Logo Epoch Times
Nachfrage steigt

Chemische Industrie: Zuversicht zurückgekehrt und Geschäftsklima gestiegen

Unternehmern der Chemieindustrie beurteilten ihre Lage im Mai positiver. Erstmals seit 2022 und dem damaligen Anstieg der Energiepreise überwiegt der Optimismus.

top-article-image

Die chemische Industrie schaut zuversichtlicher in die Zukunft als bisher.

Foto: Heiko119 /iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

In der deutschen Chemieindustrie ist die Zuversicht zurückgekehrt: Nach Angaben des Münchner ifo-Instituts erholte sich das Geschäftsklima im Mai deutlich und drehte erstmals seit März 2022 wieder ins Plus.
Der Index stieg auf 5,8 Punkte, nach minus 5,2 Punkten im April, wie die Forscher am Donnerstag mitteilten.
Demnach überwiegt nach fast zwei Jahren erstmals wieder der Anteil der Firmen in der Branche, die ihre Lage positiv beurteilen. Auch der Blick auf die kommenden Monate wurde optimistischer. Die Nachfrage nach chemischen Produkten stieg an, die Auftragsbücher füllten sich, die Exporterwartungen stiegen ebenfalls.
Die ersten Firmen planen laut ifo bereits mit steigenden Verkaufspreisen für die kommenden Monate. Die Verluste der Vorjahre seien allerdings „noch nicht wettgemacht“, betonte das Institut.

Tarifverhandlungen laufen

In der Branche laufen derzeit außerdem Tarifverhandlungen. Die zweite Runde brachte zuletzt noch kein Ergebnis – die Gespräche wurden am Mittwoch vertagt und sollen Ende Juni fortgesetzt werden. Nach dem Ende der Friedenspflicht drohen Streiks in der Branche.
Schwierigkeiten bereiten der Chemischen Industrie hohe Energiepreise für Strom und Gas, was zu immensen Kostennachteilen gegenüber ausländischen Wettbewerbern führt. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) forderte daher 2023 wettbewerbsfähige Strompreise, einen Brückenstrompreis und die Beibehaltung des Spitzenausgleichs, um die Standortnachteile auszugleichen.
Die Nachfrage bewegt sich entsprechend der Industriekonjunktur und sank vergangen Jahr deutlich, was zu Umsatzrückgängen führte. Neben der Konjunktur bereiten auch strukturelle Defizite wie überbordende Bürokratie, mangelnde Genehmigungsverfahren und fehlende Deregulierung große Sorgen. Der VCI fordert Reformen, um Deutschland als Industriestandort attraktiver zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Laut VCI-Präsident Steilemann wackelt die Chemieindustrie als „erster Dominostein“, was die Wirtschaft gefährdet. (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.