Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern warnt davor, bestimmte orangefarbene Postkarten ernst zu nehmen, die Sie zum Anruf einer bestimmten Telefonnummer auffordern. Hinter der vermeintlichen Servicemitteilung stecke in der Regel kriminelle Energie.
Betrüger denken sich immer wieder neue Tricks aus, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Wie die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern (VZMV) berichtet, kann auch eine simple Postkarte zum teuren Verhängnis werden, wenn man unaufmerksam oder schlicht zu vertrauensselig ist.
Konkret berichtet die VZMV über orangefarbene „Benachrichtigungskarten“, die in letzter Zeit vermehrt in Briefkästen potenzieller Opfer gelandet seien. Der Aufschrift auf der Rückseite zufolge geht es um eine „wichtige Mitteilung“. Um diese nicht zu verpassen, solle man innerhalb einer Woche eine bestimmte Telefonnummer anrufen.
Nur auf den ersten Blick seriös
Die Signalfarbe und die seriös anmutende Angabe von Bürozeiten nebst „persönlicher Mitteilungsnummer“ soll wohl den Eindruck erzeugen, dass es sich um eine amtliche Nachricht handelt – etwa von der Deutschen Post oder irgendeiner Behörde.
Schnell wird übersehen, dass keine Adresse, sondern nur ein Postfach in Osnabrück oder einer anderen Stadt als Absender aufgedruckt wurde.
So oder so ähnlich könnte eine Postkarte aussehen, die vertrauensselige Bürger in eine teure Falle lockt.
„Egal, wie dringend die Nachricht auf der Karte erscheint, man sollte Ruhe bewahren und die abgedruckte Nummer nicht anrufen“, empfiehlt Wiebke Cornelius, die Chefin der VZMV, in einer Pressemitteilung.
Denn wer trotzdem zum Hörer greife, werde meist in eine Abonnements- oder andere Kostenfalle gelockt. Die „zwielichtige Masche“ ist nach Angaben der VZMV schon seit Jahren bekannt.
Zuletzt hatte die Epoch Times über zwei andere Abzockideen berichtet. Sie funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie die Fake-Postkarten, nutzen aber andere Kommunikationswege – etwa SMS-Nachrichten auf dem Smartphone, Phishing-Mails oder Lockangebote in den sozialen Medien.
Was sich Betrüger in den Siebziger und Achtziger Jahren des 20. Jahrhundert so ausdachten, um ihre Opfer zu prellen, können Sie gut anhand der einstigen ZDF-Serie „Vorsicht Falle! Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ feststellen. Auf YouTube sind einige Folgen der Kultsendung noch abrufbar.
Patrick Reitler, geboren in den späten Sechzigerjahren am Rande der Republik. Studium der Komparatistik, Informationswissenschaft und Sozialpsychologie. Seit der Jahrtausendwende als Journalist hauptsächlich in Online-Redaktionen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und als Fußballkommentator unterwegs. Seit Ende 2022 freier Autor. Bei Epoch Times vorwiegend für deutsche Politik zuständig.