Pentagon-Chef: Zivile Opfer im Kampf gegen IS unvermeidbar

Im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind zivile Opfer nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Jim Mattis unvermeidbar. Hier seine Begründung laut AFP.
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US-Verteidigungsminister James MattisFoto: EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Mai 2017

Im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind zivile Opfer nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Jim Mattis unvermeidbar. Zivile Opfer in dem Konflikt seien „eine Gegebenheit des Lebens in dieser Art von Situation“, sagte Mattis am Sonntag im Fernsehsender CBS. Die USA täten aber „alles Menschenmögliche, in Übereinstimmung mit den militärischen Notwendigkeiten, riskieren vieles, um zivile Opfer zu vermeiden – zu jedem Preis“.

Geänderte Strategie?

Die USA führen seit 2014 eine internationale Militärkoalition gegen den IS in Syrien und im Irak an. Nichtregierungsorganisationen beklagen, dass es in jüngster Zeit vermehrt zivile Opfer bei den Einsätzen der Koalition gebe. Einige Organisationen machten eine veränderte Strategie unter dem seit Januar amtierenden US-Präsidenten Donald Trump dafür verantwortlich.

Das Pentagon weist sowohl die Angaben der NGOs zur Zahl der zivilen Opfer als auch zu den Auswirkungen von Trumps Herangehensweise zurück. „Wir haben die Einsatzregeln nicht verändert“, sagte Mattis auf CBS. Es gebe „keine Lockerung unserer Absicht, Unschuldige zu schützen“.

Widersprüchliche Zahlen

Nach eigenen Angaben ist die Koalition für mehr als 450 zivile Todesopfer seit Beginn der Einsätze vor knapp drei Jahren verantwortlich, davon allein 105 im nordirakischen Mossul am 17. März. Das in London ansässige Recherchenetzwerk Airwars, das Einsätze mit zivilen Opfern in Syrien und im Irak untersucht, gibt die Zahl der zivilen Opfer durch Einsätze der US-geführten Koalition hingegen mit mindestens 3681 an.

Mattis hob hervor, dass es bei dem US-Luftangriff in Mossul von 17. März so viele Opfer gegeben habe, sei darauf zurückzuführen, dass die Dschihadisten in dem angegriffenen Gebäuden Munition gelagert hätten. Dies zeige „einmal mehr die kaltschnäuzige Geringschätzung“ der Dschihadisten für die Zivilbevölkerung.

US-Präsident Donald Trump hatte Mattis erst vorige Woche eine geänderte Taktik gegen den IS verkünden lassen: Das Ziel sei, die Terroristen nicht mehr zu vertreiben, sondern zu „vernichten“.

Siehe:

Trump befiehlt tödliche Taktik gegen den IS: Terroristen „vernichten“ statt vertreiben

(afp / rf)



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