Hongkongs Schulen fordern Treue-Eid von ausländischen Englischlehrern

Ohne Treue-Eid kein Job - Das gilt an Hongkongs öffentlichen Schulen bald für Englischlehrer aus dem Ausland. Sollten sie sich weigern oder nicht daran halten, werde ihr Vertrag gekündigt.
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Eine Schule in Hongkong.Foto: BERTHA WANG/AFP via Getty Images
Epoch Times12. Juni 2022

Englischlehrer aus dem Ausland müssen künftig in Hongkong einen Treue-Eid leisten, wenn sie weiter an den öffentlichen Schulen arbeiten wollen. Bis zum 21. Juni müssen alle muttersprachlichen Englischlehrer eine Erklärung unterzeichnen, dass sie Hongkong die Treue halten, das Grundgesetz der chinesischen Sonderverwaltungszone respektieren und der Regierung gegenüber verantwortlich sind, wie die Bildungsverwaltung am Samstag mitteilte. Sollten sie sich weigern oder nicht daran halten, werde ihr Vertrag gekündigt.

Hongkongs Regierung lockt seit 1997 muttersprachliche Englischlehrer mit hohen Gehältern und anderen Vergünstigungen an ihre Grund- und Sekundarschulen, um die Sprachkenntnisse der Schüler zu verbessern. Die Verträge gehen über zwei Jahre, können aber verlängert werden.

Trotz der guten Bezahlung hat die Stadt jedoch zunehmend Probleme, ihr ausländisches Lehrpersonal zu halten. Einem Regierungsbericht vom April zufolge sind 13 Prozent der englischen Muttersprachler im Schuljahr 2020/2021 aus dem Schuldienst ausgeschieden, so viele wie noch nie.

Dass dies auch mit den strikten Corona-Maßnahmen in Hongkong zusammenhängen könnte, wies der Chef der Bildungsverwaltung, Kevin Yeung, kürzlich im Parlament zurück. Einige Lehrer befürchten auch, dass das politische Klima an den Schulen mehr und mehr an das autoritäre Vorbild Festlandchinas angepasst wird.

Seit 2020 verlangt Hongkong von Beamten und zunehmend auch von Angestellten im öffentlichen Dienst einen Treue-Eid. In den Schulen wurde darüber hinaus die „Erziehung über nationale Sicherheit“ eingeführt. Einige Lehrer haben gestanden, dass sie inzwischen alle heiklen Themen wie etwa die gewaltsame Niederschlagung der pro-demokratischen Bewegung 1989 auf Pekings Tiananmen-Platz vermeiden. (afp/mf)



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