Mikroben im Badezimmer: Reinigungstipps gegen gesundheitsschädigende Keime

Sie denken vielleicht, dass Sie in Ihrer Dusche allein sind. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Duschköpfe ein sehr beliebter Sammelplatz für Mikroben sind.
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Mikroben-Hotspot: Ihr Duschkopf könnte mehr beherbergen, als Sie denken.Foto: iStock
Von 25. Oktober 2023

Sechs Minuten täglich. So lange dauert im Durchschnitt unser Reinigungsritual in der Dusche – eine Gelegenheit, uns zu erfrischen, die Haut zu peelen und feuchte Luft zu atmen. Hätten Sie vermutet, dass sie wertvollen Minuten mit einer Vielzahl an Mikroben teilen? Während die meisten harmlos sind, gibt es auch einige gesundheitsschädliche Keime, denen man mit den richtigen Reinigungstipps aber entgegenwirken kann.

Die verborgene Welt in Ihrem Duschkopf

Duschköpfe stellen nahezu das perfekte Habitat für Mikroben dar. In einer Umgebung von Feuchtigkeit, Wärme und Dunkelheit, angereichert mit Spurenelementen und Mikroorganismen, entstehen robuste Biofilme. Diese können vielen herkömmlichen Desinfektionsmaßnahmen trotzen und zeigen Resistenz gegen antimikrobielle Behandlungen.

Eine Untersuchung der University of Colorado Boulder analysierte 45 Duschköpfe aus neun Städten in den USA. Dabei wurden modernste molekulare Verfahren eingesetzt, um die dort vorkommenden Bakterien zu identifizieren.

Speziell stießen die Wissenschaftler auf das Bakterium Mycobacterium avium – ein sogenanntes nicht-tuberkulöses Mykobakterium (NTM). In einigen Duschköpfen lag dessen Konzentration bis zu 100-fach über dem Grenzwert. Dieses Bakterium konnte in 78 Prozent der Proben nachgewiesen werden.

Erkrankungen durch NTM sind vor allem bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem häufig. Joseph O. Falkinham, renommierter Mikrobiologieprofessor an der Virginia Tech University, betonte in einem Interview mit The Epoch Times, dass Raucher, COPD-Patienten, Menschen mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und HIV-positive Menschen besonders gefährdet sind.

Zu den ernsten Symptomen von NTM-Infektionen zählen unter anderem chronischer Husten, nächtlicher Schweiß, Gewichtsverlust und anhaltende Erschöpfung.

Beim Duschen werden Wassertropfen und Dampf freigesetzt, die NTM in die Atemluft transportieren können. Diese Bakterien sind zum Beispiel im Erdboden weit verbreitet, doch in der durch Duschen verursachten Aerosolform können sie potenziell schädlicher sein.

Norman Pace, einer der Studienautoren, gab in einem 2009 geführten Interview bei „Talk of the Nation“ zu verstehen, dass diese Bakterien opportunistische Pathogene sind: Sie sind überall in unserer Umgebung, meist jedoch harmlos. Das Problem beim Duschen ist die Art der Bakterienverbreitung. Duschköpfe erzeugen feinste Aerosole, viele davon kleiner als 20 Mikrometer, die tief in unsere Lungen eindringen und Bakterien vom Duschkopf mit sich führen können.

Interessanterweise bietet Chlor keinen Schutz vor NTM-Bakterien. Eine 2018 durchgeführte Studie zeigte, dass in US-Haushalten, die an städtische Wassernetze angeschlossen sind, die Mykobakterien-Konzentration mehr als doppelt so hoch war wie in Haushalten, die Brunnenwasser nutzten. Dabei stellte die Studie eine besondere Beobachtung fest: Diese Bakterien zeigten eine deutliche Vorliebe für metallische Duschköpfe gegenüber denen aus Kunststoff.

Schimmel: Der unerwünschte Eindringling

Wo Wasser verweilt, findet oft auch Schimmel sein Refugium – vor allem in unseren Badezimmern. Schwarze Pünktchen in den Fugen unserer Duschwände oder gelb-grüne Verfärbungen des Duschvorhangs können auf die Anwesenheit von Schimmel hindeuten, der mikroskopisch kleine Sporen in die Luft freisetzt.

Das Einatmen dieser Sporen kann gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere für Menschen mit Allergien, Asthma oder geschwächtem Immunsystem. Die Symptome variieren von verstopfter Nase und Halsreizungen bis hin zu Hautausschlägen und verstärkten Atemwegserkrankungen.

Einige Schimmelarten wie beispielsweise der Schwarze Schimmel produzieren Mykotoxine – giftige Substanzen, die sich schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirken können. Dauerhafter Kontakt mit diesen Toxinen kann die Atmung erschweren, die Schleimhäute reizen und das Nervensystem beeinflussen, was zu Gedächtnisproblemen oder Denkstörungen führen kann.

Tricks gegen Bakterienansammlungen

Um Ihr Duscherlebnis revitalisierend zu gestalten, können folgende Reinigungstipps hilfreich sein:

Pflege des Duschkopfs
  • Ein monatliches Einlegen des Duschkopfs über Nacht in eine Essig-Wasser-Lösung kann die Ansammlung von Bakterien vermindern.
  • Wechseln Sie ältere Duschköpfe alle paar Jahre aus, um die Bildung von Krankheitserregern zu minimieren.
  • Ersetzen Sie fein zerstäubende Duschköpfe durch Modelle mit größeren Öffnungen, idealerweise mit einem Durchmesser von über einem Millimeter.
  • Entscheiden Sie sich für Duschköpfe, die sich unkompliziert auseinanderbauen und säubern lassen, wodurch versteckte Nischen, in denen sich Mikroben ansiedeln können, reduziert werden.
Desinfektion des Duschkopfs

Laut dem Mikrobiologen Joseph O. Falkinham besteht der effektivste Weg zur Reinigung und Desinfektion eines Duschkopfs aus folgenden Schritten:

  • Den Duschkopf abschrauben und abnehmen.
  • Das Innere möglichst gründlich von groben Verschmutzungen säubern.
  • Den Duschkopf für zehn Minuten in einem Eimer mit einer 1:10-Lösung eines Reinigungsmittels einweichen.
  • Danach den Duschkopf für 30 Minuten in Bleichmittel eintauchen.
  • Nach der Behandlung mit Bleichmittel den Duschkopf umfassend spülen und anschließend wieder montieren.
Schimmelvorbeugung
  • Sorgen Sie stets für eine effiziente Belüftung in Ihrem Badezimmer, um Schimmelbildung bestmöglich vorzubeugen. Nutzen Sie dazu Abzugslüfter oder öffnen Sie die Fenster, insbesondere nach ausgiebigem heißen Duschen.
  • Reinigen Sie Fliesen, Fugen und andere Oberflächen regelmäßig mit einem Anti-Schimmel-Reiniger.
  • Achten Sie auf eventuelle undichte Stellen und beheben Sie diese umgehend, denn anhaltende Nässe ist ein Paradies für Schimmelsporen.
  • Benutzen Sie nach dem Duschen einen Abzieher oder ein trockenes Tuch, um sowohl die Duschkabine als auch den Duschvorhang gründlich zu trocknen.
  • Wählen Sie einen Duschvorhang, der sich einfach austauschen lässt, sobald er Schimmelspuren aufweist.

 

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Shower Risks: Microbes, Water Quality, and Safety Tips“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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