Schleswig-Holstein
Viele offene Fragen nach Wohnhausfeuer mit zwei Toten in Flensburg
Zwei Menschen sterben bei einem Brand in Flensburg. Es gibt mehrere Verletzte. Nach der Tragödie ist vieles noch unklar.

Die Feuerwehr ist beim Brand in der Flensburger Neustadt im Einsatz.
Foto: Axel Heimken/dpa
Nach dem Feuer in einem Flensburger Mehrfamilienhaus, bei dem gestern Abend ein Kind und ein Erwachsener ums Leben gekommen sind, steht die Identität der Toten noch nicht fest. Auch das Alter der Opfer sei noch nicht geklärt, sagte ein Sprecher der Polizei Flensburg heute am frühen Morgen.
Die genaue Zahl der Verletzten sowie die Schwere ihrer Verletzungen waren am Morgen ebenfalls noch nicht bekannt, hieß es weiter. Nach Angaben der Feuerwehr von gestern waren neun Menschen verletzt in Krankenhäuser gebracht worden. Wo und warum das Feuer ausbrach, stehe noch nicht fest, sagte der Polizeisprecher. Die Ermittlungsarbeit werde heute fortgesetzt.
Der folgenschwere Brand war gestern kurz vor 17 Uhr in der Flensburger Neustadt ausgebrochen. Am späten Abend hatten Einsatzkräfte den Leichnam der erwachsenen Person aus dem Gebäude geborgen, wie ein Polizeisprecher am Freitagmorgen sagte. Dies war zunächst nicht möglich, weil Einsturzgefahr bestand. Das Gebäude wurde für die Bergung abgestützt.
Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos) zeigte sich gestern Abend in der Nähe des Brandorts erschüttert und sprach den Opfern und Angehörigen sein tiefstes Beileid aus. Seinen Angaben zufolge wird Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) heute an den Brandort kommen.
Schaulustige filmten Videos
Zu Beginn des Großeinsatzes sei die Lage relativ unübersichtlich gewesen, sagte Feuerwehreinsatzleiter Marco Litzkow der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa). Das habe vor allem daran gelegen, dass auf den Straßen sowohl Anwohner als auch Schaulustige standen.
Die Polizei appellierte an die Bevölkerung, keine Videos des Feuers in sozialen Medien zu teilen. „Es sind Menschen betroffen, die natürlich trauern“, sagte eine Polizeisprecherin. Ersten Erkenntnissen zufolge hätten Gaffer von dem brennenden Haus Videos gefertigt und im Internet geteilt. „Wir werden auch strafrechtliche Schritte prüfen.“
Erschwert wurde die Arbeit der Feuerwehr zudem durch ein einstürzendes Treppenhaus. „Die Trupps, die zur Menschenrettung beziehungsweise Brandbekämpfung vorgegangen sind, mussten nach kurzer Zeit den Innenangriff einstellen, weil der Treppenraum eingestürzt beziehungsweise nicht mehr begehbar war“, sagte Litzkow dem Schleswig-Holstein-Magazin des NDR. Zudem drohte nach Angaben der Stadt das Dachgeschoss des Gebäudes einzustürzen. Der Kampf gegen das Feuer sei deshalb nur noch über Leitern und Drehleitern möglich gewesen. Zwischenzeitlich seien 13 Rettungswagen am Einsatzort gewesen.
Laut Feuerwehr ist das Haus nach dem Feuer nicht mehr bewohnbar. Die Anwohner wurden am Abend betreut und es wurden Notunterkünfte für sie gesucht. Auch mehrere Notfallseelsorger waren am Brandort. (dpa)
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