Die neue Ära der Heilung: Lichttherapie gegen psychische und physische Erkrankungen

Das Licht der Sonne hat die Kraft, Leben zu erhalten, und die Medizin hat gelernt, diese Kraft in verschiedenen Therapieformen zu nutzen. Von der Behandlung von Hauterkrankungen bis zur Linderung von Gehirnerkrankungen – Rot- und Infrarotlicht können zu einer besseren Gesundheit beitragen.
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Die Heilungsfähigkeiten des Lichts sind ein wichtiger Schritt in der modernen Medizin.Foto: iStock
Von 12. August 2023

Es ist nicht so schwer, die heilende Kraft des Lichts zu verstehen, wenn man an dessen ergiebigste Quelle denkt: die Sonne. Ohne sie würde nahezu jedes Lebewesen auf diesem Planeten zugrunde gehen.

Die nahrhaften Strahlen der Sonne haben zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Sonnenlicht ist nötig, um Vitamin D3 zu produzieren, das für die Unterstützung des Immunsystems und die Reduzierung von Entzündungen unerlässlich ist. Die UVB-Strahlen der Sonne ermöglichen der Haut, Beta-Endorphine zu erzeugen, die zur Schmerzlinderung, zur Heilung von Wunden, zur Stärkung des Immunsystems und zur Linderung von Depressionen nötig sind.

Ursprung und Anwendungsformen der Lichttherapie

Die Anwendung von Licht als Therapieform reicht bis in das Jahr 1903 zurück, als der dänische Arzt Niels Ryberg Finsen mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt wurde. Finsen wurde für seinen Beitrag zur Behandlung von Krankheiten durch konzentrierte Lichtstrahlung ausgezeichnet – insbesondere der Hauterkrankung Lupus vulgaris. Finsens Arbeit hat die Medizin tiefgreifend geprägt. Seither wird die Lichttherapie kontinuierlich in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt.

Auch die Entdeckung von Lasern in den 1960er-Jahren eröffnete neue Wege, um Licht zur Heilung von Krankheiten zu nutzen. Es gibt viele Bezeichnungen und Formen der Lichttherapie, wie etwa die Low-Level-Lichttherapie, Lichtkastentherapie, Biostimulation, Phototherapie, Kaltlasertherapie und photonische Stimulation. In der wissenschaftlichen Gemeinschaft ist der Begriff Photobiomodulation am gebräuchlichsten.

Photobiomodulation ist eine Methode, bei der rotes oder nah-infrarotes Licht mit niedriger Intensität zum Einsatz kommt. Die Technik kann dazu beitragen, Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren sowie geschädigte Bereiche wie Wunden, Knochen und Sehnen zu heilen. Photobiomodulation kann gezielt eingesetzt werden, um verletztes Gewebe zu stimulieren und zu regenerieren.

Einsatz von Infrarotlicht

Zur Schmerzlinderung:

Im Jahr 2006 wurde die Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen getestet. Die behandelte Gruppe erlebte innerhalb von sechs Wochen eine deutliche Schmerzreduktion von etwa 50 Prozent. Die Forscher fanden heraus, dass die Therapie nicht nur wirksam, sondern auch sicher und einfach anzuwenden ist.

Gegen Entzündungen:

Da Entzündungen bei vielen chronischen Erkrankungen eine Rolle spielen, suchen Ärzte und Forscher nach neuen Wegen, diese zu bekämpfen. Ein Bericht aus dem Jahr 2017 hebt hervor, dass rotes und nah-infrarotes Licht Entzündungen in verschiedenen Teilen des Körpers reduzieren kann – einschließlich Gehirn, Bauchfett, Wunden und Lungen.

Zur Unterstützung der Heilung:

Es gibt Hinweise darauf, dass Infrarotlicht die Heilung auf zellulärer Ebene beschleunigen kann. Eine Studie von 2009 beleuchtet, dass das Licht das Zellwachstum fördern kann. Zudem wird Lichttherapie erfolgreich zur Wundheilung bei Diabetikern eingesetzt.

Eine wissenschaftliche Metastudie zeigt, dass die Therapie bei richtiger Anwendung die Heilung erheblich verbessern und einen schützenden Effekt auf die Zellen haben kann. Sie wirkt entzündungshemmend und fördert die Energieproduktion in den Zellen, was zur Heilung beiträgt.

