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Windrad-Crash in NRW

Gesamten Kopf verloren: Windkraftanlage havarierte

Spektakuläre Bilder: Rund 10 Kilometer westlich von Münster verliert eine Windkraftanlage ihren gesamten oberen Abschnitt. Eine Weile stand das Gelände unter Hochspannung. Die Suche nach der Ursache läuft.

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Im Münsterland ist eine Windkraftanlage havariert. (Symbolbild)

Foto: Arne Dedert/dpa

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Lesedauer: 3 Min.


In Kürze:

  • In NRW bricht der gesamte obere Teil einer noch relativ neuen Windkraftanlage ab.
  • Die Freiwillige Feuerwehr von Havixbeck hat mehrere Bilder vom Unfallort veröffentlicht.
  • Die Ursachensuche dauert an und die umliegenden Felder müssen von den Trümmern befreit werden.

 
In der nordrhein-westfälischen Gemeinde Havixbeck liegen seit Montagvormittag, 27. Oktober, die Überreste einer zerstörten Windkraftanlage auf den umliegenden Feldern.
Wenn eine Windkraftanlage havariert, bricht normalerweise nur ein Rotorblatt ab. In Havixbeck, südlich der Ortschaft Hohenholte, traf es jetzt jedoch alle drei Rotorblätter, den Rotorkopf, die Gondel und ebenso den oberen Abschnitt vom Mast. Sprich: Der gesamte Kopfteil der Anlage ist abgebrochen.
Der lokale Hörfunksender Radio Kiepenkerl hat dazu mehrere Bilder der freiwilligen Feuerwehr von Havixbeck veröffentlicht.

Gelände unter Hochspannung?

Den Vorfall bemerkten zwei Monteure, die Arbeiten an einer der zwei benachbarten Windkraftanlagen ausführten. Als kurz darauf Feuerwehr und Polizei zum Unfallort kamen, durften sie für einige Zeit das Gelände nicht betreten, da dieses offenbar unter Hochspannung stand. Beim Blick auf die Strominfrastrukturkarte sind 10.000 Volt anzunehmen, da die Anlagen von solchen Leitungen umgeben sind.
Erst als die zerstörte Anlage vom Netz getrennt wurde, war ein gefahrloses Arbeiten möglich. Es gab keine Verletzten.
Jetzt muss der Betreiber die heruntergefallenen Überreste auf den Feldern abtransportieren und entsorgen. Das ist vor allem wegen der großen und kleinen Trümmerstücke der Rotorblätter aufwendig.
Nach Rotorblattbrüchen in Niedersachsen im September 2022 und im Oktober 2023 waren dazu mehrere Dutzend Einsatzkräfte nötig. Sie sammelten die Bruchstücke systematisch mit Schutzanzügen und überwiegend per Hand auf.
Die Suche nach der Unglücksursache läuft bereits. Möglich wären hier Materialermüdung am Mast, Mängel bei der Wartung oder zu starke Belastung durch starke Winde. Letztere hat es in den vergangenen Tagen mehrfach über Deutschland gegeben, was an den Stromertragsdaten zu sehen ist.
Windkraftanlage

Eine der drei Windkraftanlagen (schwarzer Kreis) südlich der nordrhein-westfälischen Ortschaft Hohenholte ist havariert.

Havarie nach 21 Monaten Betrieb

Bei dem havarierten Windrad handelt es sich um eine Anlage vom Hersteller Nordex, Typ N149. Diese hat laut Herstellerangaben eine Nabenhöhe von bis zu 164 Metern, die Nennleistung der Anlage beträgt 4,5 Megawatt.
Die Anlage ging erst im Februar 2024 in Betrieb. Somit war sie nur 21 Monate in Betrieb. Der Betreiber hofft, dass der Schaden noch als Garantiefall durchgeht. Aus Sicherheitsgründen bleiben die beiden anderen Anlagen vom selben Typ vorerst außer Betrieb.
Das Fachgebiet von Maurice Forgeng beinhaltet Themen rund um die Energiewende. Er hat sich im Bereich der erneuerbaren Energien und Klima spezialisiert und verfügt über einen Hintergrund im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik.

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