Enthüllungsvideos: Türkischer Mafiaboss belastet Regierungsmitglieder – Erdogan unter Zugzwang?

Einem Bericht nach betrachte die türkische Regierung die Video-Serie des nach Dubai geflüchteten Mafiabosses Sedat Peker mit zunehmender Besorgnis. Erdogan sei bisher nicht direkt beschuldigt worden, stehe nun aber unter Zugzwang. Wie wird der türkische Präsident auf die mutmaßlichen Enthüllungen des Kriminellen reagieren?
Titelbild
Recep Tayyip Erdogan.Foto: ADEM ALTAN/AFP via Getty Images
Von 25. Mai 2021

70,3 Millionen Aufrufe habe der türkische Mafiaboss Sedat Peker nach Angaben des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) bisher mit seinen sieben Videos auf YouTube bekommen, seit er am 2. Mai mit einer Enthüllungsserie aus seinem Dubai-Exil begonnen habe. Es geht um angebliche Verbindungen der Politik zum organisierten Verbrechen. Es gehe um Drogendeals, Vergewaltigungen und Auftragsmorde.

Den Angaben nach habe Peker mehrfach über den türkischen Innenminister Süleyman Soylu (AKP) gesprochen, der ihn vor seiner drohenden Festnahme gewarnt habe. Deshalb habe Peker Anfang 2020 auch über mehrere Balkanländer nach Dubai fliehen können. Weil der Innenminister in der Türkei gegen mehrere seiner Bandenmitglieder vorgehe, fühle sich Peker nun von ihm im Stich gelassen. Den Erklärungen des Kriminellen setzte Soylu eine Anzeige wegen Beleidigung entgegen und bestritt die Darstellungen.

Dem „RND“-Bericht nach gelte Soylu nach Recep Tayyip Erdogan als zweitmächtigster Mann der Türkei und werde als möglicher Nachfolger des Präsidenten gehandelt. Erdogan habe wochenlang zu den Enthüllungen des Mafiabosses geschwiegen, heißt es. In der vergangenen Woche sei er jedoch in einer Kabinettssitzung darauf eingegangen und habe der Opposition vorgeworfen, dass diese die Mafia für ihre Zwecke zu instrumentalisieren versuche. Seine Regierung habe die Kriminalität schon bei ihrem Antritt vor 19 Jahren bekämpft und werde „auch dieses schmutzige Drehbuch durchkreuzen“, soll Erdogan gesagt haben.

Laut „RND“ habe sich Erdogan zu Beginn seiner Regierungszeit als proeuropäischer Reformer und politischer Saubermann profiliert, der die Verbindungen zwischen der Regierung und dem organisierten Verbrechen zerschlagen wollte. Zur Sicherung seiner Wiederwahl sei er jedoch 2016 eine Koalition mit der ultranationalistischen MHP-Partei eingegangen, die die Partei der berüchtigten Grauen Wölfe sei – und diese seien seit den 1970er-Jahren für Hunderte politischer Morde verantwortlich gemacht worden.

Mit diesem Pakt habe sich Erdogan den „tiefen Staat“ in seine Regierung geholt, heißt es weiter. Im April 2020 seien mit einer „maßgeschneiderten Amnestie“ neben Alaatin Cakici, der als Pate der türkischen Mafia gelte, Hunderte weitere Unterweltfiguren aus dem rechtsextremen Milieu freigelassen worden. Cakici habe schon vom Gefängnis aus Druck auf die Regierung ausgeübt, seinen Rivalen Peker auszuschalten, hätten Kenner der Szene gesagt.

Peker, der sich verraten fühle, nehme nun Rache. In den türkischen Regierungskreisen erwarte man mit wachsender Nervosität die nächsten Enthüllungsvideos aus Dubai. Erdogan, den Peker „Bruder Tayyip“ nenne, habe der Mafiosi bisher noch nicht direkt aufs Korn genommen, heißt es. Der Präsident gerate allerdings schon durch die Anschuldigungen gegen Soylu und andere Parteigrößen unter Zugzwang. (sm)



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