
Rosenheim: Insgesamt 800 DNA-Reihentests zur Mangfall-Vergewaltigung vorgenommen – Täter noch nicht gefasst
+++UPDATE+++Auch mit Stand August 2018 ist noch kein Tatverdächtiger ermittelt worden. +++
Im Fall der Vergewaltigung an einer 21-jährigen Frau in Rosenheim arbeitete 13-köpfige Ermittlungsgruppe „Mangfalldamm“ eine DNA-Spur heraus, die offensichtlich vom Täter stammt.
Dieser hatte am Sonntag, 23. Juli 2017, in den frühen Morgenstunden die junge Frau auf dem Heimweg aus der Innenstadt von Rosenheim hinterrücks überfallen, ins Gebüsch gezerrt und brutal vergewaltigt. Nach der Tat suchte die missbrauchte 21-Jährige Hilfe in der nahen Wohnsiedlung am Kunstmühlpark. Anwohner riefen die Polizei.
Freiwilliger DNA-Test
Wie die Polizei ermittelte, kommen derzeit rund 800 männliche Personen für einen zunächst freiwilligen DNA-Test infrage, die sich um den Tatzeitpunkt in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatten. Der Test wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, angeordnet, um Unschuldige zu entlasten und mögliche Tatverdächtige zu überführen.
Die rechtliche Situation besagt, dass die anonymen Speichelproben nur im direkten Vergleich mit der gewonnenen DNA-Probe verglichen werden dürfen, nicht mit Datenbanken. Deren Auswertung erfolgt durch das Bayerische Landeskriminalamt in München, berichtet „Mangfall24“.
Am vergangenen Wochenende wurden diese 800 Männer eingeladen, ihre Proben im Bildungszentrum Rosenheim abzugeben. Rund 60 Beamte standen für die umfangreiche Aufgabe bereit, die pro Teilnehmer nicht länger als zehn Minuten dauerte.
Rund 400 Proben wurden abgegeben. Mit den bereits rund 150 vorliegenden Proben können nun in den kommenden Wochen 550 DNA-Muster ausgewertet werden. Mit einem Ergebnis wird innerhalb von zwei Monaten gerechnet.
Obwohl die Abgabe der Tests freiwillig war, hinterfragen die Beamten bei Nichtteilnahme im Nachhinein die Hintergründe des Fernbleibens, wie die Leiterin der Ermittlungsgruppe „Mangfalldamm“, Diana Utsch, „Rosenheim24“ erklärte.
Weiterhin Hinweise und Zeugen gesucht
Der vom Opfer zurückgelegte Weg führte vom Hofbräukomplex über den Max-Josefs-Platz, die Münchner Straße und die Bahnhofstraße zum Bahnhof. Von dort aus ging die 21-Jährige über die Klepperstraße und die Kunstmühlstraße bis zum Mangfalldamm.

Der Weg des Opfers im Fall der Vergewaltigung am 23.7.2017 in Rosenheim.Foto: GoogleMaps
Dabei führte die Frau ein Fahrrad mit sich.

Das Fahrrad des Opfers (21).Foto: Polizei Rosenheim
Video-Überwachung in der Innenstadt
Seit 2010 werden Teile der Rosenheimer Innenstadt von der Polizei videoüberwacht. Laut der Oberbürgermeisterin des Ortes sei dies besonders im Quartier des Hofbräukomplexes wichtig gewesen. Gabriele Bauer begründete diesen Schritt im Gespräch mit „Rosenheim24“:
Ich war selber ein Kind der 68er, damals waren wir gegen einen Überwachungsstaat. Doch die Zeiten haben sich geändert. Ich habe die Seiten gewechselt. Heute habe ich Verantwortung für Menschen, das hatte ich damals nicht.“
(Gabriele Bauer, Oberbürgermeisterin Rosenheim)
Auch im Fall der Mangfall-Vergewaltigung könnte sich dies als nützlich erweisen:
Die Kriminalpolizei stieß im Laufe der Ermittlungen auf Videoaufzeichnungen, die einen wichtigen Zeugen zeigen, der kurz vor der Tat, Kontakt zu dem Opfer gehabt haben soll. Auf die zurückliegenden Zeugenaufrufe meldete sich der Mann leider nicht.“
(Polizei Rosenheim)
Nun hofft die Ermittlungsgruppe „Mangfalldamm“ auf Hinweise aus der Bevölkerung zur Identität des Zeugen unter Telefon 08031 / 2000 und fragt:
- Wer hat den Mann in der Tatnacht gesehen?
- Wer kann Angaben zur Identität der Person auf dem Video (auf den Fotos) machen?
Täterbeschreibung:
Alter: Mitte 30
Statur: ca. 1,70 – 1,75 Meter, schlank
Aussehen: dunkles kurzes Haar, dunklerer Teint
Bekleidung: trug verschmutzte Kleidung
Besonderheiten: sprach gebrochen deutsch
Tatort: Rosenheim, Waldstück an der Kunstmühlstraße
Tatzeit: Sonntag, 23. Juli 2017, zwischen 3 und 4 Uhr
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