Moody’s: Ukraine-Krieg könnte wirtschaftliche Erholung in Europa gefährden

Einer Prognose des Moody’s Investor Service zufolge könnten der Krieg in der Ukraine und die Folgen der Sanktionen das weltweite BIP um laufenden Jahr um eine Billion US-Dollar senken. Vor allem Europa könnten rohstoffpreisbedingte Inflationsschocks zu schaffen machen.
Titelbild
Ukraine-Krieg. Symbolbild.Foto: DANIEL LEAL/AFP via Getty Images
Von 6. März 2022

Der Krieg in der Ukraine und die westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben nach Einschätzung von Moody’s Investors Service die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft eingetrübt und die Risiken deutlich erhöht.

Über die wesentlichen Auswirkungen, die zu befürchten seien, hat die in Abu Dhabi erscheinende Zeitung „The National“ berichtet. Das Ausmaß der Auswirkungen wird von der Dauer und der Schwere der Krise abhängen.

Inflation durch Preisschocks bei Rohstoffen

In ihrem Bericht vom Freitag (4.3.) geht die Ratingagentur davon aus, dass Rohstoffpreisschocks den Inflationsdruck erhöhen werden, insbesondere in Volkswirtschaften, die große Importeure von russischen Rohstoffen sind. Das bedeutet unter anderem, dass „eine Eskalation des militärischen Konflikts die wirtschaftliche Erholung Europas gefährden“ würde, so Kelvin Dalrymple, Vizepräsident und Senior Credit Officer bei Moody’s.

„Der Rest der Welt wird von Rohstoffpreisschocks zu einer Zeit betroffen sein, in der die Inflation bereits hoch ist, sowie von den finanziellen Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland und der Volatilität der Finanzmärkte.“

Insgesamt könnte der Krieg in der Ukraine das Niveau des globalen Bruttoinlandsprodukts bis 2023 um ein Prozent oder etwa 1 Billion Dollar senken und die globale Inflation im Jahr 2022 um bis zu drei Prozent und im Jahr 2023 um etwa zwei Prozentpunkte ansteigen lassen, prognostiziert das britische National Institute for Economic and Social Research.

Moody’s befürchtet weitere Rückschläge für Halbleiterherstellung

Seit Russland seine Militäroffensive in der Ukraine begonnen hat, sind die Ölpreise in die Höhe geschossen. Laut dem BP Statistical Review of World Energy 2021 produzierte Russland im Jahr 2020 rund 10,2 Millionen Barrel Rohöl und Erdgaskondensat pro Tag und lag damit nach den USA und Saudi-Arabien an dritter Stelle. Außerdem ist die Russische Föderation der zweitgrößte Erdgasproduzent der Welt.

Russland ist überdies ein bedeutender Produzent von Metallen wie Aluminium, Platin, Kupfer und Palladium. Auch deren Preise sind bereits deutlich in die Höhe geschossen. Russland und die Ukraine dominieren zudem die weltweite Produktion von Neon-Gas, einer bedeutenden Komponente in der Halbleiterherstellung. Ausfälle in diesem Bereich könnten Engpässe bei Chips und Versorgungsprobleme in der Automobilindustrie weiter verschärfen, heißt es bei Moody‘s.

Die globalen Finanzmärkte müssten sich auch auf volatilere Entwicklungen einstellen. Zu befürchtende Liquiditätsengpässe würden vor allem die Finanzierungsbedingungen für globale Hochzinsemittenten und für Schwellenländer verschlechtern, die von globalen Kapitalströmen abhängig sind.

Auf Russland und die Ukraine entfallen 14 Prozent weltweiter Weizenproduktion

Schwierige Entwicklungen sind auch im Bereich der Lebensmittelversorgung zu befürchten, was vor allem an steigenden Getreidepreisen liegt. Russland und die Ukraine produzieren zusammen rund 14 Prozent des weltweiten Weizenangebots und auf beide Länder zusammen entfallen 25 Prozent der weltweiten Weizenexporte. Auch Sojabohnen, von denen Russland reichlich exportiert, und Düngemittel auf Ölbasis werden sich verteuern.

Lediglich der Umstand, dass derzeit Winter und nicht die Erntezeit sei, habe eine noch drastischere Preisexplosion verhindert, heißt es bei Moody’s. Experten befürchten infolge der Entwicklung auf den Getreidemärkten auch Rückschläge bei der Bekämpfung des Hungers.

Tracy Chen, Portfoliomanagerin für festverzinsliche Wertpapiere bei Brandywine Global, deutet die derzeitige Entwicklung in der Ukraine gegenüber „The National“ als „bedeutende Verschiebung der Weltordnung hin zu einer multipolaren Welt“ mit geopolitischen Verschiebungen. Das Ergebnis werden „wahrscheinlich häufigere und unvorhersehbarere Aufflammungen und eine höhere Marktvolatilität sein“.



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