Syrien
Aktivisten: Dschihadisten kontrollieren Flughafen von Aleppo
Die Dschihadistengruppe HTS hat den Flughafen von Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht. Es ist das erste Mal, dass Rebellen eine so strategische Anlage in Syrien beherrschen.

Aleppo war schon einmal schwer umkämpft im Verlauf des syrischen Bürgerkriegs.
Foto: Anas Alkharboutli/dpa
Die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Gruppierungen haben nach Angaben von Aktivisten den Flughafen von Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo sowie einige strategisch bedeutsame Orte in den benachbarten Provinzen Idlib und Hama unter ihre Kontrolle gebracht.
Nachdem die syrische Armee sich von dem Airport am südöstlichen Rand von Aleppo „zurückgezogen“ habe, hätten die Dschihadisten dort die Kontrolle übernommen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.
Es ist demnach das erste Mal, dass die dschihadistischen Rebellen die Gewalt über eine derartige Anlage in Syrien haben. Außerdem kontrollierten sie mittlerweile „Dutzende“ strategisch bedeutende Orte in den Provinzen Idlib und Hama, die an die Provinz Aleppo grenzen.
Bei ihrem Vormarsch dort seien sie auf „keinerlei Widerstand“ gestoßen, erklärte die Beobachtungsstelle. Zuvor hatte sie bereits mitgeteilt, dass die HTS-Kämpfer und ihre Verbündeten den Großteil der Stadt Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht hätten.
Der syrische Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida HTS und dessen Verbündete hatten am Mittwoch eine überraschende Großoffensive gegen die Streitkräfte der Regierung von Syriens Machthaber Baschar al-Assad gestartet. Bei den heftigsten Kämpfen seit 2020 wurden laut der Beobachtungsstelle bislang mehr als 320 Menschen getötet, darunter 44 Zivilisten.
Das mit Assad verbündete Russland griff angesichts der sich zuspitzenden Lage in den Konflikt ein. Die Beobachtungsstelle erklärte am Samstagmorgen, dass Aleppo erstmals seit 2016 von russischen Luftangriffen getroffen worden sei. Die russische Armee teilte nach Angaben russischer Medien mit, dass sie zur Unterstützung der Regierung in Damaskus „extremistische“ Gruppen in Syrien bombardiert habe.
Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. (afp/red)
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