Führende Persönlichkeiten der Katholischen Kirche warnen vor „rechtsnationaler Unterwanderung“

Die Sprecher der Laienvereinigung „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ (ZdK) und der Deutschen Bischofskonferenz warnen vor „rechtsnationalen“ Einflüssen in der Kirche. Neben der AfD gingen diese von unabhängigen katholischen Medien aus. 
Titelbild
Präsident der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, warnt vor Rechtsnationalen in der Kirche.Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images
Von 19. Dezember 2019

Führende Persönlichkeiten der Katholischen Kirche und ihrer Laienorganisationen in Deutschland haben vor „rechtsnationalen Einflüssen auf Gemeinden und Kirchenvorstände“ in der katholischen Community gewarnt. Offenbar war es der jüngste Skandal um die Politisierung des Feuerwehrverbandes, der nach Protesten mit einem Rücktritt seines Präsidenten Hartmut Ziebs geendet hatte, der den Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, zu einer Solidaritätsadresse an diesen veranlasste.

Erbauliche Botschaft an zurückgetretenen Feuerwehr-Verbandschef

Einem Bericht des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (RND) zufolge richtete Marx einen Brief an Ziebs, in dem er eine „klare Haltung der Kirche gegen Rechtsnationalismus“ forderte. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz wolle er, so Marx, „für Ihre offenen und deutlichen Worte von Herzen danken. Mancherorts stehen Feuerwehrverbände und Kirchengemeinden vor einer ähnlichen Herausforderung“. In dem Schreiben soll es geheißen haben: „Unsere Wertschätzung von Tradition und Heimat droht durch rechtsnationale Akteure missbraucht zu werden.“

Ziebs hatte geäußert, die „teilweise rechtsnationalen Tendenzen bei der AfD“ seien „eine Gefahr für die Demokratie“. Es wäre „dramatisch, wenn die Feuerwehr da reinrutscht“. Dies hatte Proteste aus den eigenen Reihen zur Folge. Viele Angehörige der Feuerwehren wollten sich nicht in politische Auseinandersetzungen hineinziehen oder sich eine „Haltung“ aufzwingen lassen. Ziebs war schon zuvor wegen seiner demonstrativen Teilnahme am „Christopher Street Day“ und Äußerungen zum „Klimaschutz“ kritisiert worden.

Neben Marx klagte auch der Präsident des 230 Mitglieder zählenden Laienvertreterverbandes „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ (ZdK) gegenüber dem „Domradio“ darüber, dass es „in der katholischen Kirche rechte Stimmen“ gebe. Dabei hatte er weniger einzelne AfD-Politiker im Blick, die der Katholischen Kirche angehören, sondern vor allem unabhängige katholische Medien, auf die Bischofskonferenz und die Verbände keinen Einfluss haben, aber sich dennoch seit Jahr und Tag einer großen Beliebtheit unter gläubigen Katholiken erfreuen.

Renommierte Zeitung mit jahrzehntelanger Tradition als „scharf agierendes Medium“

Bei den laut Sternberg „scharf agierenden kirchlichen Medien“ handele es sich vor allem um das seit 2001 bestehende, von Vertretern der Lebensrechtsbewegung gegründete Internetportal „kath.net“ und die „Tagespost“. Diese mittlerweile in Würzburg erscheinende Wochenzeitung ging aus der erstmals 1948 erschienenen „Augsburger Tagespost“ hervor und steht seit 2017 im Alleineigentum der Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung. In ihr schreiben namhafte katholische Journalisten wie Stephan Baier, Joseph Bordat [ein erklärter Befürworter des „Klimaschutzes“ und einer großzügigen Flüchtlingspolitik; d. Red.] oder Stefan Meetschen, aber auch Größen der nicht konfessionellen Publizistik wie Boris Reitschuster. 

Gegen die Agitation deutscher Bischöfe und katholischer Verbandsfunktionäre hatten sich unter anderem der Dominikaner-Pater Wolfgang Ockenfels und der Passauer Bischof Stefan Oster gewandt. Ockenfels warnte 2016 vor „unbedachter Nachrede“ gegenüber der AfD und einem „nicht rational nachvollziehbaren Widerwillen, sich einmal seriös mit dem Programm der AfD auseinanderzusetzen“. Oster erklärte, er gehe davon aus, dass sich das Verhältnis zwischen Kirche und AfD „entkrampfen“ werde.

