Beschädigte Ostseekabel: Anker von russischem Tanker gefunden

Nach der Beschädigung mehrerer Kabel in der Ostsee wurde der russische Tanker „Eagle S“ verdächtigt und in Finnland festgesetzt. Ein fehlender Anker des Schiffes wurde geborgen.
Die «Eagle S» wird von einer finnischen Behörde genauer inspiziert. (Archivbild)
Die „Eagle S“ wird von einer finnischen Behörde genauer inspiziert. (Archivbild)Foto: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa
Epoch Times8. Januar 2025

Fast zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Sabotageakt an Kabeln in der Ostsee hat die schwedische Marine offenbar den Anker des verdächtigen Öltankers gefunden.

Ein Marineschiff habe den Anker gefunden, eingeholt und den finnischen Behörden übergeben, sagte ein Marinesprecher am 7. Januar. Die finnische Polizei teilte mit, der Anker sei am Montagnachmittag geborgen worden.

Der schwedischen Marine gehört der Anker mutmaßlich zu dem Öltanker „Eagle S“. Dieser ist laut Einschätzung der finnischen Zollbehörden Teil der sogenannten russischen Schattenflotte, mit der Moskau das wegen des Ukraine-Kriegs verhängte Öl-Embargo umgeht.

Die finnischen Behörden hatten den Tanker gestoppt, nachdem am ersten Weihnachtstag 2024 insgesamt vier Telekommunikations- und ein Stromkabel in der Ostsee zwischen Finnland und Estland beschädigt worden waren.

Sagotageakt vermutet

Die Ermittler vermuten einen Sabotageakt. Der „Eagle S“ wird vorgeworfen, den Anker dutzende Kilometer weit über den Meeresboden schleifen gelassen zu haben.

Acht Besatzungsmitglieder des in St. Petersburg gestarteten und unter der Flagge der Cook-Inseln fahrenden Tankers gelten als verdächtig und dürfen Finnland derzeit nicht verlassen.

Schweden unterstützt die finnischen Ermittlungen zu dem Vorgang mit der Entsendung eines Militärschiffs. Die zudem vorgenommenen Untersuchungen des Meeresbodens befinden sich laut finnischer Polizei in der Endphase.

Zwei der in der Ostsee verlaufenden Telekommunikationskabel sind dem finnischen Betreiber Elisa zufolge bereits repariert worden. Die Kabel seien offenbar von einem Anker durchtrennt worden und es gebe „zwingende Beweise“ für die Präsenz der „Eagle S“ am Ort des Geschehens.

Verstärkte Überwachung

Die multinationale Eingreiftruppe Joint Expeditionary Force hatte am 6. Januar eine verstärkte Überwachung der kritischen Infrastruktur in der Ostsee angekündigt. Dem Verteidigungsbündnis gehören zehn Staaten im Norden Europas an, darunter auch Schweden, Finnland und die Baltenstaaten.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 sind in der Ostsee mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt worden.

Fachleute gehen davon aus, dass dies auf hybride Angriffe Russlands gegen den Westen zurückgeht. Mit hybriden Angriffen sind verdeckte Attacken staatlicher oder nicht-staatlicher Akteure wie etwa Sabotageakte, Brandstiftungen oder gar Mordversuche gemeint, die oft nicht aufgeklärt werden können. (afp/red)



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