Vergeudete Agrar-Milliarden: Umweltschädliche Großbetriebe, Ämter und Städte bekommen am meisten
Eine Studie der Universität Lund (Schweden) enthüllt, wie und wohin europäische Agrarsubventionen auf lokaler Ebene fließen: Knapp die Hälfte (45 Prozent) „vergeude“ die EU dabei an Verursacher der „größten Umweltschäden“. In Deutschland befindet sich kein einziger Landwirt unter den Top-16 der Empfänger – dafür Ämter, Ministerien und Landesbetriebe.

Heruntergekommener Traktor auf einem Bauernhof.
Foto: iStock
„Die meisten Einkommensbeihilfen gehen an intensiv bewirtschaftete Regionen […], die bereits über dem mittleren EU-Einkommen liegen, während klimafreundliche und biodiverse Landwirtschaftsregionen sowie ärmere Regionen unzureichend gefördert werden.“
Milliarden für „die größte Klimabelastung, die wenigste Biodiversität und die wenigsten Arbeitsplätze“
„Wir zeigen schwarz auf weiß, dass die laufenden Ausgaben die Einkommensungleichheit unter den Landwirten eher verschlimmern als verringern und dass Zahlungen, die die ländliche Entwicklung unterstützen sollen, in städtische Gebiete wie London fließen.“
„Im Moment werden die landwirtschaftlichen Regionen mit den höchsten Treibhausgasemissionen aus der intensiven Viehzucht für die Umweltverschmutzung bezahlt“, sagte Nicholas.
Deutschland: Agrarsubventionen für Ämter, Städte und Unternehmen
Kein einziger Landwirt unter den Top-16
- Landesamt für Umwelt (LfU), Potsdam: 20,0 Mio Euro
- Land Mecklenburg-Vorpommern, Ministerium für Landwirtschaft: 10,2 Mio Euro
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): 8,6 Mio Euro
- Landesbetrieb für Küstenschutz Nationalpark und Meeresschutz: 6,9 Mio Euro
- Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen: 6,8 Mio Euro
- Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW, Sachsen-Anhalt): 6,7 Mio Euro
- Landgard Obst + Gemüse GmbH + Co. KG: 6,2 Mio Euro
- Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse Schwerin: 4,3 Mio Euro
- Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt: 4,2 Mio Euro
- Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG: 4,1 Mio Euro
- Stadt Ahaus: 4,0 Mio Euro
- Pfalzmarkt für Obst- und Gemüse eG: 3,9 Mio Euro
- Stadt Celle: 3,8 Mio Euro
- Elbe-Obst Erzeugerorganisation r.V.: 3,6 Mio Euro
- EO Spargel & Beerenfrüchte GmbH Lehnin: 3,2 Mio Euro
- Landesforst Mecklenburg-Vorpommern: 3,01 Mio Euro
Millionen für das Amt statt Agrar
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