Krahn: «Alles oder Nichts» gegen Schweden
„Die Schwedinnen kennen wir gut. Diese Saison haben wir schon dreimal gegen sie gespielt. Sie haben sicher Qualität in der Offensive. Aber wir wollen auf jeden Fall unser Spiel durchziehen“, betonte Krahn vor dem Duell mit dem Vize-Weltmeister von 2003 am Samstag (22.00 Uhr MESZ) in Ottawa.
Mit dem Ende der Vorrunde am Mittwochabend (Ortszeit) erfuhren Deutschlands Elite-Fußballerinnen nach 48 Stunden Wartezeit endlich, gegen welchen der vier besten Gruppen-Dritten sie um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. „Schweden hat große Qualität in der Mannschaft. Spiele gegen sie waren immer umkämpft und eng“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid über das „Drei-Kronen-Team“, mit dem sich der zweimalige Weltmeister in den vergangenen Jahren stets große Duelle lieferte, die er fast immer gewann.
Die bedeutendste und bis dato letzte WM-Partie der beiden befreundeten Frauenfußball-Großmächte stieg am 12. Oktober 2003 in Carson. Im WM-Finale schrieb Nia Künzer mit ihrem Golden Goal in der Verlängerung Geschichte, als sie Deutschland zum ersten Titel köpfte. Auch im EM-Halbfinale vor zwei Jahren in Schweden behielt das DFB-Team mit 1:0 die Oberhand. Dzsenifer Marozsan gelang in der 33. Minute der entscheidende Treffer gegen den EM-Gastgeber. Anschließend wurde die DFB-Elf mit dem Final-Sieg über Norwegen zum achten Mal Europameister.
Zuletzt trafen sich die Kontrahenten beim Algarve-Cup im März gleich zweimal innerhalb einer Woche. Nach der 2:4-Pleite im Gruppenspiel revanchierten sich die deutschen Frauen mit dem 2:1-Sieg im Spiel um Platz drei.
In der WM-Vorrunde brillierte das Team von Trainerin Pia Sundhage nicht gerade, hatte in der Hammer-Gruppe D allerdings auch starke Konkurrenz. Das Team um Starstürmerin Lotta Schelin und die Wolfsburger Verteidigerin Nilla Fischer mogelte sich mit drei Unentschieden gegen Nigeria (3:3), die USA (0:0) und Australien (1:1) durch und hatte am Ende sogar Glück: Als schlechtester der vier für das Achtelfinale qualifizierten Gruppen-Dritten rutschte Schweden gerade noch so in die Runde der letzten 16 Mannschaften.
Neid misst der Vorrunden-Ergebnissen jedoch keinerlei Bedeutung mehr bei. „Was gut oder schlecht war, ist nicht mehr wichtig. Jetzt geht die WM erst richtig los.“ Für ihre Mannschaft bedeute dies ab jetzt: „Alles abrufen was wir können, Leidenschaft zeigen, alles geben – und dann entscheidet die Tagesform, wer ins Viertelfinale einzieht.“
Die deutsche Innenverteidigerin Krahn hofft, dass die interne Aussprache am Montag nach dem für das Team unbefriedigenden 4:0 gegen Thailand gefruchtet hat. „Wir müssen defensiv gut stehen, zielstrebiger nach vorne spielen, gedanken- und handlungsschneller sein“, zählte Krahn auf. „Ich denke, jeder Spielerin ist jetzt bewusst, dass es jetzt kein Unentschieden mehr gibt.“
Dieser Hinweis wäre sogar überflüssig gewesen, denn ein Remis gibt es zwischen den Nationen ohnehin nicht. 24 Länderspiele absolvierten die Konkurrenten bereits. 17 Mal ging die DFB-Elf als Sieger vom Platz, siebenmal gewannen die Schwedinnen. Unentschieden endete noch keine Partie – und das wird am Samstag nicht anders sein.
(dpa)
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