Politische Krise in Südkorea: Unterstützer und Gegner von Präsident Yoon planen Proteste

Zwei Wochen nach der Amtsenthebung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol haben Befürworter und Gegner des Staatschefs für Samstag zu Protesten im ganzen Land aufgerufen.
Titelbild
Demonstranten bei einer Kundgebung für die Amtsenthebung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol vor der Nationalversammlung am 14. Dezember 2024 in Seoul, Südkorea. Das zweite Amtsenthebungsverfahren war erfolgreich.Foto: Han Myung-Gu/Getty Images
Epoch Times28. Dezember 2024

„Fast zwei Millionen Menschen werden zusammenkommen, um Präsident Yoon zu schützen“, sagte einer der Organisatoren einer Kundgebung in der Hauptstadt Seoul. Mit den Protesten solle die Stimme des Volkes gegen die Amtsenthebung verstärkt werden.

Dagegen betonte die Organisatorin einer Anti-Yoon-Demonstration, die Wut derjenigen, welche die Amtsenthebung des Präsidenten unterstützten, brenne „noch intensiver“. „Die Menschen fordern nun mit Nachdruck die sofortige Entlassung und Bestrafung von Yoon.“

Yoon war nach der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts durch ein Votum des Parlaments suspendiert worden. Seine Amtsenthebung muss noch vom Verfassungsgericht bestätigt werden. Dem Gericht fehlen derzeit jedoch drei Richter.

Weil sich Yoons Nachfolger im Amt, Interimspräsident Han Duck Soo, geweigert hatte, die drei neuen Richter für das Verfassungsgericht zu ernennen, stimmte das Parlament am Freitag auch für dessen Amtsenthebung. Als neuer Interimspräsident folgt Finanzminister Choi Sang Mok. Er kündigte an, die politischen Unruhen in Südkorea überwinden zu wollen.

Präsident Yoon hatte vor seiner Suspendierung angesichts eines Haushaltsstreits überraschend von der Verhängung des Kriegsrechts Gebrauch gemacht und damit das In- und Ausland aufgeschreckt. Das von der Opposition dominierte Parlament nutzte jedoch in einer dramatischen Sitzung sein Vetorecht, woraufhin Yoon das Kriegsrecht nach wenigen Stunden wieder aufhob. Seitdem gab es in Südkorea Massenproteste gegen den Staatschef.

Gegen Yoon ermitteln sowohl die südkoreanische Staatsanwaltschaft als auch ein gemeinsames Komitee von Polizei, Antikorruptionsbehörde und Verteidigungsministerium. Dieses soll die Umstände der umstrittenen Ausrufung des Kriegsrechts prüfen.

lt/



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion