entsprechende Stellen schaffen würden.
Gröhe: Junge Männer für soziale Organisationen wichtig
„Die Wohlfahrtsverbände wie das Deutsche Rote Kreuz könnten mit staatlicher Unterstützung solche Zivildienstplätze zur Verfügung stellen“, sagte Gröhe. Er habe selbst bei seinem Engagement beim Diakonischen Werk Zivildienstleistende erlebt und wisse deshalb um deren Bedeutung für die sozialen Organisationen, sagte der langjährige CDU-Politiker.
„Deshalb weiß ich, dass viele Sozialberufe ihre männlichen Mitarbeiter dem Umstand verdanken, dass junge Männer nach der Schule in der Senioren- und Krankenpflege oder in Sozialeinrichtungen Erfahrungen gesammelt haben“, erklärte Gröhe.
„Sollte es also eine politische Entscheidung für die Wiedereinführung der Wehrpflicht geben, steht das DRK bereit, Angebote für den Dienst ohne Waffe zu schaffen – sowohl im sozialen Bereich als auch im Bevölkerungsschutz“, kündigte der Ende November gewählte neue Präsident des Roten Kreuzes an.
„Das DRK könnte dabei auf seine starken Angebote in den Freiwilligendiensten zurückgreifen und darauf aufbauend auch Plätze für einen Zivildienst schaffen“, fügte er hinzu.
Ab Jahrgang 2008 wird gemustert
Der Bundestag hatte am Freitag vergangener Woche die Pläne von Union und SPD für einen neuen Wehrdienst beschlossen. Sie sehen vor, dass 18-jährige Männer angefangen mit dem Jahrgang 2008 ab kommendem Jahr einen Fragebogen zum Interesse am Wehrdienst ausfüllen und verpflichtend zur Musterung müssen.
Der Dienst an der Waffe bleibt aber vorerst weiter freiwillig. Für Frauen ist das Ausfüllen des Fragebogens ebenso wie die Musterung freiwillig.
Wenn angestrebte Personalziele für die Bundeswehr auf diesem Weg nicht erreicht werden, könnte über einen weiteren Bundestagsbeschluss die Einführung einer sogenannten Bedarfswehrpflicht kommen. Bei Kriegsdienstverweigerung könnte dann auch ein verpflichtender Ersatzdienst nötig werden. (afp/ks)
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