Einer Allensbach-Umfrage nach sei, so das RND, der „Anteil gläubiger Christen in der Wählerschaft der AfD eher gering“, 2018 habe er demnach bei nicht einmal vier Prozent gelegen. Es wird allerdings nicht dargelegt, woran die Einstufung als „gläubige Christen“ bemessen wird. Meinungsforscher fragen diesbezüglich hauptsächlich die Häufigkeit des Gottesdienstbesuches ab. Viele Christen aus der Katholischen Kirche oder der EKD, die konservativ denken oder mit der AfD sympathisieren, besuchen jedoch keine Gottesdienste mehr, weil diese aus ihrer Sicht zu weltlich und zu politisch ausgerichtet seien.

Christen üben in der AfD einflussreiche Ämter aus

Die einflussreichsten Katholiken in der AfD sind der EU-Abgeordnete Dr. Maximilian Krah und das auf dem Bundesparteitag in Braunschweig vor drei Wochen gewählte Bundesvorstandsmitglied Jochen Haug, der unter anderem einer Studentenverbindung des katholischen Cartellverbandes angehört. Der protestantischen christlichen Rechten sind die Vorstandsmitglieder Beatrix von Storch und MdEP Joachim Kuhs zuzuordnen. Während AfD-Angehörige aus den steuerfinanzierten „Volkskirchen“ dem Gemeindeleben oft distanziert gegenüberstehen, sind Parteianhänger aus evangelikalen Freikirchen auch in ihren Gemeinden aktiver.

Die christliche Rechte ist neben liberal-konservativen und nationalen Strömungen einer der bedeutendsten Einflussfaktoren in der AfD. Die meisten ihrer Angehörigen gehörten zuvor CDU und CSU oder christlichen Kleinparteien wie PBC, AUF oder „Christliche Mitte“ an.

Christen, die sich in der AfD engagieren, tun dies meist infolge einer Abwendung von den Unionsparteien, die politisch nach links gerückt sind, oder weil sie davon ausgehen, in der AfD mehr Resonanz für Themen wie Islamkritik oder Lebensschutz zu finden. Auch der Widerstand der AfD gegen staatliche Übergriffe gegen das elterliche Erziehungsrecht stößt bei gläubigen Christen auf Zustimmung.

Harmonisch ist das Verhältnis dennoch nicht immer: Äußerungen wie jene des neu gewählten Bundessprechers Tino Chrupalla über das „Selbstbestimmungsrecht der Frau“ im Zusammenhang mit dem Thema der Abtreibung oder Forderungen einzelner Funktionäre, Maßnahmen in Richtung einer politisch verordneten Bevölkerungsreduktion in Afrika zu treffen, trüben die Beziehung zwischen Christen und der AfD regelmäßig ein.

Die jüngsten Äußerungen von Marx und Sternberg stoßen jedoch auch bei konservativen Christen außerhalb der AfD auf Missbilligung.

So äußert Publizist Mathias von Gersdorff auf Facebook:

„Ich warne vor einer Relativierung des Ersten Gebotes durch den #SynodalerWeg.“

Auch CSU-Stadtrat äußert Kritik an Sternberg und Marx

Auf diese Weise deutet er an, dass weite Teile der Deutschen Bischofskonferenzen durch ihre progressive Ausrichtung auch in Glaubensfragen selbst gegen elementare Lehren der Katholischen Kirche verstoßen und deshalb keine Legitimation hätten, sich über die AfD oder unabhängige katholische Medien zu echauffieren.

Auch der CSU-Stadtrat von Kaufbeuren, Thomas Jahn, distanziert sich von den Funktionären. Ebenfalls auf Facebook schreibt er:

„Kurz vor Weihnachten bringen uns Herr #Marx und die Genoss_Innen vom #Zentralkomitee noch einmal herzlich zum Lachen. Ich stelle mir gerade vor, wie stark die heutige Katholische Kirche in Deutschland oder in Rom von ‚Rechtsnationalen‘ unterwandert ist: Deutsche Bischöfe marschieren bei #FridaysforFuture mit und spenden Geld für die illegale Migration übers Mittelmeer. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz ruft Robert Habeck zum künftigen Bundeskanzler aus und sieht große inhaltliche Schnittmengen zu den #Grünen. Der Papst reaktiviert mit seiner Amazonas-Synode die längst widerlegte linke Befreiungstheologie und entlässt Konservative wie den früheren Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Müller. Wie man sieht, läuft die ‚rechtsnationale Unterwanderung‘ auf Hochtouren.“

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