Dubioses „Antifa Zeckenbiss“ Handy-Video löst den Skandal des Jahres aus – Wer ist diese Gruppe?

Eine wackelige Handyaufnahme der anonymen "Antifa-Zeckenbiss", deren Quelle überhaupt nicht überprüft wurde, habe das Land erschüttert. Wolfram Weimer äußert sich kritisch gegenüber der Bundesregierung und Medien im Fall Sachsen.
Epoch Times13. September 2018

„Wer steckt hinter ‚Antifa Zeckenbiss‘?“ Im „The European“ kommentiert Wolfram Weimer, Gründungsherausgeber des Magazins „Cicero“ und ehemaliger Chefredakteur der „Welt“, Ursachen und Auswirkungen des Chemnitz-Skandals.

Obwohl eigentlich keiner genau weiß, wer sich hinter „Antifa Zeckenbiss“ verbirgt, habe die wackelige Handy-Aufnahme der anonymen Person oder Gruppe mit einer angeblichen Hetzjagd auf Migranten das ganze Land erschüttert und die Politik und Bürger gespalten, so Weimers Kritik. Allein die Tatsache, dass zahlreiche Medien, Politiker bis hin zum Kanzleramt in den Handy-Aufnahmen einen Beleg für rechtsradikale Pogrome in Chemnitz sähen, habe dem Video und auch der Gruppe enormen Einfluss verliehen.

Insbesondere nachdem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen angebliche Hetzjagden in Chemnitz bestritten, sei deutschlandweit eine scharfe Debatte entbrannt. Dabei könne die Quelle des 19-sekündigen Videos laut Weimer „kaum trüber“ sein.

Von der anonymen Twitter- und Facebook-Gruppe namens “Antifa Zeckenbiss” gebe es weder Impressum noch Namen und auch sonst keine Informationen. Inwieweit eine Partei oder sogar ein Geheimdienst hinter dem ganzen stecke, sei überhaupt nicht überprüft worden.

Auffällig sei auch, dass das Wappen der SED ähnle, nur dass sich statt der sozialistischen Bruderhände zwei Laptops kreuzen. In einer Pressemeldung habe „Antifa-Zeckenbiss“ darauf hingewiesen, das Video sei keine Fälschung und stamme aus einer patriotischen Gruppe.

Dass eine linksextremistische Gruppe ein Video aus rechtsradikalen Kreisen postet, findet der ehemalige Chefredakteur der „Welt“ schon sehr zweifelhaft:

Hiermit verwahren wir uns gegen den Vorwurf, dass dieses Video eine Fälschung ist … Dieses Video ist ein Netzfund, es wurde von uns am 26.8.2018 in einer patriotischen Gruppe gefunden.”

Die großen Verlierer von Chemnitz

So groß der Erfolg für “Antifa Zeckenbiss” mit der millionenfachen Verbreitung des Videos“ sei, sei gleichsam der Schaden für Deutschland, für Sachsen, für die Große Koalition und die Medien, zieht Weimer Bilanz.

Die „fortwährenden Nachrichten über Gewaltakte von Flüchtlingen, politische Straßenkämpfe und die größer werdenden Protestmärsche von Neo-Nazis“ hätten Deutschlands Ansehen in der Welt geschadet. Gerade, die durch das Video ausgelöste Empörung über „vermeintliche Hetzjagden auf Ausländer“ würden Weltschlagzeilen machen.

Insbesondere der Freistaat Sachsen stehe wegen der „häufig pauschalisierenden Negativ-Berichterstattung international als rechtsradikaler Landstrich von Ausländerfeinden“ da. Der Höhepunkt des medialen “Sachsen-Bashings” sei laut Weimer der jüngste „Spiegel“-Titel mit einem braun eingefärbten Sachsen-Schriftzug. Der Ärger bei den Sachsen und auch bei den Politikern in Sachsen sei groß.

Außerdem hätte die Glaubwürdigkeit der Medien „durch die zuweilen einseitige und voreilige Berichterstattung“ ohne Prüfung der Quelle und Sachverhalte gelitten und zur Stärkung der AfD geführt, obwohl es in Zeiten der starken Verunsicherung gerade einer seriösen Berichterstattung bedürfe.

Weiterhin gab die Große Koalition im Chemnitz-Fall ein schlechtes Bild ab. Zum einen durch die „vorschnellen, übertriebenen Statements über Hetzjagden“ der Kanzlerin, die sich mehr über die Demonstranten empörte als über die Totschläger. Aber auch das Versagen des Innenministers, der es wieder einmal nicht geschafft habe, kriminelle Asylbewerber abzuschieben. Auch der Bundespräsident, der linksradikale Antifa-Musikgruppen lobte, die die Polizei wüst verunglimpfen, schade der Regierungskoalition. (nh)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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