Behandlung von Gehirnerkrankungen:

Infrarotlichttherapie wird auch immer häufiger als mögliche Behandlung für verschiedene Gehirnerkrankungen erforscht. In der Zeitschrift „BBA Clinical“ wurden mehrere Studien veröffentlicht, die die Anwendung von Photobiomodulation bei Gehirnerkrankungen untersuchen. Der Artikel zeigt, dass dieses Licht tief genug in den Kopf eindringen kann, um das Gehirn zu erreichen.

Die Folgen sind erhöhte Durchblutung, Energieproduktion und es setzen Reparaturvorgänge im Gehirn ein. Die Therapie könnte beispielsweise bei Schlaganfällen, Hirnverletzungen, Alzheimer, Parkinson und sogar bei psychiatrischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen hilfreich sein. Manche Forscher sehen sogar das Potenzial zur Steigerung der Denkfähigkeit bei gesunden Menschen.

Laut den Forschern könnte sich die Photobiomodulation bei Hirnleistungsstörungen in den nächsten Jahren zu einer der wichtigsten medizinischen Anwendung der Lichttherapie entwickeln. Dies steht im Kontrast zu vielen gängigen Medikamenten für psychiatrische Störungen, die oft nur wenig besser als Placebos wirken und erhebliche Nebenwirkungen haben können.

Unterschied zwischen Rot- und Infrarotlichttherapie

Rotlichttherapie und infrarote Lichttherapie sind zwei verschiedene Methoden, die oft verwechselt werden, obwohl sie sich in mehreren wesentlichen Punkten unterscheiden.

Infrarotlicht ist ein Teil des elektromagnetischen Spektrums, der dem menschlichen Auge unsichtbar ist. Seine Wellenlängen sind geringfügig länger als die des sichtbaren roten Lichts, wodurch es tiefer in den Körper eindringen kann.

Im Gegensatz dazu nutzt die Rotlichttherapie Licht aus dem für das menschliche Auge sichtbaren Spektrum. Da ihre Wellenlängen etwas kürzer sind, dringt das rote Licht nur oberflächlich in den Körper ein und wird zur Behandlung von Hauterkrankungen und zur Förderung des Haarwuchses eingesetzt.

Infrarotlicht wird häufig in drei Spektralbereiche untergliedert: Nah-, Mittel- und Ferninfrarot. Jeder dieser Bereiche hat seine eigenen Wellenlängen und somit einzigartige klinische Anwendungen.

Wie Licht beim Heilen wirkt

Es gibt zahlreiche Studien zur Photobiomodulation, die den Einfluss von Licht auf unsere Physiologie untersuchen.

Licht löst im Körper eine Heilungsreaktion aus, indem es von bestimmten Teilchen in den Zellen aufgenommen wird. Diese Teilchen, sogenannte Chromophore, beschleunigen die Produktion von ATP (Adenosintriphosphat), einer wichtigen Energiequelle in den Zellen. ATP hilft nicht nur bei verschiedenen Funktionen des Körpers, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Heilung. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass eine Abnahme der ATP-Verfügbarkeit jeden Aspekt des Heilungsprozesses negativ beeinflussen kann.

Ein Forschungsbericht zur Lichttherapie bei der Wundheilung von Diabetikern beschreibt, wie sichtbares rotes Laserlicht von Zellen aufgenommen wird. Dies erhöht die Energie in den Zellen und fördert deren Überleben sowie die Wundheilung.

Abschließende Überlegungen

Die Einnahme von Schmerzmitteln ist in Deutschland weit verbreitet. Rund 1,9 Millionen Menschen nehmen täglich entsprechende Mittel ein. Trotz dieser Zahlen zeigt sich, dass die Mehrheit eher daran interessiert ist, Schmerzen präventiv zu vermeiden, als darauf zu reagieren.

Da der Einsatz von Schmerzmitteln inzwischen alarmierende Ausmaße erreicht hat, stellt die Therapie mit rotem und infrarotem Licht eine sichere Alternative mit minimalem Risiko dar.

Für Menschen, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben und nach einer natürlichen Lösung suchen, könnte die Infrarot-Lichttherapie genau das Richtige sein. Es ist jedoch ratsam, einen Fachmann zu konsultieren, der die geeignete Art, Frequenz und Intensität der Therapie für den jeweiligen Gesundheitszustand bestimmt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Infrared Light for Pain, Inflammation, and Accelerated Healing“ (redaktionelle Bearbeitung il)



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